Archivare und Wissenschaftler erklären die Beziehung zwischen literarischem Archiv, Autor und Öffentlichkeit.
Irmgard M. Wirtz Livres




Literatur - Verlag - Archiv
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Dürrenmatt von A bis Z
Eine Fibel zum Werk
Fachleute buchstabieren das Werk des Klassikers anhand zentraler Begriffe seines Denkens und seiner Werke durch.0Das Format Zukünfte der Philologien haben Prof. Dr. Uwe Wirth, Professor für Literatur- und Kulturwissenschaft, Justus-Liebig Universität Giessen, und PD Dr. Irmgard M. Wirtz, Leiterin des Schweizerischen Literaturarchisv Bern, seit 2017 begründet und aufgebaut. Es richtet sich an den wissenschaftlichen Nachwuchs und diskutiert theoretische Aspekte editorischer Prozesse und literarischer Archive in ihrer materiellen Überlieferung. Damit beleuchtet das Format die Voraussetzungen der Philologien.0Aus Anlass des 100. Geburtstags von Friedrich Dürrenmatt buchstabieren Fachleute aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen das literarische und bildnerische Werk des Klassikers anhand zentraler Begriffe seines Denkens und Schaffens durch. Sie alle möchten Friedrich Dürrenmatts Werke aus den Schulstuben des 20. Jahrhunderts in die Gegenwart des 21. Jahrhunderts holen. Jede und jeder hat einen Buchstaben übernommen, um Dürrenmatt aus dem Korsett des Kanons zu befreien und in neuer Frische zu präsentieren. Wir haben das Alphabet von A wie Anfangen bis Z wie Zufall gewählt, weil das Alphabet die primäre Ordnung des Archivs ist. Dieses verzeichnet die Nachlässe alphabetisch und gewährleistet so die Orientierung für die Nutzenden. Bereits Simonides, der Begründer der Mnemotechnik, sah in der guten Ordnung die Voraussetzung für ein funktionierendes Gedächtnis
Irmgard Wirtz spannt in ihrer Untersuchung zu Joseph Roth den Bogen vom journalistischen Frühwerk zum belletristischen Spätwerk des österreichischen Exilautors. Erstmals wird die Poetik des Feuilletons auf der Basis ganzer Feuilletonzyklen zum Gegenstand der Analyse. Die Feuilletons erscheinen dabei nicht allein als Dokumente städtischen Lebens in Wien oder Berlin während der Krise und Konjunktur der zwanziger Jahre, sondern sie werden als Zeugnisse der fiktionalen Fertigkeit gewürdigt, für die Roths Prosa längst bekannt ist. Umgekehrt verfährt die Verfasserin mit dem wenig beachteten Roman „Die Geschichte von der 1002. Nacht“. Was sich als Märchen ankündigt, wird auf seine Historizität geprüft und erweist sich im doppelten Wortsinn als versinnlichte Geschichte.