Die Biografie beleuchtet das Leben des Physikers Werner Hartmann, der nach seiner Internierung in der Sowjetunion eine bedeutende Rolle im Innovationssystem der DDR spielte. Trotz seiner wissenschaftlichen Erfolge sah er sich ständiger Überwachung durch die Staatssicherheit ausgesetzt, während unbegründete Verdächtigungen über eine mögliche Zusammenarbeit mit westlichen Geheimdiensten ihn belasteten. Eine Intrige von Abteilungsleitern, die für die Staatssicherheit tätig waren, führte 1974 zu seiner erniedrigenden Entlassung, was letztlich zu seinem persönlichen Zerbruch führte.
Gerhard Barkleit Livres






Die de-facto-Aufkündigung des Schengen-Abkommens am 13. September 2015, nach dem Atomausstieg im Juni 2011 die zweite irrationale Entscheidung der deutschen Bundeskanzlerin, spaltete das Land. War der Atomausstieg eine Kapitulation der Politik vor den Ängstlichen im Lande, so wurden die im Herbst 2014 öffentlich gemachten Sorgen einer Vielzahl von Dresdner Bürgern vor einer massenhaften Zuwanderung von der Politik nicht nur ignoriert, sondern die Mahner ausnahmslos diffamiert und in die „rechte Ecke“ gestellt. Die Medien trugen durch eine einseitige Berichterstattung maßgeblich dazu bei, der Stadt Dresden das Etikett einer Hochburg der Ausländerfeindlichkeit anzuheften. Diesem Bild setzt der Autor eigene Beobachtungen und eigenes Denken entgegen.
Das Buch reflektiert einen Systemvergleich von DDR und Bundesrepublik, der zum einen die „Abrechnung“ mit der SED-Diktatur bedeutet. Zum anderen werden Chancen aufgezeigt, die sich dank der Wiedervereinigung nun auch den Ostdeutschen bieten. Abrechnung bedeutet dabei keineswegs, die real existierende DDR als „die Hölle“ und das demokratisch verfasste, wieder vereinte Deutschland als „das Paradies“ zu beschreiben. Methodisch wird dieser Systemvergleich durch einen Wechsel von biografischen und systematischen Kapiteln geleistet, ergänzt durch einen Seitenstrang, der die zarten Anflüge von Kritik an systembedingten Dilemmata durch renommierte Literaten der DDR reflektiert, und sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht. Persönliches Erleben und berufliche Erfahrung des Autors gewährleisten Authentizität und Fachkompetenz in der Darstellung.
Das nördliche Ostpreußen heute
- 218pages
- 8 heures de lecture
Das Tagebuch eines kranken 56-jährigen Volkssturmmannes über seine Flucht von Pillau nach Sachsen und die Erinnerungen eines sowjetischen Parteifunktionärs über die Vertreibung der letzten Deutschen führen den Leser in eine Zeit des Leidens und der Grausamkeiten zurück - zwei authentische Zeugnisse für die Angst und Verzweiflung der Fliehenden sowie den mitunter am Barbarei grenzenden Umgang der Sieger mit ihrer Beute. Die mühsame Suche der Kaliningrader nach einer eigenen Identität in den bewegten Zeiten des wirtschaftlichen Niedergangs nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und eines langsam in Gang kommenden Aufschwungs zieht sich wie ein roter Faden durch die Berichte und Reflexionen über die Reisen zwischen 1999 und 2012.
Manfred von Ardenne
- 396pages
- 14 heures de lecture
Manfred Baron von Ardenne, 1907 in Hamburg geboren, ist eine herausragende Figur in der deutschen Wissenschaftsgeschichte. Er realisierte das vollelektronische Fernsehen, erfand das Rasterelektronenmikroskop und baute in den 1940er Jahren das leistungsfähigste klassische Elektronenmikroskop der Welt. Zehn Jahre lang war er in das sowjetische atomare Rüstungsnetzwerk eingebunden. In der DDR gründete er ein Institut für industrienahe Forschung zu elektronen- und ionenphysikalischen Methoden. In den 1960er Jahren wandte er sich medizinischen Themen zu und entwickelte die systemische Krebs-Mehrschritt-Therapie. Ardenne behauptete sich erfolgreich als privater Unternehmer in der Weimarer Republik, im „Dritten Reich“ sowie in den kommunistischen Diktaturen Stalins und der SED. Diese biographische Studie untersucht, wie Ardenne in verschiedenen gesellschaftlichen Systemen seine Vision des technischen Fortschritts umsetzte. Durch den Zugang zu bislang unzugänglichen Quellen wird das „Phänomen Ardenne“ als Selbstverwirklichung in ideologischen Diktaturen erhellt. Die quellennahe Darstellung und die Zurückhaltung im Urteil fördern Authentizität und ermöglichen dem Leser eigene Bewertungen, insbesondere zu kontroversen Themen wie Atombomben und ethisch-moralischen Fragen der modernen Medizin. Ein Vergleich seiner Autobiographien mit der unveröffentlichten Urfassung zeigt die Entwicklung seines politischen Denkens, das ihn schließlich zum