Hallo? Berlin? Ici Paris!
Deutsch-französische Filmbeziehungen 1918-1939
„Hallo? Berlin Ici Paris!“ thematisiert die wechselvolle Beziehung zwischen der deutschen und französischen Filmindustrie zwischen den Weltkriegen, die trotz Störungen nie vollständig abbrach. Vor dem Ersten Weltkrieg dominierten französische Filme, insbesondere von Pathé, die deutsche Kinolandschaft. Nach dem Krieg, trotz eines Handelsboykotts und einer feindlichen Stimmung, setzten die Filmbeziehungen fort. Ab 1924 kam es zu einem intensiveren Austausch, während internationale Filmkongresse bis in die 1930er Jahre zeigten, wie europäische Länder versuchten, sich gegen den amerikanischen Filmmarkt zu behaupten. Berlin wurde zur Filmmetropole, und in Babelsberg entstanden Produktionen mit französischen Stars und Regisseuren. Mit der Einführung des Tonfilms versuchten beide Länder, sprachliche Barrieren durch die Produktion von Versionen zu überwinden, wobei Filme mit identischem Plot in verschiedenen Sprachen gedreht wurden. Diese Versionen wurden nicht nur als Lösung für Sprachprobleme betrachtet, sondern auch als Mittel, um kulturelle Akzeptanz zu fördern. Der Nationalsozialismus führte zur Emigration vieler deutscher Filmemacher nach Frankreich. Die Schicksale von Max Ophüls, Arnold Pressburger und Robert Siodmak verdeutlichen die Herausforderungen und Anpassungen deutscher Exilanten in der französischen Filmindustrie.