Marie besucht das Grab ihrer Großmutter. Doch dort liegt mehr begraben als die streitbare Apollonia: Liebe, Hass, Armut, Krieg und der wilde Westerwald. Je mehr Marie in die Welt ihrer Großmutter eintaucht, umso deutlicher kehrt auch die Erinnerung an ihre eigene Jugend zurück. Mit unbändiger Fabulierlust, kraftvoll und atmosphärisch dicht erzählt Annegret Held die Geschichte ihrer Großmutter, die zugleich auch die Geschichte eines ganzen Dorfs im vergangenen Jahrhundert ist.
Ich endete, wie ich anfing, voller Anteilnahme für dieses höchst ungewöhnliche Völkchen, das da mitten auf dem deutschen Lande Tag für Tag in die Fabrik geht, um Kisten für alle Welt herzustellen. Mir hat dieser Schauplatz ebenso eingeleuchtet wie der liebevolle Realismus, mit dem die in den Jahreslauf eingebetteten Aufschwünge und Abstürze des Kistenvolks geschildert werden. Romane aus der Arbeitswelt sind rar, zu lachen gibt es in den meisten nichts. «Die Baumfresserin» bildet da eine bemerkenswerte Ausnahme.
Carla ist Zimmermädchen auf der Insel Langeoog. Tagein, tagaus muß sie Betten beziehen, Flure saugen und Fenster putzen. In ihrer Freizeit beklagt die junge Frau den Mangel an attraktiven Männern. Bis eines Tages eine Gruppe Doktoren zu einem Kongress anreist. "Überaus vergnüglich zu lesen, wie sich ein 19-jähriges Mädchen das Leben und die Liebe vorstellt und gleichzeitig den täglichen Wahnsinn in einer deutschen Pension beobachtet." Elke Heidenreich
In ihrem dritten großen Westerwald-Roman nimmt Annegret Held uns mit ins späte 18. Jahrhundert, als brutale Räuberbanden die gesamte Region in Angst und Schrecken versetzten. Mitreißend, klug und höchst unterhaltsam erzählt sie von Hannes, einem aufstrebenden Möchtegern-Räuber, von seinem frommen und zunehmend verzweifelten Vater Wilhelm, von der mannstollen Magd Gertraud und von all den anderen Scholmerbachern, die dem harten Dorfleben tapfer die Stirn bieten. Großartige Heimatliteratur!
Dem einen sein Tod ist dem andern sein Brot 'Annegret Held schreibt wunderbare Geschichten über Verlierer, die in Wahrheit Gewinner sind. Ich bin ihr größter Fan.' Doris Dörrie Annette ist eine Frau in den Vierzigern, die ihr Geld auf ungewöhnliche Weise verdient. Sie arbeitet im Sicherheitsbereich eines großen Flughafens. Wechselnde Arbeitszeiten mit langen Nachtschichten dominieren ein Leben, das sich an der Nähe zu den Passagieren schadlos hält - Annette und ihre Kollegen erfahren die Welt durch das Abtasten von Körpern, den Blick in Koffer und die Augen der Reisenden. Und immer wieder weicht die spontane Vertrautheit mit den Passagieren einer Paranoia, die sich aus der Angst vor dem Terror und dem einen Koffer speist, den es zu finden gilt - Tag für Tag, Nacht für Nacht. In einer dieser Nächte begegnet Annette zu ihrem Schrecken auch Simon, ihrer ehemals großen Liebe, der jetzt in hoher Position bei der Bundespolizei ist und damit einer ihrer Vorgesetzten. Sie findet ihn merkwürdig verändert, kalt, fast unnahbar und gleichzeitig zutiefst bedürftig und verloren. Der 'liebevolle Realismus', den Robert Gernhardt an ihr lobte, zeichnet auch diesen Roman aus. Spannend, kraftvoll und anrührend schildert Annegret Held die Begegnung derer, die reisen, mit denen, die zurückbleiben.
Dies ist ein Buch voll von prallem Leben. Annegret Held zeichnet ein konfettibuntes Sittengemälde der deutschen Provinz, durchwoben von zutiefst menschlichem Humor und von großer Sympathie zu den beschriebenen Menschen.
Annegret Held schafft in ihrem ironischen Selbstporträt eine vertrauliche Verbindung zur Leserin, die sie versteht und tröstet. Ihre Sprache ist intim und spiegelt eine besondere Frauenfreundschaft wider.
Die 80er-Jahre in der zutiefst katholischen deutschen Provinz: Die junge Anna, Streifenpolizistin in Darmstadt, wird für das großartige Feuerwehrjubiläum in ihrem geliebten Dorf als Festdame auserkoren. Dort fällt ihr der fesche evangelische Pfarrer des Nachbarorts ins Auge ("eine Mischung aus Neuem Testament und Testosteron"), und Anna ist sofort hin und weg. So nimmt das Grundverkehrte seinen Lauf ...