Die Herangehensweise der Autoren ist innovativ, konstruktiv kritisch und sehr
lesenswert. (der arbeitsmarkt, 1-2/2011)§§Die Studie kann allen empfohlen
werden, die sich mit der Praxis der Aktivierung praktisch und theoretisch
beschäftigen und sich jenseits der 'Handlungszwänge der Praxis' (S.15)
grundlegend mit den Fragen um Aktivierung und Beschäftigung auseinanderSetzen
wollen. (SozialAktuell 1/2011)
In der Vergangenheit bedeutete das Aufwachsen in einem Kinderheim oft, unter einem autoritären Regime zu leben, das unbedingten Gehorsam forderte und wenig Schutz vor Integritätsverletzungen bot. Die Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen in Heimen hängen stark von der Haltung des erzieherischen Personals ab. Auch heute gibt es noch Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, deren Handeln von einem repressiv-autoritär geprägten Geist beeinflusst wird, jedoch nicht mehr im Namen eines göttlichen Willens, sondern basierend auf behavioristischen Lern- und Entwicklungstheorien. Gleichzeitig gibt es Einrichtungen, die versuchen, mit der traditionellen Anstaltskultur zu brechen und sich als „Internatsschulen für Minderprivilegierte“ zu verstehen, anstatt als Besserungs- und Umerziehungseinrichtungen. Die Autoren untersuchen verschiedene Muster sozialpädagogischen Handelns und entwickeln eine Typologie. Ihre Analyse stützt sich auf nicht-standardisierte Interviews und Gruppengespräche mit Kindern, Jugendlichen, Heimleitern sowie Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen in elf ausgewählten Kinder- und Jugendheimen der deutschsprachigen Schweiz.