In einem atemberaubend dynamischen Leben jagte Maria Leopoldine, das Enfant terrible des bayerischen Königshauses, unerfüllten und unerfüllbaren Liebessehnsüchten nach, raffte, mit einem todsicheren Instinkt für das Geschäft begabt, ein riesenhaftes Vermögen zusammen, das sie zur reichsten Frau Bayerns macht, spielte bei Hof und in Diplomatenkreisen die Rolle der objektiven politischen Beraterin, auf deren Stimme man hörte. Sie war die aufregendste, emanzipierteste, materiell und geistig unabhängigste Frau, die Bayern im 19. Jahrhundert vorzuweisen hatte. Und das auf höchster gesellschaftlicher Ebene. Das wittelbachische Herrscherhaus stand tief in ihrer Schuld, denn sie, die gebürtige Habsburgerin, war es gewesen, die als blutjunge Kurfürstin 1799 beim Tod ihres greisen Ehegemahls Karl Theodor durch ihr mutiges Auftreten verhindert hatte, dass Bayern an Österreich fiel.
Sylvia Krauss Livres






Das Oktoberfest
Zwei Jahrhunderte Spiegel des Zeitgeists
Bier, Brez’n und Gaudi – aber bei Weitem nicht nur das: Das Oktoberfest ist von seiner historischen Wirkung her viel mehr als nur das größte Volksfest der Welt. „Die Wiesn“ war seit ihrer Gründung im Jahr 1810 in jeder Entwicklungsphase Spiegel und Projektionsfläche des jeweiligen Zeitgeistes. Das Fest diente als politisches Instrument zur UmSetzung programmatisch-ideologischer ZielSetzungen und als Motor des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritts. Als zentrale Veranstaltung begleitete es die Geschichte Bayerns: vom Beginn der Monarchie durch alle ihre Herrschaftsepochen, über ihr Ende hinaus und bis zum heutigen Tag – mit seinen weltweiten Globalisierungsfaktoren und bayerischen Identitätsmerkmalen.
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"Die berühmteste Frau zweier Jahrhunderte"
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Voltaire bezeichnete sie als „die berühmteste Frau zweier Jahrhunderte“: Maria Aurora Gräfin von Königs-marck (1662-1728) stammte aus einer der reichsten und bedeutendsten Adelsfamilien des damaligen Europa, war hochgebildet, selbstbewusst – und eine strahlende Schönheit. Geboren in Schloss Agathenburg bei Stade, verbrachte sie ihre Jugendjahre in Hamburg und Stockholm. Auf der Suche nach ihrem verschollenen Bruder Philipp Christoph kam Maria Aurora an den Dresdner Hof, wo August der Starke, fasziniert von ihrer Schönheit und Klugheit, sie zur Mätresse machte und sie bald auch mit heiklen diplomatischen Aufgaben betraute. 1696 schenkte sie ihm einen Sohn, Moritz von Sachsen, der zum bedeutendsten Feldmarschall Frankreichs im 18. Jahrhundert wurde. Nach Beendigung ihrer stürmischen Liebesaffäre mit August dem Starken sollte sie Äbtissin des Stifts Quedlinburg und damit Reichsfürstin werden, doch sie geriet in einen Strudel von Intrigen und politischen Interessen