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Hans Christoph Seidel

    Eine neue "Kultur des Gebärens"
    Zwangsarbeit im Europa des 20. Jahrhunderts
    Der Ruhrbergbau im Zweiten Weltkrieg
    Von Sozialpartnern und Klassenkämpfen
    • Die Bergarbeitergewerkschaften in Großbritannien und Deutschland, die National Union of Mineworkers und die Industriegewerkschaft Bergbau und Energie, gehörten bis in die 1980er Jahren zu den einflussreichsten nationalen Gewerkschaften. Zudem waren die NUM und die IGBE die führenden Organisationen in der internationalen Bergarbeiterbewegung der westlichen Welt. Auf die Verschärfung der Strukturkrise des Steinkohlenbergbaus in den 1980er Jahren reagierten die beiden Gewerkschaften jedoch unterschiedlich. Während die IGBE weiter einen pragmatischen Kurs verfolgte, der die Unvermeidlichkeit der Schließung wirtschaftlich nicht rentabler Zechen akzeptierte und den damit verbundenen Arbeitsplatzabbau in Kauf nahm, wenn er sozial bestmöglich abgefedert war, entschloss sich die NUM zu einer Konfliktstrategie, einem Kampf um jede Zeche, der im großen Bergarbeiterstreik von 1984 kulminierte. Der Beitrag untersucht, wie sich vor diesem Hintergrund das Verhältnis zwischen den beiden Brudergewerkschaften entwickelte.

      Von Sozialpartnern und Klassenkämpfen
    • Der Ruhrbergbau im Zweiten Weltkrieg

      • 639pages
      • 23 heures de lecture

      Die Steinkohle stellte den wichtigsten Grundstoff für die nationalsozialistische Rüstungs- und Kriegswirtschaft dar. Das Regime und seine kriegswirtschaftlichen Leitungsstellen maßen der Erhöhung der Steinkohlenförderung kriegsentscheidende Bedeutung zu. Im wenig mechanisierten und sehr arbeitsintensiven Steinkohlenbergbau hing das Förderergebnis aber wesentlich von der Zahl und der Leistungsfähigkeit der Arbeitskräfte ab. Allein im Ruhrbergbau arbeiteten während des Krieges insgesamt etwa 350.000 ausländische Zivilarbeiter und Kriegsgefangene. Das Buch bietet erstmals eine umfassende Analyse der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungen im bedeutendsten deutschen Steinkohlenrevier, dem Ruhrbergbau, während des Zweiten Weltkrieges. Es schildert, wie die Bergbaugesellschaften auf die Anforderungen der Kriegswirtschaft reagierten, diskutiert die Arbeitskräftepolitik der Ruhrzechen und zeichnet die Arbeits- und Lebensverhältnisse der einheimischen Bergarbeiter wie auch der ausländischen Zwangsarbeiter in ihren gegenseitigen Bezügen nach.

      Der Ruhrbergbau im Zweiten Weltkrieg
    • Die Zwangsarbeit, die ausländische Zivilarbeiter, Kriegsgefangene, Konzentrationslagerhäftlinge und Juden während des Zweiten Weltkrieges im Deutschen Reich und in den besetzten Gebieten leisteten, hat wie kaum ein anderes historisches Thema die bundesrepublikanische Gesellschaft und eine internationale Öffentlichkeit im letzten Jahrzehnt beschäftigt. Unsere Kenntnisse über das Schicksal der Zwangsarbeiter und den Charakter des nationalsozialistischen Zwangsarbeitssystems sind inzwischen umfassend. Um den historischen Ort dessen genauer bestimmen zu können, sind nun vergleichende Untersuchungen mit anderen Systemen von Zwangsarbeit im 20. Jahrhundert notwendig. Beiträge dieses Bandes fragen, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Zwangsarbeit sich in der deutschen und japanischen Kriegswirtschaft aufzeigen lassen oder wie die Bevölkerung im ukrainischen Donezbecken den Übergang vom stalinistischen zum nationalsozialistischen System der Zwangsarbeit erlebte. Ebenso bedarf der über 60 Jahre währende Gang der historischen und gesellschaftlichen Aufarbeitung eigener analysierender Forschung. Die Autoren dieses Bandes untersuchen, wie die Diskussion in der Bundesrepublik Deutschland bis zum vermutlichen Abschluss der Entschädigungsfrage verlief, aber auch wie die jugoslawische Nachkriegsgesellschaft mit dem Schicksal „ihrer“ zurückgekehrten Zwangsarbeiter umging.

      Zwangsarbeit im Europa des 20. Jahrhunderts
    • Geburt und Geburtshilfe durchliefen vom späteren 18. bis zum ausgehenden 19. Jahrhundert einen tiefgreifenden Wandlungsprozeß. Im Verlauf dieses Prozesses entwickelte sich die Geburtshilfe zu einem Teilgebiet der medizinischen Wissenschaft, entstanden die ersten Entbindungsanstalten, wandelte sich die weibliche Geburtshilfe zum modernen Hebammenberuf, praktizierten immer mehr akademische Ärzte als Geburtshelfer und wurden so die Frauen mit einer neuen „Kultur des Gebärens“ konfrontiert. Dieser historische Prozeß wird als Medikalisierung bezeichnet. Das Buch diskutiert die Antriebskräfte, den Verlauf und die Folgekosten der Medikalisierung von Geburt im 18. und 19. Jahrhundert kritisch und differenziert.

      Eine neue "Kultur des Gebärens"