‚Verschnarchte Provinz‘ versus ‚revolutionäre Großstadt‘? Gab es die ‚68er‘, die Friedens-, Umwelt-, Frauen- oder Jugendbewegung auch außerhalb der Metropolen? Ausgehend von der Beobachtung, dass historische Studien zur Durchsetzung demokratischer Teilhabestrukturen in der Bundesrepublik der kleinstädtischen oder ländlichen Gesellschaft, oft despektierlich als ‚Provinz‘ charakterisiert, kaum oder kein emanzipatorisches Potential unterstellen und auch Forschungen zu den Neuen sozialen Bewegungen der 1960er bis 1990er Jahre nur selten über die großen Zentren Frankfurt, Berlin oder München hinausgekommen sind, fragt dieser Sammelband bewusst nach der Entstehung, den Einflüssen, den Verhinderungen sowie den Erfolgen dieser Bewegungen in ländlichen Räumen. Dementsprechend richtet sich der Fokus der Beiträge in diesem Sammelband zum einen auf die Frage, welche Bedeutung der Zuschreibung ‚Provinz‘ bzw. ‚Provinzialität‘ im Kontext der Erforschung von Bewegungskulturen in außer-metropolen, kleinstädtischen und ländlichen Gesellschaften zeitgenössisch zukam. Zum anderen wird danach gefragt, inwiefern hierbei von einer spezifischen Eigenlogik der jeweiligen Handlungs- und Diskursräume gesprochen werden kann bzw. welche Angleichungsprozesse und/oder wechselseitigen Einflussnahmen auf die Entwicklung sozialer Bewegungen festzustellen ist. Quelle: Klappentext.
Julia Paulus Livres



Der Erste Weltkrieg an der „Heimatfront“: In über 30 Selbstzeugnissen geben Briefe, Tagebuchaufzeichnungen, Kriegs- und Schulchroniken einen Einblick in den Lebensalltag von Menschen in Westfalen und Lippe. Sie schildern – wenngleich fernab von der Kriegsfront – in Sorge um ihre Verwandten eine auch daheim aus den Fugen geratene Welt. Eingeleitet und kommentiert werden die in Auszügen präsentierten Quellen von ortskundigen Autorinnen und Autoren aus Archiven, Museen und Heimatvereinen. Zahlreiche Fotografien aus dem Umfeld der Tagebuchschreiber und Chronisten ergänzen die Texte. Das Lese- und Arbeitsbuch ist ein Kooperationsprojekt des LWL-Museumsamtes für Westfalen und des LWL-Institutes für westfälische Regionalgeschichte. Es bietet damit eine Ergänzung zum Begleitband der Wanderausstellung „An der ‚Heimatfront‘ – Westfalen und Lippe im Ersten Weltkrieg“.