Martin Großheim Livres






Der vietnamesische Revolutionär und Politiker Ho Chi Minh (1890–1969) ist im Westen vor allem als Ikone der 68er-Bewegung bekannt. Die einstige Symbolfigur des antikapitalistischen Guerrillakampfes wird heute aber auch mit Terror und Unterdrückung in Verbindung gebracht. Dabei ist das Leben des Meisters der Tarnung, der immer wieder Namen und Identitäten wechselte, rätselhaft geblieben. Martin Großheim beschreibt auf der Grundlage bisher unbekannter Quellen die Laufbahn Ho Chi Minhs von seiner Kindheit im Hause eines konfuzianischen Gelehrten über seine Politisierung in Paris und Moskau und den Kampf gegen die Kolonialherrschaft bis zur Präsidentschaft in Nordvietnam. Zur Sprache kommt dabei auch das Privatleben des Asketen, etwa seine weitgehend unbekannte Ehe mit einer Chinesin.
Die Literatur zum Vietnamkrieg ist geradezu unüberschaubar, doch dominiert zumeist eine US-zentrische Perspektive. Die innere Entwicklung Vietnams und vietnamesische Dimension des Krieges sind erst in den letzten Jahren in den Vordergrund des Interesses gerückt. „Die Partei und der Krieg“ analysiert unter Heranziehung bislang unerschlossener Quellen aus deutschen und vietnamesischen Archiven politische und kulturelle Richtungskämpfe innerhalb der Kommunistischen Partei und der Gesellschaft im Norden Vietnams von 1954 bis 1967. Der Autor Martin Großheim revidiert das Bild einer monolithischen Kommunistischen Partei und bietet eine Neuinterpretation einer der Schlüsselphasen in der modernen Geschichte Vietnams - der Entscheidung Nordvietnams zur Eskalation des Krieges.
Vietnamese villages in transition
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