"This volume compares the traditions of British and German historiography from the Enlightenment to the middle of the twentieth century. It examines the scope and impact of transfers, the potential of mutual perceptions, and the power and influence of national traditions. The volume documents the intense competition between the British and the German scholarly communities, and also shows how each profited from the other's work. The historians Ferguson, Gibbon, Niebuhr, Macaulay, Ranke, Stubbs, and Acton play a central role, as do philosophical concepts such as historicism, positivism, and evolutionism. The comparison between the two historiographical cultures, and the investigation into the success or failure of transfers, especially in the age of imperialism and during the First World War, open up new perspectives both for an assessment of the intellectual relationship between the two countries and for an evaluation of the achievements of each historical tradition."--Jacket
Benedikt Stuchtey Livres






Das Britische Empire war das größte Kolonialreich der Geschichte und erstreckte sich über alle fünf Kontinente. Benedikt Stuchtey gibt einen profunden Überblick über seine 500-jährige Geschichte von der Erstbesiedlung Neufundlands 1497 bis zur Übergabe Hongkongs an China im Jahr 1997. Er schildert die Motive der kolonialen Expansion wie den Freihandel und die vermeintliche Zivilisierungsmission, die herausragende Rolle der Navy und die dunklen Seiten des Empire, deren Folgen bis heute zu spüren sind.
Benedikt Stuchtey schildert in diesem Band die bewegte Geschichte Irlands von seiner frühchristlichen Blütezeit und der Eroberung durch Wikinger und Normannen bis zur unmittelbaren Gegenwart. Er erklärt die jahrhundertelangen Bemühungen Englands, die Herrschaft über Irland zu sichern, den Weg zu einem unabhängigen Irland und die andauernden Konflikte im Norden der geteilten Insel. Neben den politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen berücksichtigt er auch die besondere Rolle, die Religion, Kultur und Literatur zu allen Zeiten für Irland gespielt haben.
Im imperial- wie globalgeschichtlichen Kontext um 1900 stehen die Phänomene von Charakterformierungen, Herrschaftspostulaten und Wissensaneignungen in einem besonderen, aber nicht unkomplizierten Spannungsverhältnis zueinander. Das elitäre Denkmuster des Charakters bezog sich entweder auf eine Person oder aber überwiegend auf eine übergeordnete soziale Zusammengehörigkeit, woraus in zeitgenössischen Quellen und der Forschungsliteratur der Begriff des »Nationalcharakters« abgeleitet und Debatten über das innere und äußere Wesen der Imperien aufgeworfen wurden. Dabei war die Nähe zu nationalistischem und rassistischem Denken unübersehbar. Das Buch tritt für eine breitere Anwendung der Begriffe im Kontext der modernen Biographieforschung ein und illustriert dies am Beispiel des Cricket-Sports im Allgemeinen wie an der Person des Ranjitsinhji Vibhaji, Maharaja Jam Sahib of Navanagar im Besonderen. Es ist somit auch als ein Beitrag zur indischen Geschichte im Zusammenhang mit der Geschichte des Britischen Empires zu sehen und darüber hinaus als ein Plädoyer für den diachronen und synchronen Imperienvergleich, um daraus neue Perspektiven für eine europäische Geschichte der Expansion in ihrer Gesamtheit zu entwickeln.
Die europäische Expansion und ihre Feinde
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Die koloniale Expansion Europas wurde seit ihren Anfängen von kritischen Stimmen begleitet, die als präzise Kolonialismustheorien zutage traten. Durch den Streit der Imperialismusgegner und -befürworter gewannen beide Seiten ein scharfes Profil. Benedikt Stuchtey untersucht die kommunikativen Kontexte der gelehrten Öffentlichkeiten der Kolonialmächte und bezieht dabei auch den amerikanischen Imperialismus vom 18. bis ins 20. Jahrhundert ein. Kolonialismuskritik kann im Zusammenhang transnationaler Verflechtungen von der europäischen Aufklärungsphilosophie bis zur pluralisierten Massenkommunikationsgesellschaft des 20. Jahrhunderts nachvollzogen werden.
W. E. H. Lecky (1838–1903) war einer der bedeutendsten englischsprachigen Historiker seiner Zeit. Als anglo-irischer Protestant mit Interesse an der irischen Geschichte befand er sich in einem doppelten Konflikt: Er war in die politische Auseinandersetzung zwischen dem irischen Souveränitätsstreben und dem englischen Stabilitätsbedürfnis verwickelt. Zudem unterschied er sich von der katholischen Mehrheit Irlands durch seinen Protestantismus und von den englischen Intellektuellen durch seine emotionale Verbundenheit mit Irland. Leckys Darstellungen der irischen Vergangenheit beeinflussten die Politik, insbesondere den englischen Premierminister Gladstone. Zunächst sympathisierte er mit der irischen Nationalbewegung, befürwortete später jedoch die Union zwischen England und Irland. In seinen politischen Stellungnahmen strebte Lecky nach Ausgleich und gab den Debatten einen intellektuellen Rahmen. Diese umfassende Studie berücksichtigt alle verfügbaren Quellen und geht über eine intellektuelle Biographie hinaus. Sie beleuchtet die Rolle eines Intellektuellen im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft und Politik im viktorianischen England und bietet durch die Einbeziehung der Rezeptionsgeschichte von Leckys Werken auch Einblicke in die Wissenschaftsgeschichte dieser Zeit.