Das Buch beleuchtet die harte Arbeit der 650 Hirtinnen, Hirten, Sennerinnen und Senner auf Kärntens Almen im Sommer. Es zeigt ihre Herausforderungen und Leistungen durch eindrucksvolle Beispiele und persönliche Geschichten, um die Einzigartigkeit jeder Alm zu würdigen und Wertschätzung auszudrücken.
Angelika Kampfer Livres






Eine schräge Hausfrau mit Einkaufswagen, die hübsche Verkäuferin von Dessous-Laden, das „doppelte Lottchen“ im Dirndlkleid - Angelika Kampfer hat Menschen in ihrer täglichen Umgebung fotografiert, an ihrem Arbeitsplatz, auf Festen, beim Einkaufen, in der Freizeit.
Altes Handwerk
Schneider, Schuster, Leinenwebe
Altes Handwerk ist heute entweder Luxus oder vom Aussterben bedroht, und wer es finden will, muss danach suchen. Angelika Kampfer und Inge Friedl haben diese Suche unternommen. Aus ihrem Blick auf den Alltag des Ungewöhnlichen entstanden eindrucksvolle Fotografien und Texte, die Lebens- und Arbeitswelten am Rande der Zeit dokumentieren. Kampfers Fotografien zeigen Berufe, in denen altes Handwerk praktiziert wird, ohne sich von sentimentaler Nostalgie täuschen zu lassen. Ihre klare Sicht auf die wahren Verhältnisse entsteht nicht aus dokumentarischer Distanz, sondern aus der Nähe zu ihren Motiven und den Menschen, denen sie begegnet. Die Aufnahmen zeigen den Alltag des Ungewöhnlichen, der gerade durch seine Unspektakulärität besticht. Kampfers Arbeit wird so zur Antithese zur gegenwärtigen Zeit, in der das Verständnis für die Werte traditioneller Produkte schwindet. Inge Friedls Texte dokumentieren diesen Prozess des Vergessens und Wiederentdeckens und ergänzen die Bilder von Lebens- und Arbeitswelten, die der allgemeinen Wahrnehmung entzogen, aber dennoch lebendig sind. Gemeinsam schaffen sie ein eindringliches Bild der kulturellen und handwerklichen Vielfalt, die es zu bewahren gilt.
Die österreichische Fotografin Angelika Kampfer porträtiert alte Menschen, zeigt sie in ihrer persönlichen Lebenssituation und öffnet damit zugleich unseren Blick auf die Facetten des Altwerdens. Ihr genauer, unverfälschter und dennoch immer respektvoll bleibender Blick ermöglicht die unmittelbare Begegnung mit einem Lebensabschnitt, der im rastlosen Alltag unserer Tage oft ausgeblendet und verborgen bleibt. Mit ihren Arbeiten macht Angelika Kampfer Mut, das Alter in all seinen Nuancen und Schattierungen als Teil jedes Lebens zu akzeptieren und zeigt, dass es möglich ist, bis zum Schluss und allen Beschwernissen zum Trotz in Würde zu leben. Dieses Buch soll auch ein Dank an alle Pflegenden, ein Denkmal und Anerkennung sein. „Wichtig im Alter ist und bleibt das Leben: das vergangene und das gegenwärtige. Ich habe fröhliche, dankbare, zufriedene Menschen gesehen, aber auch sehr einsame. Das ist die Bilanz unseres Lebens. Nicht erst im Alter sucht man sich aus, wie man lebt. Um ein gutes soziales Umfeld und eine positive Lebenseinstellung muss man sich das ganze Leben lang kümmern.“ (Angelika Kampfer)
Momentaufnahmen einer untergehenden Kultur.„Bergbauern sind eine besondere Spezies Mensch. Sie verkörpern fast einen Urtyp menschlichen Lebens. Mit Tier und Boden suchen sie ein Auskommen, mit den neuen Zeiten ein Einvernehmen. Sie verschließen sich der romantischen Vereinnahmung, zeigen aber auch ohne Scheu ihre oft fremd anmutende Lebensweise. Die Fotografin Angelika Kampfer hat sich den Bergbauern und ihrem Eigensinn mit der Kamera genähert. Sie porträtiert sie bei der Arbeit, zeigt ihre Bezugssysteme, erschließt in Details, wie ihr Umfeld aussieht, und macht den Rhythmus ihres Alltags spürbar. Kampfer interpretiert wenig und sieht viel. Sie inszeniert ihre Fotos so unaufdringlich wie möglich, stellt die Menschen in den Mittelpunkt und lässt sie für sich selbst sprechen. Die Bergbauern und Bergbäuerinnen, vermutlich selten mit fotografischen Ansinnen konfrontiert, zeigen sich ungeschönt und ohne Pose. Sie öffnen ihre Lebenswelt für die Blicke anderer und setzen sich deren Deutung aus.“ (Christine Haiden, Welt der Frau)Der Essay von Robert Gratzer spürt dem Leben der Bergbauern zwischen Tradition und Moderne nach und erzählt die Geschichten zu diesen einzigartigen Bilddokumenten.
