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Markus Krzoska

    Beruf und Berufung
    Stadtleben und Nationalität
    Identitäten und Alteritäten der Deutschen in Polen in historisch-komparatistischer Perspektive
    Zwischen Glaube und Nation?
    Ein Land unterwegs
    Erinnerungen des Posener Domherren Albert Steuer
    • Albert Steuer (1874-1967) war katholischer Priester in der Provinz Posen, dem heutigen Wielkopolska. Nach dem Besuch des Priesterseminars in Posen studierte er Philosophie in Münster und wurde anschließend in seiner Heimatstadt Philosophieprofessor am Priesterseminar und 1911 Domherr. Als Deutscher blieb er nach dem deutschen Überfall auf Polen 1939 in seinen Funktionen. 1945 beendete Steuer eine kurzzeitige Flucht und kehrte nach Posen zurück, wo er bald seiner Ämter enthoben und verhaftet wurde. Nach einjährigem Gefängnisaufenthalt wurde er in einem Prozess freigesprochen und verbrachte die letzten Lebensjahre als Geistlicher in einem Nonnenkloster bei Posen. Die Bedeutung der Erinnerungen Albert Steuers liegt in der Schilderung des katholischen Milieus in Posen mit seinen deutsch-polnischen Spannungen, in den Betrachtungen zum Alltagsleben eines katholischen Priesters mit seinen ausführlichen Reisen durch ganz Europa, aber auch in der Beschreibung der Zeit des Zweiten Weltkriegs und der Jahre danach.»

      Erinnerungen des Posener Domherren Albert Steuer
    • Ein Land unterwegs

      Kulturgeschichte Polens seit 1945

      Das Bild von Polen und seiner Geschichte ist für viele Deutsche von einer vermeintlichen Fremdheit und Andersartigkeit geprägt. Aber sind die polnischen Nachbarn wirklich so anders? Dieses Buch zeigt erstmals, wie stark Polen in den vergangenen 70 Jahren in gesamteuropäische und globale Zusammenhänge einbezogen war und was dies für seine Zukunft bedeutet. Markus Krzoskas überraschende Entdeckung: Die Konsequenzen der ideologischen Teilung des Kontinents im Kalten Krieg waren für die polnische Kultur und Gesellschaft geringer als allgemein vermutet. Viel stärker als in anderen Ostblockstaaten prägten Migration, Mobilität und Verflechtung zwischen Ost und West den Staat zwischen Oder und Bug. In seiner facettenreichen Schilderung schenkt der Autor dem »sozialistischen« Alltag besondere Aufmerksamkeit – bis hin zu Jazz, Beatmusik, Jugendmoden und dem Wodkakauf. Ein Buch, das die Perspektive auf unseren wichtigsten östlichen Nachbarn aktualisiert und verändert.

      Ein Land unterwegs
    • Zwischen Glaube und Nation?

      Beiträge zur Religionsgeschichte Ostmitteleuropas im langen 19. Jahrhundert

      • 174pages
      • 7 heures de lecture

      Im allgemeinen Verständnis galten lange Zeit die massive Industrialisierung im Zusammenhang mit der sich deswegen dramatisch verschärfenden sozialen Frage sowie der massiv an Bedeutung gewinnende nationale Aspekt als die entscheidenden Entwicklungen im Europa der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dies wird auch angesichts des ökonomischen und demographischen Take-Offs bzw. des immer weitere Bevölkerungsteile erfassenden nationalen Interpretaments nicht anzuzweifeln sein; doch hat die Forschung der letzten Jahre gezeigt, dass auch traditionelle Verhaltensmuster und Lebensgewohnheiten weiterwirken. In der Alltagsgeschichte besaß nach wie vor die Religion ihren wichtigen Stellenwert. Der Band möchte an einigen Beispielen zeigen, wie die Verbindung von Religion und Nation in Ostmitteleuropa im langen 19. Jahrhundert ausgesehen hat. Die Beiträge legen ihren Schwerpunkt auf die Entwicklung im geteilten Polen (Provinz Posen, Ermland) und die russischen Ostseeprovinzen (Livland, Estland) und haben Phänomene aus dem Bereich des katholischen, evangelischen, orthodoxen und jüdischen Glaubens sowie des konfessionsfreien Lebens zum Thema.

      Zwischen Glaube und Nation?
    • Im Kontext von Nationalismusforschung und poststrukturalistischer Wissenschaftsinterpretation hat in letzter Zeit die Frage nach dem Eigenen und dem Fremden an Bedeutung gewonnen. Insbesondere der Schlüsselbegriff der Identität, der seit etwa vierzig Jahren zu einer Modevokabel sozialwissenschaftlicher Forschung geworden war, wird immer stärker kritisch hinterfragt. Dies gilt insbesondere für die angebliche Dauerhaftigkeit und Unveränderlichkeit des Phänomens, das jetzt eher mit konkreten Situationen in Zusammenhang gebracht wird. Der vorliegende Band befasst sich mit den theoretischen Grundlagen der Begrifflichkeit und ihrer Anwendung auf das Arbeitsgebiet der Kommission für die Geschichte der Deutschen in Polen. Die Fallstudien, die auf einer Tagung in Görlitz im Jahre 2006 präsentiert wurden, widmen sich Themen vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert, die sich unter anderem mit den Böhmischen Brüdern in Polen, der evangelischen Gemeinde im Krakau des 19. Jahrhunderts, der deutschsprachigen Literatur über die Provinz Posen, den deutschen Kolonisten in Kongresspolen und der NS-Presse im «Generalgouvernement» befassen.

