Himmlisch essen ohne Sterne Deutschland 1999.
Gastronomische Tips von Ärzten.
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Gastronomische Tips von Ärzten.
Henning Lohner lernte über Frank Zappa, dessen Assistent er war, bereits 1989 Van Carlson zusammen, einen mehrfach ausgezeichneten Kameramann. Es entstand eine bis zum Tode von Carlson 2011 andauernde künstlerische Zusammenarbeit. Die Monografie dokumentiert diese Arbeit seit 1990. Gemeinsam mit Van Carlson enstand die audio-visuelle Installation raw material, vol. 1–11 (1995), die u. a. im Gemeentemuseum Den Haag, The Sonic Art Festival in Rom und dem Video Art Festival in Berlin gezeigt wurde. Im Fokus der Publikation stehen die 2006 erstmals enstandenen Active Images aus dem raw material der letzten 20 Jahre. Vorgestellt und auf Doppelseiten reproduziert werden 49 Active Images gezeigt - individuelle, einzeln geloopte Videobilder, die einem Gemälde gleich an der Wand hängen können. Dieser künstlerische Zugang zum Medium Film wirft die Frage nach dessen Tauglichkeit zum „reinen Bild“ auf.
Deutschland 1998
Das Benn Forum erscheint alle zwei Jahre in Verbindung mit der Gottfried Benn-Gesellschaft. Es bietet wissenschaftliche Beiträge zu Leben und Werk Benns und zum literarischen Kontext seiner Zeit. Jeder Band präsentiert Aufsätze und Miszellen zu einem Themenschwerpunkt, einen umfassenden Rezensionsteil zu Neuerscheinungen und eine fortlaufende Benn-Bibliographie. Das Benn Forum stellt das zentrale Periodikum der internationalen Benn-Forschung dar.
Der Schwerpunkt des Klassik-Seminars der Hamburger Goethe-Gesellschaft lag diesmal auf dem 20. Jahrhundert: In vier Vorträgen wurden Aspekte der Literatur aufgezeigt, deren Autoren sich freiwillig oder gezwungen ins Exil begaben. Julia Schüll untersucht Thomas Manns in Kalifornien abgeschlossne Roman-Tetralogie „Joseph und seine Brüder“ als modernen Migrationsroman. Auch Hans Rudolf Vaget widmet sich Thomas Mann in Amerika und verfolgt den langen Weg des Nobelpreisträgers hin bis zum politischen Bekenntnis zum Westen. Karl Jürgen Skrodzki sucht nach Spuren des Exils in den späten Gedichten der Else Lasker-Schüler, wobei er den Fokus auf ihre letzte, in Jerusalem erschienene Veröffentlichung „Mein blaues Klavier“ legt und Differenzen zwischen den Fluchtorten Schweiz und Palästina herausarbeitet. Holger Hof schließlich beschäftigte sich mit Gottfried Benn, was überraschen mag, bezeichnete er sich doch selbst als „Anhänger der Bewegung“. Hier stehen fragen des inneren Exils im Zentrum.
Als Dichter und Prosaist zählte Gottfried Benn (1886–1956) zu den einflussreichsten Figuren der deutschen Geistesgeschichte, ein radikaler Modernist, ein genialischer Verächter seiner Zeit, ein Übervater der jungen Nachkriegsliteratur. Durch seine Parteinahme im »Dritten Reich« kompromittiert, führte dieses »gezeichnete Ich« ein spannungsreiches »Doppelleben« zwischen dem unglamourösen Betrieb seiner Berliner Arztpraxis und den ekstatischen Höhenflügen der Literatur. Diese große umfassende Biographie Gottfried Benns berücksichtigt erstmals die Tageskalender des Dichters aus den 1940er- und 50er-Jahren und bislang unerschlossene Briefwechsel. So entsteht eine neue Sicht auf Gottfried Benn. Holger Hof hat die gesamte Forschung aufgearbeitet, seine Biographie ist wissenschaftlich auf dem neuesten Stand und wunderbar erzählt.
Eine Fülle unbekannter und selten oder nie veröffentlichter Fotos und Zeichnungen wird hier präsentiert. Kurze Texte bieten Einblicke in wenig beleuchtete Lebensabschnitte. Handschriftliche Bemerkungen aus Benns Bibliothek, Kalendereintragungen und Zeugnisse über das Schicksal seiner Familie sind enthalten. Der Satz »Herkunft, Lebenslauf – Unsinn!« aus dem Text »Doppelleben« wurde oft als Beleg für Benns angebliches Desinteresse an seiner Biografie herangezogen. Doch sein Werk enthält viele interessante Selbstzeugnisse, sowohl verdeckte als auch unverdeckte. Das Interesse an Benns Leben ist derzeit größer denn je, wie mehrere Neuerscheinungen zeigen. Diese Bildbiografie fasst die Ergebnisse intensiver Recherchen in Archiven, Dateien und Privatnachlässen zusammen, die Bildzeugnisse und Briefe zu Benns Leben umfassen. Die Korrespondenz an Benn, seine Tageskalender sowie Nachlässe von Freunden und Bekannten wurden ausgewertet. Selbst Kenner werden von den neuen Einblicken in bisher wenig beleuchtete Lebensabschnitte überrascht sein. Abgedruckt sind zahlreiche unbekannte Fotos und Zeichnungen, handschriftliche Bemerkungen, Kalendereintragungen, Zeitungsausschnitte und Zeugnisse über Benns Familie. Erinnerungen von Freunden und ein unveröffentlichtes Gedicht an George Grosz runden die Sammlung ab.
Die Edition ermöglicht den Nachvollzug des »Comeback« Benns nach dem Krieg, das mit dem »Berliner Brief 1949« begann. Mutig von Hans Paeschke forciert, platziert die Zeitschrift gleich drei Beiträge von und über den noch vor kurzem verfemten Dichter, nachdem die Herausgeber erfolgreich »mit einem Handschuh« gewinkt hatten. In der Folge versäumten Paeschke und Moras kaum einen Brief, in dem sie ihre Bitte um neue Texte nicht erneuerten, und konnten Benn so zu einem regelmäßigen Autor in Deutschlands bedeutendster Zeitschrift gewinnen. Höhepunkt des Briefwechsels, der das Private nur streift, ist das am 6. Januar 1956 geschriebene Gedicht »Kann keine Trauer sein«, das Abschiedsgeschenk an die Herausgeber des MERKUR.