Dieser Sammelband versammelt 23 Beiträge zu den 19. Linguistiktagen der Gesellschaft für Sprache und Sprachen, die vom 2. bis 4. März 2010 in Freiburg stattfanden. Die Artikel basieren auf Vorträgen aus verschiedenen Arbeitskreisen, darunter Komparative Syntax, Rechtslinguistik, Phonetik, Sprachdidaktik und Onomastik. Die Beiträge sind überwiegend auf Deutsch verfasst, mit einigen in Englisch und Französisch, und stammen aus mehreren Ländern, darunter Tschechien, die Slowakei, Polen, Deutschland, die Schweiz, England, Frankreich, Ungarn und Bulgarien. Die Themen sind vielfältig und decken verschiedene Aspekte der Sprachforschung ab: von historischer Sprachwissenschaft über synchrone Grammatik und Lexikologie bis hin zu Fremdsprachendidaktik, Grammatiktheorie, Textlinguistik und Stilistik. Die Titel der Beiträge reflektieren diese Vielfalt, mit Themen wie Sprachgeschichtsforschung, syntaktische Aspekte von Partikeln, die Analyse von literarischen Werken sowie die Entwicklung von Sprachtests und neuen Tendenzen im DaF-Unterricht. Auch die nonverbale Kommunikation und kreative Schreibansätze werden behandelt, was die Breite der linguistischen Diskussionen und Forschungen in diesem Band unterstreicht.
Martin Joachim Kümmel Livres




Konsonantenwandel
Bausteine zu einer Typologie des Lautwandels und ihre Konsequenzen für die vergleichende Rekonstruktion
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Dieses Buch behandelt die Typologie der diachronen Phonologie und untersucht, wie in verschiedenen, nicht verwandten Sprachen unter ähnlichen Bedingungen vergleichbare Prozesse auftreten. Diese Prozesse ermöglichen die Ermittlung von Tendenzen und Wahrscheinlichkeiten des Wandels, die für die Rekonstruktion älterer Sprachzustände unerlässlich sind. Rekonstruktion dient der Erklärung der Geschichte belegter Sprachzustände und sollte diachron typologisch fundiert sein. Um Typen und Wahrscheinlichkeiten festzustellen, ist eine umfassende Datensammlung erforderlich, idealerweise aus einem großen Datenpool, um Häufigkeiten von Lautveränderungen zu ermitteln. Der Fokus liegt auf konsonantischen Wandelprozessen in der indogermanischen Sprachfamilie sowie in den semitischen und uralischen Sprachen, die eine gut dokumentierte Geschichte aufweisen. Das Buch bietet eine strukturierte Darstellung der meisten konsonantischen Lautentwicklungen von den rekonstruierten Anfängen bis heute. Der Anhang enthält eine chronologische Übersicht über Lautgesetze und 294 relevante Konsonantensysteme. Diese Sammlung zeigt bereits Tendenzen des Systemwandels auf, bedarf jedoch weiterer Daten. Der zweite Teil untersucht spezifische Probleme der historischen Sprachwissenschaft aus typologischer Sicht, einschließlich der lydischen, lykischen und altpersischen Phonologie, und beleuchtet die Wandelwahrscheinlichkeiten. Typologische Daten helfen, Alternativen
Das Perfekt im Indoiranischen
Eine Untersuchung der Form und Funktion einer ererbten Kategorie des Verbums und ihrer Weiterentwicklung in den altiranischen Sprachen
Das Buch behandelt die historische Entwicklung der verbalen Kategorie „Perfekt“ im Indoiranischen aus einer historisch-vergleichenden Perspektive sowie die Rekonstruktion des Urindoiranischen und Urindogermanischen in diesem grammatischen Bereich. Da das Perfekt als eigenständige Kategorie früh verloren ging, konzentriert sich die Untersuchung auf die beiden ältesten altindoiranischen Sprachen: das Vedische und das Avestische, wobei der Fokus auf der älteren Periode des Vedischen liegt. Es werden sowohl die Form als auch die Funktion der Perfektstämme und ihrer Formen analysiert, insbesondere im Hinblick auf ihr paradigmatisches Verhältnis zu anderen Verbalstämmen derselben Wurzel. Ziel ist eine umfassende und philologisch fundierte Erfassung aller relevanten Formen und Belege, was für das umfangreiche vedische Material zum ersten Mal geschieht. Eine zusammenfassende Darstellung der Formenbildung wird aus indoiranistischer Perspektive präsentiert, unter Berücksichtigung neuerer Erkenntnisse der Indogermanistik. Der Schwerpunkt im Bereich der Funktion liegt auf dem produktiv gebliebenen Indikativ, für dessen syntaktisch-pragmatische Gebrauchswesen eine neue Terminologie entwickelt wird. Die Entwicklung des Perfekts von einer Aktionsartbildung zum Tempus wird nachvollzogen, wobei die vedische Prosa als bisher wenig untersuchte Stufe im Fokus steht. Die Ergebnisse werden in einem knappen ersten Teil zusammengefasst, während im zw
Mit Stativ und Passivaorist untersucht Kümmel zwei besondere Bildungen des indoiranischen Mediums, die sich hinsichtlich ihrer Funktion und teilweise auch formal nahe stehen, jedoch vom gewöhnlichen Medium sowohl funktional wie auch formal abweichen. Die Belege dieser Bildungen im Vedischen und im Avestischen werden überprüft, ihre Bedeutung und Funktion festgestellt. Außerdem wird auch ihr Verhältnis zu den anderen Bildungen der entsprechenden Wurzel untersucht. Dann wird in der Gesamtschau versucht, aus der gegebenen Situation im Vedischen und Avestischen die urindoiranischen und urindogermanischen Verhältnisse zu rekonstruieren.