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Peter Kauder

    Prinzipienwissenschaftliche Systematik und politischer Impetus
    Niedergang der Allgemeinen Pädagogik?
    Lehrbücher der Erziehungswissenschaft - ein Spiegel der Disziplin?
    Immanuel Kant über Pädagogik
    Der Gedanke der Bildung in Platons Höhlengleichnis
    Hegel beim Billard
    • Die Studien behandeln Desiderate der pädagogischen Kant-Forschung. In den ersten sechs Studien geht es um Kants Vorlesung über Pädagogik. Dieser von Kants Schüler Rink 1803 unsorgfältig edierte Text weist eine Vielzahl von Textproblemen auf, die bislang entweder gar nicht oder nicht gründlich genug angegangen worden sind. Für einige solcher Schwierigkeiten werden Kommentare und Interpretationen angeboten. Insofern erheben diese Studien keinen primär systematischen, sondern einen philologischen Anspruch: Es wird versucht, den Kant-Text detailliert, manchmal nahezu sezierend, aufzuschlüsseln, um auf diese Weise philosophisch orientierten Interpretationen zuzuarbeiten und ihnen eine bessere als bislang erhältliche Interpretationsfolie zur Verfügung zu stellen. Die letzte Studie stammt von Wolfgang Fischer (1928-1998): Er legt eine systematische Deutung der pädagogischen Reflexionen Kants zum Problem des Bösen vor - eine Deutung, die nicht zuletzt, aufgrund zahlreicher Gespräche zwischen des Verfassern des Buches, die voranstehenden Studien zur Ausgangsbasis genommen hat.

      Immanuel Kant über Pädagogik
    • Obwohl kein Studium der Erziehungswissenschaft, gleich, ob in Hauptfach- oder Lehramtsstudiengängen, ohne Lehrbücher möglich ist und in den letzten 10 Jahren geradezu ein Boom von neuen Lehrbüchern auf dem Buchmarkt zu verzeichnen ist, weiß die Erziehungswissenschaft als Wissenschaftsdisziplin wenig bis nichts über ihre Lehrbücher. Der vorliegende Band ist ein erster Versuch, aus unterschiedlichen Perspektiven erziehungswissenschaftliche Lehrbücher in den Blick zu nehmen – nicht zuletzt vor dem Hintergrund dessen, was seit Ludwik Fleck und Thomas S. Kuhn zum Zusammenhang von „disziplinärem Wissen“ und „Lehrbuchwissen“ diskutiert wird.

      Lehrbücher der Erziehungswissenschaft - ein Spiegel der Disziplin?
    • Die Diskussion über die Allgemeine Pädagogik, die 1994 begann, ist so umstritten wie nie zuvor, doch die Aufregung steht in keinem Verhältnis zu den Ergebnissen dieser Arbeit. Abgesehen von einigen Einzelstimmen wird die Debatte weitgehend ohne apokalyptische Vorzeichen geführt. Die Überprüfung der empirisch-quantitativen Lage in der Wissenschaftsforschung zeigt überraschend positive Ergebnisse und lässt sich durch empirisch-quantitative Analysen zur Rezeption der Allgemeinen Pädagogik in Fachzeitschriften der Berufspädagogik, Erwachsenenbildung und Sozialpädagogik unterstützen. Ein systematisch-qualitativer Blick auf die Einschätzungen der Allgemeinen Pädagogik durch ihre Vertreter und aus verschiedenen Teildisziplinen offenbart jedoch Defizite, wie die Notwendigkeit einer verstärkten empirisch-quantitativen sowie systematisch-qualitativen Selbsterforschung und eine zu geringe Rezeption der wechselseitigen Funktionsbestimmung zwischen der Allgemeinen Pädagogik und den zahlreichen erziehungswissenschaftlichen Teildisziplinen. Insgesamt hat die Allgemeine Pädagogik den Umbau und die Ausdifferenzierung der Erziehungswissenschaft seit den 1960er Jahren nicht nur bewältigt, sondern auch besser gemeistert, als oft innerhalb der Disziplin angenommen wird.

      Niedergang der Allgemeinen Pädagogik?
    • Der von den Nationalsozialisten «gemaßregelte» Pädagoge Alfred Petzelt (1886-1967) thematisiert die ideologische Bedrohung der Eigenständigkeit der Pädagogik als Wissenschaft. Als Stichwort fungiert der Ausdruck der «Unterrichts- und Erziehungskatastrophe», die Petzelt reformpädagogisch verursacht und nationalsozialistisch instrumentalisiert sieht. Es wird der Nachweis geführt, wie der Impetus in die Systematik Eingang gefunden hat: Die ihr implizierte Frontstellung gegen Indienstnahme der Pädagogik in Unterrichts- und Erziehungsvollzügen wird (biographisch und werkgeschichtlich gestützt) analysiert und im Anschluß daran gezeigt, daß Petzelts Systematik sowohl über «diagnostische» als auch über «prophylaktische» Mittel verfügt, um solchen und ähnlichen Vereinnahmungsbestrebungen und anderen Fehlentwicklungen wirksam begegnen zu können.

      Prinzipienwissenschaftliche Systematik und politischer Impetus