      Identitäten und Alteritäten der Deutschen in Polen in historisch-komparatistischer Perspektive
    • Die Stadtgeschichte Ostmitteleuropas ist im letzten Jahrzehnt verstärkt in den Blick der Wissenschaft geraten. Dabei lag und liegt der Schwerpunkt jedoch eindeutig auf den Hauptstädten und großen Metropolen. Der vorliegende Band liefert neben einer allgemeinen Einführung in die Thematik sechs Fallstudien und zwei Beiträge zum aktuellen Forschungsstand. Dabei bot sich durch die Konzentration auf das 19. und 20. Jahrhundert die Verbindung zwischen Stadtleben und Nationalität an, handelte es sich doch bei letzterer um ein zentrales Element der europäischen Geschichte jener Zeit. Besondere Aufmerksamkeit wird der Stadtgeschichte Galiziens, insbesondere der Lembergs, gewidmet, daneben wird jedoch auch die Entwicklung Oberschlesiens am Beispiel Zabrzes, des russischen «Königreichs Polen», Danzigs und der Provinz Posen in den Blick genommen.

      Stadtleben und Nationalität
    • Zygmunt Wojciechowski (1900–1955) war eine der zentralen Persönlichkeiten des polnischen wissenschaftlichen und publizistischen Milieus in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Aufgewachsen in den polnischen Ostgebieten in nationaldemokratischer Tradition wählte er in den 20er Jahren Posen als Lebensmittelpunkt und entwickelte mit seinem Konzept der 'Mutterländer' Polens ein zentrales politisches Modell des polnischen intellektuellen Diskurses. Aufgrund der Entwicklungen während des Zweiten Weltkriegs vollzog er eine politische Kehrtwende: er arbeitete mit den Kommunisten zusammen, die seine politischen Vorstellungen von den neuen Grenzen Polens im Westen teilten. Nach 1945 ermöglichten sie ihm die Gründung des Instytut Zachodni (West-Institut), das zur zentralen Einrichtung für antideutsche Propaganda in der Volksrepublik Polen wurde. Die vorliegende Arbeit zeigt die Vielfalt des Werkes Wojciechowskis, seine historiographischen Wurzeln, seine Bedeutung als Mediävist und Rechtshistoriker, untersucht aber auch die politische Publizistik und seine Rolle im politischen Kräftefeld. Über das Biographische hinaus entsteht somit das Porträt eines Intellektuellen, der die verschiedenen Phasen polnischer Geschichte des frühen 20. Jahrhunderts quasi idealtypisch verkörpert. Zusätzlich trägt das Buch zum Gesamtbild der polnischen 'Westforschung' — der Auseinandersetzung mit Deutschland — und der Historiographie Polens insgesamt bei.

      Für ein Polen an Oder und Ostsee
    • In den letzten Jahren hat sich ein lebhafter Fachdialog zwischen deutschen und polnischen Historikern entwickelt, der über nationale Sichtweisen und Stereotypen hinausgeht, die lange im deutsch-polnischen Verhältnis vorherrschten. Es ist wichtig, dass auch die nachfolgende Historikergeneration diesen Dialog fortführt, um das bisher Erreichte nicht durch Desinteresse am Nachbarn zu gefährden. Der vorliegende Band mit neun ausgewählten Beiträgen zur Geschichte Deutschlands und Polens im 19. und 20. Jahrhundert trägt zu diesem Dialog bei. Die Herausgeber, Markus Krzoska und Peter Tokarski, sind erfahrene Wissenschaftler in den Bereichen Osteuropäische Geschichte, Politikwissenschaft und Slavistik und engagieren sich aktiv in der Deutsch-Polnischen Historischen Gesellschaft. Die Beiträge behandeln verschiedene Themen, darunter die Rolle von Karol Marcinkowski in der polnischen Nationalbewegung, die politischen Denkweisen zur polnischen Frage im 19. Jahrhundert, den Einfluss des nationalen Erwachens auf die deutsche Wahlpolitik im späten Kaiserreich, sowie die ideologischen Positionen deutscher und polnischer Meinungsführer vor und nach dem Ersten Weltkrieg. Weitere Themen umfassen die Rezeption des Pisudski-Kults in der deutschen Minderheit und die Zwangsaussiedlung der deutschen Bevölkerung aus Oberschlesien.

      Die Geschichte Polens und Deutschlands im 19. und 20. Jahrhundert