Zum Konflikt zwischen Luther und Papst nach 500 Jahren. Eine Stellungnahme des Altenberger Ökumenischen Gesprächskreises
Der Altenberger Okumenische Gesprachskreis setzt sich in einer Stellungnahme dafur ein, dass der Ketzer Martin Luther in der katholischen Kirche offiziell als der Zeuge Jesu Christi anerkannt wird und der Papst in der evangelischen Kirche nicht mehr als Antichrist, sondern als lieber Bruder in Christus gewurdigt wird. Beitrage namhafter AutorInnen begrunden diese Forderung fur das Gedenkjahr 2021. Eine Anregung fur eine entsprechende offizielle Erklarung beider Kirchen sowie Elemente fur einen Versohnungsgottesdienst runden das Buch ab.
Theologie als Zeit-Ansage: Welcher Zeit geht die Christenheit entgegen? Welcher Verantwortung muss sie sich neu stellen? Wie viel Zeit bleibt uns noch? Das Buch wirbt für ein tieferes Verständnis von Gottesdienst und Liturgie, die in der nachwachsenden Generation Europas vielfach als „uncool“ empfunden wird. Aus theologischer Leidenschaft steht es für einen Glauben, in dem eine neue Sehnsucht nach Gott wie eine Gabe des Himmels aufscheint. Der Glaube an Jesus Christus konfrontiert uns damit, dass unsere Welt in ihrer heutigen Erscheinungsform massiv bedroht ist. Aber gerade deshalb sind wir aufgefordert, Verantwortung für sie zu übernehmen. Die Zeit dazu drängt und ruft die Christenheit auf, neue, mutige Schritte im Glauben zu wagen und für die Welt, in der wir leben, theologisch und politisch Verantwortung zu übernehmen.
Das Heilige Land – zwischen biblischen Orten und Zeiten und der prekären politischen Situation unserer Tage. Josef Wohlmuth nimmt uns mit auf eine Reise an die heiligen Orte biblischer Offenbarung, in deren Umkreis er selbst gelebt und reiche Erfahrung gesammelt hat. Damit wird ein theologisches Reisebuch vorgelegt, dessen narrativer Charakter die Möglichkeit bietet, Theologie und Spiritualität, Jüdisches, Christliches und Muslimisches, Poetisches und Politisches miteinander in Verbindung zu setzen. Das Einzigartige nicht nur dieser Region, sondern auch dieses Buches lässt so etwas wie eine 'experimentelle' Theologie entstehen, bei der die spätmittelalterliche Umschreibung von Mystik Pate steht, die sich als 'Gotteserkenntnis aus Erfahrung' verstand. So wird diese Reise ins Heilige Land auch zu einer Reise in den eigenen Glauben, der an den biblischen Stätten seine 'Erdung' erfährt. Im unsäglichen Spannungsgefüge zwischen Historie und Gegenwart sowie zwischen den drei großen religiösen Traditionen kann ein reiferer Glaube entstehen, der das Wissbare nicht ausschließt und sich doch dem unsagbaren Geheimnis öffnet. So entstehen Bausteine für eine Theologie heiliger Orte, die von Galiläa über den Sinai vor allem in das Gebiet des einstigen Judäa, nach Jerusalem und Bethlehem führen und deren Vergegenwärtigung zumal in den heiligen Zeiten der liturgischen Feier geschieht. Gedacht ist an eine Leserschaft, die sich theologisch, spirituell, und politisch mit den Orten der biblischen Offenbarung intensiver befassen möchte und dabei nicht in der Vergangenheit stehen bleibt. Ohne einen Dialog der drei monotheistischen Religionen im Heiligen Land heute und ohne einen kritischen Blick auf ihre Friedensfähigkeit erscheint dies nicht möglich. Das Buch soll Theologiestudierenden zur Vertiefung sowie Pilgern und Reisenden als Begleit- und Meditationslektüre dienen. Dabei scheut es sich nicht, die Dinge beim Namen zu nennen. Man kann das Heilige Land nicht bereisen, ohne die politische Situation zur Kenntnis zu nehmen. So kann das vorliegende Buch auch als Einladung zum Dialog zwischen Judentum, Christentum und Islam gelesen werden, der zur Befriedung der Region beiträgt.
Christliche Theologie im Gespräch mit jüdischem Denken
312pages
11 heures de lecture
Nach Im Geheimnis einander nahe (1996) und Die Tora spricht die Sprache der Menschen (2002) schließt dieser Band die Studien zum jüdisch-christlichen Verhältnis ab. Wo stehen Judentum und Christentum heute? Wo hat, so fragt Jacques Derrida, ein Sprechen seinen Ort, das sagt, 'was Gott nicht ist, und, dass er ein Nicht-Gott ist'? Die Antwort lautet, dieser Ort sei eine Schwelle. 'Eine Schwelle indes, dieses Mal, um Zugang zu finden zu dem, was nicht mehr ein Ort ist.' Das erste Kapitel lässt unter dem Stichwort 'Gastlichkeit' ein Grund-theorem der Philosophie von Emmanuel Levinas durch Jacques Derrida beleuchten. Das zweite Kapitel erinnert an Begegnungen mit zwei jüdischen Autoren, Emmanuel Levinas und Elazar Benyoëtz. Im dritten Kapitel wird dem Neuanfang der Beziehungen der katholischen Kirche zum Judentum nachgegangen. Das vierte Kapitel behandelt im Gespräch mit Hans Blumenberg und im Anschluss an Dabru emet Fragen der Christologie. Das fünfte Kapitel tritt mit dem Thema 'Bilderverbot' ins Gespräch mit Jürgen Habermas. Im sechsten Kapitel tritt Jacques Derrida mit dem Fragen nach dem Namen ins Zentrum des Gespräches. Ein weiterer Beitrag stellt den Gabendiskurs der Gegenwart vor. Das siebte Kapitel widmet sich der Theologie des Gebetes und führt mit der Frage, ob sich Juden und Christen darin treffen können, in die Nähe des Heiligtums. Das achte Kapitel behandelt zwei Grundfragen der christlichen Liturgie und ihrer jüdischen Hintergründe.
Der Autor dieses Jerusalemer Tagebuches verbrachte als Studiendekan des 30. Theologischen Studienjahres an der Abtei Hagia Maria Sion zum zweiten Mal in seinem Leben mehrere Monate in der heiligen Stadt. Das Tagebuch befasst sich mit dem Zeitraum vom 1. September 2003 bis zum 16. April 2004. Obwohl es am Ablauf des Kalenders entlang geht, begnügt es sich nicht mit dem bloßen Berichten, sondern versucht das Erlebte auch zu reflektieren, indem es theologische, spirituelle und politische Fragen miteinander verflicht und immer wieder neu auf den einzigartigen Ort und das einzigartige Land Israel/Palästina bezieht, wo heute Judentum, Christentum und Islam auf so engem Raum leben und zueinander finden müssen. Das Tagebuch ist für alle geschrieben, die Jerusalem aus eigener Erfahrung kennen oder die in Jerusalem gerne studieren oder auf gewisse Zeit dort leben möchten. Es richtet sich aber auch an jene, die als Pilger die heilige Stadt besucht haben oder besuchen werden. Der Autor ist Prof. em. für Dogmatik an der Katholisch- Theologischen Fakultät der Universität Bonn und Leiter der Bischöflichen Studienförderung Cusanuswerk.