Gisela Ecker Livres






Dinge
Medien der Aneignung - Grenzen der Verfügung
Dinge werden beschrieben, abgebildet, gedacht und gezeigt. Sie fungieren als Schmuck des Hauses und dokumentieren so den Geschmack, den Wohlstand sowie die sozialen und geschlechtlichen Zugehörigkeiten ihrer BesitzerInnen. Auch unsere Erinnerungen an vergangene Zeiten, andere Menschen und Orte werden von Dingen geprägt: Fotos wie Souvenirs scheinen uns den Zugang zu ihnen zu eröffnen. Aber lassen sich die Dinge wirklich so leicht aneignen und unseren Zwecken unterwerfen, oder entziehen sie sich bei näherer Betrachtung den eindeutigen Zuordnungen und der uneingeschränkten Verfügungsmacht derer, die sie besitzen und betrachten? Sind die Fragen »Wer besitzt wen?«, »Wer dient wem?«, »Wer bezeichnet wen?« überhaupt eindeutig zu beantworten? Und inwiefern bestimmt das Geschlecht die Macht über die Dinge?
Kulturen der Arbeit
- 260pages
- 10 heures de lecture
Literatur, Film und Fotografie bilden besondere Archive von Arbeitskulturen. Sie zeigen, wie zeithistorische Deutungen, Wertungen und Politiken von Arbeit entstehen, verweisen auf deren Brüche und Widersprüche, erzeugen kulturelle Beunruhigungen und eignen sich als Artikulationsort von Utopien und Zukunftsprojektionen. Die Beiträge dieses Bandes erkunden, welche Vorstellungen von Arbeit (Handwerk, Dienstleistung, Geistesarbeit) und Nicht-Arbeit (Müßiggang, Freizeit, Arbeitslosigkeit) aus medial vermittelten Perspektiven erzeugt werden, welche kulturellen Ordnungen (Männerarbeit, Frauenarbeit) diese Vorstellungen organisieren und mit welchen Werthaltungen (Knochenarbeit, brotlose Kunst, prekäre Arbeit) sie operieren.
Theorien der Gabe beschäftigen sich häufig mit der Frage, ob es eine ‚reine’, uneigennützige Gabe überhaupt geben kann, und gehen meist von einem kategorialen Gegensatz zwischen Gabentausch und anderen Tauschformen aus. Literarische Texte bekümmert diese Fragen weniger. Sie erzählen Geschichten von unvollständigen, listigen, tückischen Gaben, von Zurückweisungen, Undankbarkeiten und Verausgabungen. Gute Gaben können schnell in schlechte umkippen oder sind von vorneherein durch Euphemisierung verklärte Akte (Bourdieu). Solche Störfaktoren verstehen sich als ‚Gift’ der Gabe, sie halten die Narrationen am Laufen, sie kommentieren Charaktertypen und Gesellschaften. Der Band geht Geschichten vom Geben von Jane Austen bis Ilse Aichinger, von Balzac bis Böll, von Henry James bis George Tabori nach, beschäftigt sich mit dem Brot als exemplarischem Stoff der Gabe, dem Souvenir als Gattung und fragt, welche theoretischen Modelle ‚Gift’ zulassen.
In Spuren reisen
- 237pages
- 9 heures de lecture
Intertextualität und performativer Vollzug gehen im Genre der Reiseliteratur die dichtesten Beziehungen ein. Der vorliegende Band verfolgt das Zusammenspiel materieller und textueller Spuren; die Beiträge gehen auf bewusste und verleugnete Spurensuche ein, auf beachtete und nicht beachtete Vorschriften, auf nachgereiste Vorgänger-Schriften, auf imitierte Wahrnehmungsmuster von Reisevorbildern, auf verlustig gegangene Prätexte oder ein Sich-Verlieren in einer überbordenden Anzahl von Prätexten und auf die Reise zurück in die eigene Vergangenheit, die nicht nur Vergangenes zutage bringt, sondern die Gegenwart einem neuen Blick öffnet.
Kein Land in Sicht
Heimat - weiblich?