Die erste Buchausgabe von "Reigen" sorgte 1903 für Empörung und führte 1920 zu einem Prozess wegen "schweren Ärgernisses". Eine neu entdeckte handschriftliche Fassung von 1896/97 zeigt Schnitzlers Bemühungen, anstößige Stellen zu entfernen. Die Herausgeberin kommentiert das Material in einer einführenden Studie.
Gabriella Rovagnati Livres






Medizin und Literatur stehen in einem so wechselvollen wie spannenden Dialog, der in zahlreichen Studien des dem Philologen und Bibliothekar Hans-Albrecht Koch gewidmeten Bandes beleuchtet wird – von der altgriechischen Komödie über das Volksbuch von Till Eulenspiegel zur Volksmedizin und Erfahrungsseelenkunde der Aufklärung und weiter über Klassik und Romantik bis hin zu Autoren und Diskursen des 20./21. Jahrhunderts. Andere Essays umspielen den roten Faden mit Seitenblicken auf Fellinis Antike-Rezeption, mittelalterliche Buchkunst und Sakralskulptur, Beethovens «Fidelio», Chamissos Langzeitwirkung und einen vergessenen Züricher Zeichner. Die Linie setzt sich fort mit neuem Material zum «Netzwerker» Rudolf Alexander Schröder und Einblicken in die aktuelle Architektur und Hochschulpolitik.
Der Band bietet Studien zu repräsentativen Autoren aus 150 Jahren österreichischer Literaturgeschichte. Er beginnt mit Beiträgen zu Theaterstücken des 1801 in Wien geborenen Dramatikers Johann Nestroy und behandelt u. a. spezifische Probleme der Übertragung der Volksstücke des Österreichers ins Italienische. Enthalten sind auch Studien zu Hugo von Hofmannsthal, Rainer Maria Rilke, Stefan Zweig, Franz Werfel, Elias Canetti, Thomas Bernhard, Franz Innerhofer bis hin zu den frühen Prosawerken Christoph Ransmayrs. Alle Aufsätze sind komparatistisch angelegt und thematisieren unter anderem die Rezeption der behandelten Schriftsteller in Italien. Der Band erörtert darüber hinaus Fragen der Theatergeschichte und enthält unveröffentlichtes Quellenmaterial.
"Der Geist ist der König der Elemente"
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