Die großen Friedhofsanlagen in Städten sind ein wichtiges, aber gefährdetes Zeugnis bürgerlicher urbaner Kultur, wobei einige, wie der Pariser Père Lachaise, große Berühmtheit erlangten. Diese Publikation dokumentiert eine internationale ICOMOS-Tagung, die im Herbst 2005 in München in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Nationalmuseum stattfand. An der Tagung nahmen Kunst- und Kulturhistoriker, Soziologen, Geologen, Chemiker, Restauratoren, Denkmalpfleger und Architekten teil. Angesichts des Endes der Epoche bürgerlicher Sepulkralkultur ermöglicht die historische Distanz eine grundlegende Bestandsaufnahme aus europäischer und interdisziplinärer Perspektive. Die Betrachtung beginnt mit den Aufklärungsbestrebungen, innerstädtische Friedhöfe zu verlagern, und endet mit den Reformbewegungen des frühen 20. Jahrhunderts, die sich gegen die Opulenz der Grabdenkmäler des späten 19. Jahrhunderts wandten. Behandelt werden Reform- und Wandlungsprozesse in der Friedhofskultur, der Friedhof als Ort nationaler und städtischer Repräsentation sowie ikonographische und produktionsästhetische Aspekte. Die verschiedenen denkmalpflegerischen und restauratorischen Aufgaben werden ebenfalls thematisiert. Neue interdisziplinäre Ansätze machen diese Veröffentlichung unentbehrlich für Entscheidungsträger in Denkmalämtern, Kunstreferaten, städtischen Friedhofsverwaltungen und Restauratoren.
Claudia Denk Livres






Landschaftsmalerei, eine Reisekunst?
Mobilität und Naturerfahrung im 19. Jahrhundert
- 360pages
- 13 heures de lecture
Mobilität und Naturerfahrung sind zwei wesentliche Angelpunkte der Landschaftskunst im 19. Jahrhundert. Reisen in nah und fern führten zu neuen künstlerischen Arbeitspraktiken und verhalfen unter anderem der Ölstudie zu großem Erfolg. Mehr noch wurde die aufkommende Reiselust, wie sie etwa in dem berühmten Handbuch von Pierre-Henri de Valenciennes bereits 1800 propagiert wurde, zum Ideal der Aus- und Identitätsbildung des Landschaftsmalers. Der Wunsch nach Naturnähe, die Suche nach Neuem und das Bedürfnis nach künstlerischem Austausch machten die Landschaftsmalerei zu einer europäischen Kunstform par excellence. Im vorliegenden Band thematisieren internationale und renommierte Fachleute die besondere Arbeitssituation des reisenden Landschaftsmalers, seine Sehnsucht nach nahem oder fernem Unbekannten und beschäftigen sich mit zeichnerischen und malerischen Aneignungsstrategien. Denn letztlich führte der neue Arbeitsmodus auf Reisen zu einem neuen Landschaftsbild.
Valenciennes' Ratgeber für den reisenden Landschaftsmaler
- 280pages
- 10 heures de lecture
Von wem und wodurch erfuhren die Landschaftsmaler um 1800 von der neuen Malerei im Freien? Malpraktische und theoretische Kenntnisse wurden meist zwischen Lehrer und Schüler oder auf Reisen ausgetauscht. In diesem Band wird eine andere Perspektive gewählt: das Wirken eines Buches und die Bedeutung seiner Übersetzung. Valenciennes’ Ratgeber für den reisenden Landschaftsmaler ist eines der wichtigsten Kunstbücher jener Epochenwende. In seiner deutschen Übersetzung war es ab 1803 wesentlich daran beteiligt, die neue Malerei im Freien in einem Land zu etablieren, das sich der Landschaftsmalerei in besonderem Maß verschrieben hat. Der Band rekonstruiert seine Rezeption und seine Leserschaft, die von Bertel Thorvaldsen über Caspar David Friedrich und Johan Christian Dahl bis zu Alexander von Humboldt reicht. Blick ins Buch
Natur als Kunst
Frühe Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts in Deutschland und Frankreich
- 287pages
- 11 heures de lecture
Die Sammlung der Christoph Heilmann Stiftung besitzt mehr als hundert Werke der deutschen Landschaftsmalerei und der 'Schule von Barbizon'. Ab 2013 wird nun diese bislang private Sammlung dauerhaft in den Bestand des Lenbachhauses München aufgenommen. Eine erste Auswahl wird zur Wiedereröffnung des Lenbachhauses im Mai 2013 im Rahmen der neuen Sammlungspräsentation vorgestellt. Sie bereichert und ergänzt den angestammten Bestand, der bisher alleine Einblicke in die Entwicklung dieser Gattung für die Münchner Kunstgeschichte zuließ. Jedoch ist die um 1800 aufblühende Landschaftsmalerei ein europaweites Phänomen, getragen von einem immer stärker sich regenden Bewusstsein subjektiven Naturerlebens. Für die deutschen Verhältnisse steht an erster Stelle die Dresdner Romantik, zu der auch Berliner und norddeutsche Künstler bereichernd beitrugen; sie sind nunmehr durch die Christoph Heilmann Stiftung in repräsentativen Beispielen vertreten. Eine Parallele bietet Frankreich mit den Malern von Barbizon, die ihrerseits mit ihren bedeutendsten Repräsentanten wieder wesentliche Impulse auf die weitere Entwicklung in Deutschland gaben.
Auf dem einstigen Münchner Zentralfriedhof gingen im 19. Jahrhundert unter König Ludwig I. Kunst und Totengedächtnis eine einmalige Symbiose ein. Viele der wichtigsten Künstler dieser Zeit wie Gärtner, Klenze, Schwanthaler, Stiglmaier, die Millers oder später Hildebrand waren hier nicht nur tätig, sondern fanden auf diesem auch ihre letzte Ruhestätte. Durch historische Text und Bildquellen werden die Anlage und ihr ursprünglicher Grabmälerbestand rekonstruiert und so die künstlerische Qualität dieses ersten öffentlichen Gedenkortes der bayerischen Haupt- und Residenzstadt wieder erfahrbar gemacht. Neben Kapiteln zu kunst- und sozialgeschichtlichen Fragen sowie seinen Funktionen als königlichem Gedächtnisprojekt und Museum für monumentale Plastik stellt ein Katalog die bedeutendsten Grabmäler vor.
Artiste, citoyen & philosophe
Der Künstler und sein Bildnis im Zeitalter der französischen Aufklärung