Brynolf Wennerberg
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![Elisabeth von Eicken - malen und gestalten ; [Kunstkaten Ahrenshoop, vom 15. Mai bis 11. Juli 2011]](https://rezised-images.knhbt.cz/1920x1920/0.jpg)


„... die Insel hat das Gefährliche, dass man, einmal angekommen, sich nicht wieder loszureißen vermag“, schrieb 1924 der Philosoph Walter Benjamin. Tatsächlich lockte die Felseninsel Capri im Golf von Neapel schon seit dem 18. Jahrhundert musische Menschen magisch an und inspirierte sie nachhaltig, darunter Rainer Maria Rilke, Theodor Däubler und Joseph Beuys. Dieses mit faszinierendem Bild- und Textmaterial ausgestattete Kunstlesebuch stellt rund 70 deutschsprachige Maler, Dichter und Musiker vor und erzählt von ihrer Beziehung zur Insel. Reiseberichte und Gemälde zeigen, wie der Mythos Capri eindeutige Spuren in der deutschen Kunst- und Kulturgeschichte hinterlassen hat. ‘... the island entails the danger that, once there, it becomes impossible to pull yourself away’, Walter Benjamin wrote in 1924. Since the eighteenth century, Capri has magically lured and inspired German-speaking artists, writers, and musicians from Rainer Maria Rilke and Theodor Däubler to Joseph Beuys. The present volume features texts and images from roughly seventy creative individuals and provides insight into their special relationship with Capri.
Die Geschichte der Künstlerkolonie Frauenchiemsee begann im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts. Damals entdeckte der Münchner Maximilian Haushofer die zauberhafte Fraueninsel mit der alten Benediktinerinnenabtei für die Malerei. Ein Strom von Künstlern folgte ihm und machte die Insel mit ihren kleinen Fischerhäusern und blumenreichen Gärten zu einem der beliebtesten Motive der Landschaftsmalerei. In diesem Buch schildert die Kunsthistorikerin Dr. Ruth Negendanck erstmals die Entstehung und Ausbreitung einer Künstlerlandschaft am Chiemsee aus kulturhistorischer Sicht. Der Bogen spannt sich dabei von der romantischen Kunst des 19. Jahrhunderts über den Jugendstil zur klassischen Moderne. Dr. Ruth Negendanck berichtet darüber hinaus von dem Rückzug der Künstler auf das Land während des Dritten Reiches und lässt den Leser teilnehmen an dem erneuten Aufblühen einer lebendigen Künstlerlandschaft nach 1945. Reich illustriert werden dem Leser die Traditionen der Kunst im süddeutschen Raum wie auch die internationalen Strömungen der Moderne nahe gebracht. Bekannte sowie verschollene Künstler haben ihren Platz in diesem kulturhistorischen Text gefunden, der trotz eines aufwändigen Quellenmaterials nichts an Spannung einbüßt.
Eine Insel für Künstler
Wie schwebend liegt die Insel Hiddensee im Wasser der Ostsee und lockte mit ihrer naturschönheit schon im frühen 19. Jahrhundert die ersten Maler an. 1885 erlebte der junge Bildhauer und spätere Schriftsteller Gerhart Hauptmann das Eiland noch als „Weltabgeschiedenheit und Verlassenheit". Als sich der Berliner Maler Oskar Kruse-Lietzenburg im Jahre 1902 entschloß, auf Hiddensee eine Künstlerkolonie zu gründen, wurde die einsame Insel zunehmend bis heute zum Sommertreffpunkt junger Künstler. Die Kunsthistorikerin Dr. Ruth Negendanck (Künstlerkolonie Ahrenshoop) schildert die Motivationen der bildenden Künstler, auf die Insel zu kommen und hier zeitweilig seßhaft zu werden. Im Mittelpunkt steht die Zeit der Künstlerkolonie um die Wende vom 19. zum 20 Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg. Auch die Zeit der DDR ist aufgearbeitete worden, wie ein aktueller Überblick über das Kunstgeschehen auf der Künstlerinsel im Jahr 2005.