Gerd Holzheimer Livres






Tagmeiers Mütze
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Olaf Gulbransson wird als ein einzigartiger Mensch beschrieben, der eine tiefe Liebe zur Natur und zu allen Lebewesen hegte. Er hatte die Fähigkeit, das Innere der Menschen zu erfassen und sie in seinen Zeichnungen authentisch darzustellen. Neben seinem künstlerischen Genie war er ein vielschichtiger Charakter, der in seinem Privatleben sowie in politischen Belangen Widersprüche aufwies. Sein Schaffen spiegelt nicht nur seine künstlerischen Fähigkeiten wider, sondern auch seine komplexe Persönlichkeit.
Wie bei einer Prinzregententorte stapelt sich Kulturschicht auf Kulturschicht im Starnberger Landkreis: Troja und Olympia, die Huosi, Agilolfinger und Karolinger, Schopenhauer, Konig Ludwig, seine kongeniale Cousine Sisi, Kaiserin von Osterreich, ihr Neffe Otto von Habsburg, Karl der Grosse, der erste deutsche Kaiser nach all den romischen. Leider nicht Goethe, aber wohl Thomas Mann, Georg Queri, Oskar Maria Graf und Odon von Horvath. Auf der einen Seeseite die Biene Maja des Waldemar Bonsels, der Wirt und preisgekronte Schauspieler Josef Bierbichler, am Westufer Lothar-Gunther Buchheim, Sammler, Verleger und Maler der Tropen von Feldafing, Johann Baptist Zimmermann und Leni Riefenstahl, die Monche vom Heiligen Berge zu Andechs und die Flugzeugbauer Dornier. In sieben kulturellen Rundgangen erforscht der Leser den Starnberger Landkreis von Ost nach West, von den Ufern des Ammersees uber Andechs zum Worth- und Pilsensee, in die Wurmtalmetropole Gauting und rund um den Starnberger See
Kulinarisches Bayern
Verführerische Streifzüge durch die Literatur
Schweinshaxn mit Knodeln, Radi und RadlermaSS, WeiSSwurst mit Brezn, Bocksbeutel, Leberkas oder Auszogne - die bayerische Kuche hat unzahlige Genusse zu bieten, meist fleischlastig, deftig und fett, gerne auch verfuhrerisch suSS. MAnche Gerichte haben geradezu Kultstatus erreicht, die Dreieinigkeit "Biergarten, Bier und Bayern" ist Mythos und das Hofbrauhaus oder die Wiesn sind heute Sehnsuchtsorte fur Menschen am anderen Ende der Welt. Diese genussvolle Anthologie streift erstmalig uber die Literatur durch die heimische Kuche. NEben zahlreichen Speiseszenarien aus allen Regionen Bayerns, finden sich hier auSSerdem typische bis skurril-abwegige Orte sowie Anlasse von Essen und Trinken im WeiSSblauen Land. ANgereichert wird dieses kulinarische Panorama durch historische und gegenwartige Rezepte sowie biografische Notizen zu den AutorInnen. Texte von Hans Sachs uber Wolfram von Eschenbach, Ganghofer, Thoma, Christ, Valentin und Brecht bis zu Polt und Grasberger und naturlich vielen anderen spiegeln beste bayerische Literatur wider. ES fehlt auch nicht der kritische Blick von auSSen: Qualtinger, Horvath, Thomas Mann oder D.H. LAwrence schauen als Nicht-Bayern hinter das Klischee von Nurnberger Bratwurstla und Wiesnseligkeit.
Und sie werden lachen
Ein spirituelles Lexikon
Der Münchner Autor Gerd Holzheimer erweitert seine essayistische Lexikon-Trilogie (über Bayern, Österreich, Erotik) um ein nicht-theologisches, von Humor geprägtes Lexikon der Spiritualität. Auch und gerade wenn es um Spiritualität geht, darf gelacht werden, so der Autor. Von „Abendmahl“, „Amtskirche“ - die nicht gerade gut wegkommt - über „Fliege“, „Himmelsfuhre“ und „Katholisches Herz“ bis zu „Ratzinger, “Sexualität„, “Zen„, “Zukunft„ entwirft der bayerische Autor seine “Theologie der Heiterkeit".
Auch unter bayerischem Himmel treibt Gott Eros sein Unwesen - oder sollen wir lieber sagen: Wesen?! Schließlich ist er Urgrund aller Schöpfung; ohne ihn gäb`s uns nicht. So ist es kein Wunder, dass nichts die menschlichen Gemüter so erregt wie die Geschichten, in denen er mit von der Partie ist. Das ist in Bayern nicht anders wie sonst auf der Welt, doch prägt sich das Thema in barocken Gegenden besonders kräftig aus: satt, sinnlich, sündig. Ein weites Feld, in dem es eher dionysisch als gesittet zugeht, rauschig grenzübergreifend, komisch, manchmal sogar tragisch. „Eros in Bayern“ hat in Selbstdarstellung und Außenverständnis vom bairischen Wesen mit „der Alm“ zu tun, auf der „gibt`s koa Sünd“ , oder auch mit der liedhaftigen Aufforderung „Geh, Deandl, mach die Fensterl auf...“ und so weiter. Aber darüber hinaus gibt es unzählige andere Spielarten der sinnlichen Anziehung. Genügt sie sich doch manchmal in der Form zarter Andeutungen oder wird gar artifiziell sublimiert; in anderen Ausprägungen geht es konkret um die Bedürfnisse des Leibes und das Zeugen von Nachkommen. All diese Varianten waren und sind immer auch in der Literatur ein Thema. Und da Autoren immer auf die gesellschaftlichen Verhältnisse ihrer Zeit reagieren, ersteht in ihren Werken gleichsam eine Sittengeschichte. Mit seiner Auswahl von Texten aus zehn Jahrhunderten zeichnet Gerd Holzheimer diese Sittengeschichte nach. Zu Wort kommen Künstler und Bauernknechte, Könige und Dichterinnen, Revoluzzer und Mätressen... Die vielen Möglichkeiten körperlicher und geistig-seelischer Anziehung leuchten wie in einem bunten Kaleidoskop auf und folgen dem Ablauf einer Liebesgeschichte, wie sie sich oft und oft im wirklichen Leben abspielt. In seinen klug-amüsanten Einführungen und Überleitungen entwickelt der Herausgeber unterschwellig gar eine kleine bayerische Literaturgeschichte. Mit dem Band präsentiert er uns ein Lesevergnügen ersten Ranges über ein sehr menschliches Thema.
