Eine zusammenhängende Folge von insgesamt sieben Bänden zur Landesgeschichte im Reformationszeitalter, eine regionale Kirchengeschichte in vergleichender Zusammenschau. In sachlich- objektiver, von konfessioneller Polemik freier Darstellung bietet das Werk eine knappe, aber fundierte und übersichtliche Orientierung über das jeweilige Territorium und skizziert die politische und die Kirchengeschichte von etwa 1500 bis 1650. Die klare, handbuchartige Konzeption wurde umgesetzt von kompeteten Wissenschaftlern. Ein Standardwerk zur Territorialgeschichte ohne konfessionelle Einseitigkeit und Polemik.
Matthias Asche Livres






Das Buch untersucht die komplexen und oft widersprüchlichen Beziehungen der Menschen zu Genussgetränken. Es beleuchtet kulturelle, gesellschaftliche und individuelle Perspektiven auf den Konsum von Alkohol und anderen Getränken, und analysiert deren Rolle in verschiedenen Lebensbereichen. Die Autor:innen diskutieren sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte des Genusses, wobei sie historische und gegenwärtige Trends einbeziehen. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis für die Bedeutung und die Auswirkungen von Genussgetränken in unserem Alltag zu fördern.
Die Mark Brandenburg gehörte zu den am stärksten vom Dreißigjährigen Krieg verwüsteten Gebieten. Diese zogen sich wie ein breiter Streifen von Nordost- über Mitteldeutschland bis an den Mittel- und Oberrhein. Nachdem der junge brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm im März 1643 nach langen Jahren im Kriegsexil in seine Stammlande zurückgekehrt war, musste er feststellen, dass diese gründlich ruiniert waren. Dort hatte der Krieg vor allem in den 1630er Jahren nach dem Einfall des schwedischen Königs Gustav II. Adolf in Pommern besonders heftig gewütet. Mehr noch als in den Städten hatten die Menschen in den Dörfern und unbefestigten Flecken unter den Söldnerheeren zu leiden gehabt. Die ständigen Durchmärsche des Kriegsvolks, dessen Einquartierungen und Übergriffe führten zu Hungersnöten, Pestwellen und Massenflucht der Zivilbevölkerung. Der Wiederaufbau der Mark Brandenburg sollte sich, auch wenn er schon in den letzten Kriegsjahren eingesetzt hatte, wegen des wirtschaftlichen Zusammenbruchs, der massiven Zerstörungen und der enormen Menschenverluste als äußerst langwierig erweisen. Die in den Kriegswirren erlittenen Traumata der Menschen prägten – nicht nur in Brandenburg – bis zum Ersten Weltkrieg die Erinnerungskultur der nachfolgenden Generationen.
Die baltischen Lande im Zeitalter der Reformation und Konfessionalisierung
Livland, Estland, Ösel, Ingermanland, Kurland und Lettgallen. Stadt, Land und Konfession 1500-1721. Teil 3
Die bedeutende Rolle von Universitäten als Orte der Speicherung, Ordnung sowie der Diffusion von konfessionellen Wissensbeständen im 16. und 17. Jahrhundert ist unbestritten. In besonderer Weise gilt dies für die Universität Wittenberg, an welcher seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts die maßgeblichen Vertreter der lutherischen Reformation wirkten. Die Leucorea war auch nach dem Tod der Gründergestalten das bedeutendste und einflussreichste reformatorische Zentrum in Mitteleuropa. Als Kristallisationskern protestantischer Gelehrsamkeit zog Wittenberg bis weit ins 17. Jahrhundert hinein in großer Zahl auswärtige Studenten an. Dies beschränkte sich freilich nicht auf die Bedeutung der dort lehrenden Theologieprofessoren, sondern gilt auch für Vertreter aller anderen Fakultäten. Um diese umfassende Behauptung näher zu begründen und mit historischen Belegen zu versehen, fand im 450. Jahr der Wiederkehr von Melanchthons Todestag (2010) eine Tagung in den Räumen der Stiftung Leucorea statt, welche an die internationale Strahlkraft der Wittenberger Universität als Ausgangspunkt der viel zitierten „Weltwirkung der Reformation“ (GERHARD RITTER) anknüpfte. Insgesamt 20 Forscher unterschiedlicher Disziplinen sind der Einladung gefolgt. Ihre Beiträge werden in diesem Band der Öffentlichkeit vorgestellt.
