Die Geschichte der griechischen Welt in der Antike umfasst nicht nur weit mehr als 1000 Jahre, sondern auch einen Kulturraum, der über das griechische Mutterland hinaus zeitweise vom Indus über Nordafrika bis an die spanische Ostküste reichte. Raimund Schulz bietet eine prägnante Darstellung jener Epoche, die von grundlegender Bedeutung für das Abendland ist.
Wie entstand der Konflikt zwischen den beiden Großmächten Athen und Sparta? Wie konnte es geschehen, dass sich daraus ein antiker ›Weltkrieg‹ entwickelte? Raimund Schulz zeichnet in diesem Band klar und anschaulich die verschiedenen Stationen nach, die schließlich zum Peloponnesischen Krieg (431 – 404 v. Chr.) führten. Auch die inneren Entwicklungen der beiden Stadtstaaten werden dargestellt: In Athen entwickelten sich die direkte Demokratie und ihre Kultur, in Sparta kam es zur weiteren Disziplinierung von Staat und Gesellschaft. Antike und moderne Erklärungsversuche für den Kriegsausbruch kommen zu Wort: Sahen sich die Spartaner gezwungen, der athenischen Bedrohung präventiv Einhalt zu gebieten? Oder war Athen der Aggressor, angetrieben durch die Machtpolitik des Perikles? Klug abwägend erläutert der Autor die verschiedenen Ursachen und Motive des Krieges und beleuchtet dessen weitreichende Folgen.
Was waren das für Menschen, die sich jedes Jahr die Rüstung anlegten und dem Tod ins Auge sahen? Wie verliefen genau Schlachten in der Antike, und wie beeinflussten sie die große Politik? Der Autor revidiert uns vertraute Mythen: Nicht Sparta, sondern die Athener Demokratie war der aggressivste Staat der griechischen Welt. Marathon und Salamis waren keineswegs rauschende Siege, sondern glückliche Abwehrerfolge gegen einen nach wie vor überlegenen Gegner. Und Alexander gewann seine Schlachten nicht, weil er ein Genie war, sondern weil er die politischen Schwächen der Perser nutzte. Selbst das Christentum konnte sich am Ende der Antike der kriegerischen Realität nicht entziehen und erkannte im Sieg auf dem Schlachtfeld den Inbegriff des menschlichen Erfolgs auf Erden.
Die antike Kultur war eine Küstenkultur und seit jeher vom Kampf mit dem Meer geprägt. Die Seefahrt ermöglichte die Ausbreitung städtischer Zivilisation. Krieg auf dem Meer verhalf der Athener Demokratie zum Durchbruch. Die Eroberung des Meeres war eine Voraussetzung für die Entstehung des römischen Weltreichs, ermöglichte die Vereinheitlichung der griechisch-römischen Zivilisation und die Ausbreitung des Christentums. Die Suche nach Ruhm und Reichtum bewog schließlich mediterrane Seefahrer, sich in die Ozeane vorzuwagen und bereits über 1000 Jahre vor Kolumbus eine Fahrt nach Indien zu erwägen. Raimund Schulz beschreibt die Antriebskräfte, die Griechen und Römer immer wieder aufs Meer zogen, und räumt mit zahlreichen Legenden und Vorurteilen wie der von der angeblichen Seefeindlichkeit der Römer auf; er schildert die wesentlichen Etappen der 'Eroberung' des Meeres und berücksichtigt dabei besonders die Welt der Abenteurer, Söldner und Außenseiter, die auf dem Meer zuhause waren. Erstmals ausführlich analysiert werden die Auswirkungen maritimer Expansion auf die Mentalität, Kultur, Philosophie und Wirtschaft der griechischen und römischen Zivilisation. Erst dadurch wird die Antike als ein wesentlicher und bis heute wirksamer Bestandteil der europäisch-atlantischen Welt verständlich.
»Kompaktwissen Geschichte«: Darstellung – Quellen – Kontroversen Die Themen des Geschichtsunterrichts (Sekundarstufe II und Abitur) knapp und verständlich aufbereitet in einer schülergerechten und durch Zeittafeln, Diagramme und Bilder aufgelockerten Darstellung, mit einer Auswahl wichtigster und prägnanter Quellentexte und einem zur Diskussion anregenden Überblick über die Kontroversen und Streitfälle der Geschichtsschreibung.
Raimund Schulz beschreibt die antike Küstenkultur und ihre Beziehung zum Meer, das die Ausbreitung städtischer Zivilisation und die Entwicklung der Athener Demokratie beeinflusste. Er schildert die Eroberung des Meeres und die Rolle von Händlern, Abenteurern, Söldnern und Piraten sowie die Auswirkungen der maritimen Expansion auf die griechische und römische Zivilisation.
Schulz, Raimund – historisches Grundlagen-Wissen über 1000 Jahre griechischer Geschichte – 14255 – 3., aktual. Auflage 2022
Demokratie, Philosophie, Literatur, Kunst: Das antike Griechenland ist die Wiege Europas und des Westens. Der Althistoriker Raimund Schulz führt durch seine mehr als 1000 Jahre umfassende Geschichte, beginnend bei Mykene und Troja, endend beim »neuen Troja« – Rom. Dabei überblickt er die Phase der Koloniegründungen vom Schwarzen Meer bis nach Spanien, die große Zeit Athens und Spartas wie auch die Herrschaft Alexander des Großen und seiner Nachfolger, als der griechische Kulturraum bis zum Indus reichte.
Die Neufassung im bewährten Format beleuchtet die Griechische Geschichte vor dem Hellenismus (8. Jh. ‒ 320 v.Chr) in neuartiger Weise: als Teil eines weiträumigen und verflochtenen Geschehens im Mittelmeerraum und am Rand von Großreichen; dabei spielen Mobilität, Migration und Krieg eine zentrale Rolle. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Lust der Griechen an der Politik sowie ihre Kreativität auf diesem Feld. Dabei genießen regionale und lokale Eigenheiten besondere Aufmerksamkeit. Als Alleinstellungsmerkmal bietet der Band einen umfangreichen, mit der gegliederten Bibliographie eng verzahnten Forschungsüberblick. Dieser stellt die Geschichte der Hellenen als Problem vor und orientiert Studierende, aber auch Fachleute benachbarter Disziplinen gründlich und mit weitem Blick über die Kategorien, Konsense und Kontroversen.
Die Neufassung im bewährten Format beleuchtet die Griechische Geschichte vor dem Hellenismus (8. Jh. - 320 v.Chr) in neuartiger Weise: als Teil eines weiträumigen und verflochtenen Geschehens im Mittelmeerraum und am Rand von Grossreichen; dabei spielen Mobilität, Migration und Krieg eine zentrale Rolle. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Lust der Griechen an der Politik sowie ihre Kreativität auf diesem Feld. Dabei geniessen regionale und lokale Eigenheiten besondere Aufmerksamkeit. Als Alleinstellungsmerkmal bietet der Band einen umfangreichen, mit der gegliederten Bibliographie eng verzahnten Forschungsüberblick. Dieser stellt die Geschichte der Hellenen als Problem vor und orientiert Studierende, aber auch Fachleute benachbarter Disziplinen gründlich und mit weitem Blick über die Kategorien, Konsense und Kontroversen