Bernhard Gelderblom Livres






Stolpersteine
in Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
Hameln im Jahre 1933
– nationaler Rausch – willige „Gleichschaltung“ – brutale Gewalt
Dorfkirchen in Hameln-Pyrmont
Schriftenreihe des Vereins für regionale Kultur- und Zeitgeschichte Hameln, Band 2
70 Dorfkirchen und Kapellen gibt es im Landkreis Hameln-Pyrmont, 70 Dorfkirchen und Kapellen werden in diesem Buch vorgestellt. Jede Kirche, jede Kapelle hat ihre eigene Architektur und Ausstattung und ihre ganz eigene Ausstrahlung. Wer eine Dorfkirche betritt, spürt diese be- sondere Aura, sieht Besonderheiten und Ausschmückungen, die sich über Jahrhun- derte entwickelt haben und zu denen jede Generation etwas beigetragen hat. Darge- stellt werden ganz bewusst alle Kirchen, nicht nur „die Schönen im Lande“. Dankbar stellt der Besucher fest, dass jede Gemeinde „ihre“ Kirche liebevoll pflegt und erhält. Dies ist umso mehr anzuerkennen, als der starke gesellschaftliche Wandel und seine Auswirkungen gerade die dörflichen Kirchengemeinden trifft und die Erhaltung der Dorfkirchen gefährdet. Über den langen Zeitraum von sechs Jahren haben Autorin und Autor mit viel Freude an diesem Buch gearbeitet. Nun haben sie den Wunsch, dass die heimischen Dorfkirchen in der Öffentlichkeit den Stellenwert bekommen, den sie verdienen und benötigen.
Dieses Buch von Bernhard Gelderblom bietet eine kompakte Einführung in das Thema „Reichserntedankfeste“. Diese Massenveranstaltungen mit mehreren hunderttausend Teilnehmern wurden von 1933 bis 1937 auf dem Bückeberg bei Hameln vom NS-Regime inszeniert. Das Buch enthält etwa 200 Abbildungen, viele davon bislang unveröffentlicht. Eine nicht geringe Zahl der Fotos entstand zu Propagandazwecken. Die „Reichserntedankfeste“ waren Medienereignisse: Hitlers Rede wurde live auf alle „Volksempfänger“ des Deutschen Reiches übertragen. Bedeutsamer war die Rolle von Fotografie und Film: Die gewaltsame Ästhetik der Menschenmassen, Fahnenwälder und marschierenden Kolonnen wurde vom NS-Regime bewusst für die mediale Nutzung inszeniert. . Der eigentliche Anlass der Ereignisse, der Erntedank, spielte im Rahmen dieser „Feste“ nur eine Nebenrolle – neben den Auftritten Adolf Hitlers waren die Schauübungen der Wehrmacht mit der Zerstörung des „Bückedorfes“ die Höhepunkte der Veranstaltung. Die militärische Machtdemonstration diente zur Vorbereitung des deutschen Volkes auf einen kommenden Krieg. Als 1938 der Einmarsch in das „Sudetenland“ kurz bevor stand, wurde das letzte geplante „Reichserntedankfest abgesagt, weil die verfügbaren Transportmittel militärisch genutzt werden mussten.
Die als friedliche Veranstaltung geplante Anti-Atomkraft-Demo am 19. März 1977 eskalierte und ging als „Schlacht um Grohnde“ in die Geschichte ein. 40 Jahre später hat der Historiker Bernhard Gelderblom zahlreiche Bilder, Dokumente und Erfahrungsberichte für eine umfangreiche Ausstellung über die Anti-Atom-Bewegung im Weserbergland zusammengetragen. Die Inhalte des Buches sind wesentlich umfangreicher als die der Ausstellung. Zudem gibt es einen Anhang mit Fotos und Texten zu den Veranstaltungen rund um die Ausstellung. Die Darstellung der Ereignisse des 19. März 1977 versucht unterschiedliche Sichtweisen – der Demonstranten, der Polizei, der Presse, der Obrigkeit – einzunehmen. Diese Dokumentation ist auch als Aufforderung zu verstehen, die Zeit der 1970er Jahre genauer zu betrachten – die Demokratie erlebte ein erneuerndes Element, indem „Bürgerinitiativen“ direkten Einfluss auf konkrete Entscheidungen des Staates nehmen wollten und – teilweise sehr fantasievoll – Widerstand leisteten.