Vor dem Hintergrund der Themenfelder Heimat, Erinnerung und Identität fragt dieser Band danach, was eigentlich die Brandenburger zusammenhält und miteinander verbindet. Bei den hier vorgestellten Erinnerungsorten handelt sich nicht allein um klar lokalisierbare Fixpunkte, sondern auch um Ereignisse, Personen, Brauchtümer oder Slogans. Auf symbolischemotionaler Ebene wird durch gemeinsames Erinnern Gemeinschaft gestiftet, sodass eine brandenburgische Geschichtskultur entsteht, die über Generationen anhalten und sich wandeln kann. Der zweite Band des Werkes behandelt u. a. den Roten Adler, den Beelitzer Spargel, den Müller von Sanssouci, Fürst Pückler, Theodor Fontane, die Seelower Höhen, Schloss Cecilienhof und die Glienicker Brücke. Mit Beiträgen von Matthias Asche, Marco Barchfeld, Sascha Bütow, Thomas Brechenmacher, Vinzenz Czech, Georg Eckert, Manfred Fließ, Dominik Geppert, Anke Grodon, Matthias Helle, Theresa Khan, Marco Kollenberg, Klaus Neitmann, Sönke Neitzel, Simone Neuhäuser, Christian Popp, Janine Rischke-Neß, Florentine Schmidtmann, Horst Seferens, Nicole Seydewitz, Rüdiger von Schnurbein, Ralf-Gunnar Werlich.
Von Professorenzirkeln, Studentenkneipen und akademischem Networking
Universitäre Geselligkeiten von der Aufklärung bis zur Gegenwart
Die gesellschaftliche Stellung der Universitäten, ihr politisches Selbstverständnis, ihr Prestige und ihre Rolle als Deutungsmacht gründeten sich stets auf einen Unterbau aus geselligen Strukturen. Die moderne Massenuniversität kennt jedoch eine andere Geselligkeitskultur als ihre Vorläufer, die man im Humboldt’schen Geist als erhabene Stätte der forschenden Welterklärung angesehen hat. Der Band untersucht Formen universitärer Geselligkeit vom professoralen Habitus und dem elitären Student-Sein früherer Zeiten bis zum heutigen Selbstverständnis einer kundenorientierten Ausbildungsanstalt, die zunehmend Dienstleistungscharakter hat. Professorenvilla und Studentenverbindungen haben als Markenzeichen ausgedient. Pendlertum, passgenaues berufsstrategisches Networking und Tagungstourismus prägen die universitären Geselligkeiten neuen Typs. Aber auch Präsenzvorschriften für Professoren wie der nordrhein-westfälische „Sitzarsch-Erlass“, der Geselligkeit verordnen wollte, gehören der Vergangenheit an.
Das leere Land
Historische Narrative von Einwanderergesellschaften
Zahlreiche Zeugnisse belegen, dass Immigranten, Neusiedler und Kolonisten, die in ein neues, ihnen fremdes Land vorstießen, dieses als „leer“ und „wüst“ schilderten, ohne die dort lebende Bevölkerung differenziert wahrzunehmen. Die Narrative vom vermeintlich „leeren Land“ trugen ganz maßgeblich zur Entstehung eines exklusiven Gruppenbewusstseins, spezifischer Mentalitäten und Habitusformen in der Fremde bei. Um eben diese Narrative geht es in diesem Band. Exemplarisch werden für die Wahrnehmung, Deutung und retrospektive Sinnstiftung des Vorgangs der Einwanderung und der Legitimation der Aneignung des Raumes epochenübergreifend und in globaler Perspektive Formen, Mechanismen, Funktionen und Intentionen von „Erinnerungsarbeit“ der Einwanderer- und Siedlergruppen sowie deren Nachkommen nachgezeichnet. Dabei wird insbesondere die Persistenz von gruppenspezifischen Wahrnehmungs- und Deutungsmustern in Narrativen aus der jeweiligen Einwanderungszeit explizit thematisiert, deren Prägekraft in hohem Maße insbesondere die populären Geschichtsbilder bestimmt hat und diese zuweilen bis heute noch immer bestimmt.