Die demografische Entwicklung wird die Planung und den Bau von Gebäuden zunehmend beeinflussen, insbesondere durch den Anstieg der älteren Bevölkerung und die damit verbundene Nachfrage nach barrierefreien Lösungen. Um das Bewusstsein für Barrierefreiheit zu schärfen, wurde diese als Bestandteil der Bauordnungen der Länder implementiert. Der Leitfaden erläutert die Anforderungen gemäß der Niedersächsischen Bauordnung und unterstützt die Umsetzung der Rechtsvorschriften in der Praxis. Nach einer Einführung in die Grundlagen, Verordnungen und Normen zum barrierefreien Bauen werden anhand von Projektbeispielen aus Niedersachsen verschiedene Maßnahmen zur Barrierefreiheit vorgestellt, ergänzt durch die entsprechenden Baukosten. Es wird demonstriert, dass barrierefreies Bauen nicht zwangsläufig höhere Kosten verursacht. Die Autoren bieten praxisorientierte Planungshilfen in klar strukturierter Form mit zahlreichen Abbildungen, die sich auf die DIN-Normen beziehen. Jeder Normtext wird durch eine Analyse der Auswirkungen auf Grundriss, Baukonstruktion und Ausstattung ergänzt. Ein Ausblick auf die zukünftige Integration von Barrierefreiheit in Verordnungen sowie ein Literaturverzeichnis runden den Leitfaden ab.
Karl Deters Livres





Ziel des Forschungsvorhabens war es, einen Bauteilkatalog zu entwickeln, der die speziellen baukonstruktiven Anforderungen mit den Bauwerkskosten verknüpft, um eine kostenoptimale Auswahl zu ermöglichen. Dies wurde durch die Erstellung von 124 ausführlichen Bauteildatenblättern erreicht, die eine umfangreiche Informationsbasis bieten. Planern und Ausführenden steht somit ein Instrument zur Kostenoptimierung und -steuerung bei Bauteilen zur Verfügung. Es ist jedoch wichtig, die Abgrenzung zu den planerischen Brandschutzanforderungen zu beachten, wie z. B. Größe von Brandabschnitten, Art und Länge von Rettungswegen und Dimensionierung von Treppenräumen. Diese Aspekte wurden in der Arbeit nicht behandelt. Der Katalog umfasst 124 Datenblätter, die gängige Baukonstruktionen im Wohnungsbau abdecken, mit 40 Bauteilen, die bis zu 6 Alternativen bieten. Es handelt sich ausschließlich um „Klassifizierte Baustoffe und Bauteile“ gemäß DIN 4102-4, wobei eine gezielte Auswahl der in der Norm enthaltenen Bauteile getroffen wurde. Insgesamt lässt sich aus den Brandschutzanforderungen an die üblichen Bauteile kaum eine Erhöhung der Bauwerkskosten ableiten. Andere Anforderungen, wie Wärme- und Schallschutz oder Tragwerksplanung, setzen oft den Maßstab und führen zu Dimensionierungen, die den erforderlichen Brandschutz übertreffen.
Der Leitfaden erläutert diejenigen Planungsmaßnahmen und Konstruktionsmerkmale, die einerseits merkbar kostenbeeinflussend bzw. kostendämpfend sind, andererseits den Wohnwert im Geschoßwohnungsbau zu beeinflussen vermögen. Aus dem bausteinhaft aufgebauten Maßnahmenbündel können Bauherren und Planer dann die auf ein projektiertes Bauvorhaben abgestimmten Maßnahmen bewußt auswählen und damit die möglichen Kostenspielräume nutzen. Dem Leitfaden sind zwei Kapitel über die Teilmärkte der Bauwirtschaft und die Qualitäten im Wohnungsbau vorangestellt. Da die Kostenbegriffe oft unscharf und unterschiedlich verwendet werden, folgt ein Kapitel mit Definition und Struktur der Gesamtkosten. Fazit ist die seit Jahrzehnten gesicherte Erkenntnis, daß der gesamte Bauprozeß in seinen Planungs- und Bauphasen immer wieder auf Einsparungsmöglichkeiten untersucht werden muß. Dabei sind planerische, technische und organisatorische Maßnahmen, die zur Verringerung der Kosten beitragen können, gleichermaßen wichtig. Die Erfahrungen der Vergangenheit haben gezeigt, daß Kostenreduzierungen von 10% bis 30% auch heute noch durchaus möglich sind.