Übergänge. Von der DDR zur Bundesrepublik Deutschland
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Die Kinder und Jugendlichen, die nach 1990 geboren wurden, haben die DDR nicht erlebt und kennen sie nur aus Erzählungen, Geschichtsunterricht oder Medien. Die Fotografien von Angelika Kampfer und Ewald Hentze zeigen, wie fremd die Welt der DDR 1989 geworden ist. Direkt nach dem Mauerfall begaben sich die beiden Fotografen auf die Suche nach Menschen – Kindern, Frauen und Männern – an ihren Arbeitsplätzen, in Kindergärten und Betrieben, in einem Staat, der kurz vor dem Wandel stand. 1992 kehrten sie zurück, um dieselben Menschen erneut zu fotografieren. In diesen zwei Jahren hatte sich vieles verändert; der Arbeiter, einst ein zentraler Protagonist, schien von der Bildfläche verschwunden. Kampfer dokumentiert nicht die leeren Fabriken, sondern die Arbeiter in ihren Gärten als Frührentner. 2004 unternahm sie weitere Fotoreisen. Die 1989 festgehaltenen Räume erinnerten stark an das frühe 20. Jahrhundert. Viele Fabriken wurden modernisiert, neue Handwerksbetriebe entstanden, und Schulen wurden saniert. In nur 15 Jahren entwickelte sich eine aufgeräumte Welt der Angestellten mit sauberen Arbeitsplätzen, die eine durchrationalisierte Realität schuf, in der einige besser zurechtkamen als zuvor, während andere Schwierigkeiten hatten.
Aufgenommen
Leben mit Down-Syndrom
Vor zwanzig Jahren erlebte ich in Frankreich einen Schock, als ich in einen Speisesaal voller behinderter Jugendlicher trat und sofort wieder hinausging. Ein Jahr zuvor bat mich eine Selbsthilfegruppe von Eltern mit Kindern mit Down-Syndrom in Kärnten, Fotos für ein Buch zu machen. Dabei stieß ich auf viele Vorurteile; viele, die von meinem Projekt hörten, bedauerten mich und kannten keine Kinder mit Down-Syndrom. Ein Nobelpreisträger äußerte, dass man Menschen nur lieben könne, wenn sie „menschlich“ seien, was seiner Meinung nach bei Kindern mit Down-Syndrom nicht zutreffe. Doch ich erlebte eine Welt voller Liebe. Ich hatte die Gelegenheit, 43 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zu beobachten und zu fotografieren. Anfangs waren sie vorsichtig, doch bald zeigten sie sich offen, fröhlich und vielfältig in ihrer Persönlichkeit. Für die Eltern dieser Kinder ist es wichtig, selbstbewusst zu sein, da sie oft mit Vorurteilen konfrontiert werden. Auch wir müssen lernen, diese Kinder zu akzeptieren. Das Buch bietet einen direkten Blick auf die Realität: „So ist es.“ Ich wünsche mir, dass zukünftige Generationen nicht mehr schockiert einen Speisesaal verlassen, sondern sich mit Menschen mit Beeinträchtigungen an einen Tisch setzen können.

