Dieser Band befasst sich mit der Wechselwirkung zwischen Kultur und digitaler Transformation. Datentechnologien und Künstliche Intelligenz verändern die Arbeitswelt und bestimmen in zunehmendem Maße die tägliche Lebensgestaltung. Gleichzeitig sind sie Ausdrucksformen von Kultur und eröffnen Räume für die Konstruktion kultureller Zugehörigkeit und Abgrenzung. Beruhten Konzeptionen von Kultur bis vor Kurzem auf der Vorstellung lokaler Kommunikationssysteme, ist mit Hilfe des Internets Kommunikation ohne raumzeitliche Einschränkungen zur Selbstverständlichkeit geworden. Aus diesen Entwicklungen ergibt sich eine Reihe von Themen- und Fragestellungen für die Interkulturalitätsforschung: Führt Computertechnologie zu einer globalen Homogenisierung von Kultur? Gibt es kulturspezifische Formen des Umgangs mit Künstlicher Intelligenz? Welche Ausdrucksformen von Kultur sind im Internet zu finden? Müssen wir Interkulturalität im Kontext der Digitalisierung neu denken? Mit diesen und anderen Fragen setzen sich die Beiträge des Bandes auseinander. Dabei greifen sie auf theoretische Konzepte und methodische Vorgehensweisen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen zurück. Der Band soll damit zum interdisziplinären Austausch über kulturelle Aspekte der Digitalisierung beitragen. Er richtet sich an Interessierte aus Forschung und Praxis.
Katharina von Helmolt Livres



Interkulturelle Lernsettings
Konzepte – Formate – Verfahren
Dieser Band befasst sich mit der Frage, wie Personen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen miteinander und voneinander lernen können. Nach grundsätzlichen Überlegungen zu Herausforderungen und Chancen interkulturellen Lernens werden Lehr-, Trainings- und Managementformate vorgestellt, welche die kulturelle Vielfalt der Teilnehmenden als Lernfeld nutzen. Die Formate knüpfen an unterschiedliche Bezugsdisziplinen an, folgen aber alle Grundgedanken konstruktivistischer Lerntheorien, nach denen Lernen in sozialer Einbettung unter entsprechender Anleitung zur Reflexion und zum kommunikativen Austausch von subjektiven Perspektiven auf die Welt und damit zu einer Erweiterung von Wissensstrukturen bei den Lernenden führen kann. Der Band richtet sich an Hochschuldidaktiker/innen, Hochschulforscher/innen, professionelle Berater/innen, Trainer/innen, Professionsforscher/innen, Hochschulmanager/innen und Personalentwickler/innen. Er soll zum Blick über den Tellerrand der Disziplinen einladen, Anregungen für die Gestaltung interkultureller Lernsettings geben und zum interdisziplinären Austausch über die Weiterentwicklung und mögliche Qualitätsstandards im Bereich der interkulturellen Qualifizierung beitragen.
Thema dieser Studie ist die Untersuchung von Problemen interkultureller Kommunikation am Arbeitsplatz. Die Autorin analysiert Besprechungen einer Arbeitsgruppe deutscher und französischer Ingenieure und fokussiert sich auf einen Datenausschnitt, der Kommunikationsstörungen aufweist. Zur Interpretation werden Zusatzdaten aus Informantenbefragungen und Kommunikationssimulationen herangezogen. Besonders betont wird eine Kommunikationsstufe, die in der empirischen Forschung wenig Beachtung fand: die interaktive Konstituierung von Modalitäten. Die exemplarische Analyse dient auch der Vorstellung eines methodischen Verfahrens, das die Interpretation realer Kommunikationssituationen durch vergleichende Analysen von simulierten monokulturellen Situationen ergänzt. Dies ermöglicht Rückschlüsse auf die Kultur- und Gruppengebundenheit kommunikativer Handlungen. Die Beschreibung der Analyseabschnitte wird durch Reflexionen über methodologische und hermeneutische Herausforderungen bei der Interpretation interkultureller Kommunikationssituationen ergänzt. Die Studie umfasst verschiedene Aspekte, darunter interkulturelle Kommunikation, theoretische und methodische Grundlagen, das Datenmaterial, die Auswahl und erste Interpretation eines Datenausschnitts, sowie die Analyse von monokulturellen und interkulturellen Besprechungssimulationen und deren Ergebnisse.