Der neue Band zu Thomas Manns vielschichtiger Novelle von 1930 eröffnet den Zugang zur Bandbreite möglicher Lesarten: Erkennbar werden die Verarbeitung autobiographischen Materials und historisch exakter Beobachtungen aus dem frühen faschistischen Italien, aber auch zentrale Themen des Mannschen Werks wie die Dichotomie von Kunst und Leben und die versteckte Homosexualität.
Bernd Hamacher Livres






Heinrich von Kleist, Michael Kohlhaas
- 140pages
- 5 heures de lecture
Kleists Erzählung von „einem der rechtschaffendsten zugleich und entsetzlichsten Menschen seiner Zeit“ ist nicht leicht zu durchschauen. Der Band greift alle wichtigen Aspekte des berühmten Werkes auf - wie das spannungsreiche Verhältnis von obrigkeitlichem Recht und persönlicher Gerechtigkeitsvorstellung - und sorgt damit für vertieftes Verständnis.
Weshalb ist Goethe für unsere Kultur noch immer wichtig? Die Gestaltung des Lebens war für Goethe der entscheidende Antrieb seines Schreibens. Diese Biographie begreift die Verbindung von Leben und Werk bei Goethe gänzlich neu. Sie zeigt zum ersten Mal, dass wir die Welt noch immer – und gerade heute – mit den Augen Goethes sehen können. Unser Leben folgt in vielen, auch problematischen Zügen den von ihm entworfenen Modellen. Bernd Hamacher deutet Goethes Lebensentwürfe als Krisen- und Katastrophenmanagement des modernen Lebens. Die zentralen Themen sind Elternhaus und Jugend, Mann und Frau, Mensch und Geschichte, Mensch und Natur.
Der Band versammelt Aufsätze und Auszüge aus Monographien, die zentrale Positionen der neueren Forschung zu Goethes Lyrik und Dramatik widerspiegeln. Bei der Textauswahl wurden verschiedene Analyse- und Interpretationsverfahren berücksichtigt. Sozialhistorische, strukturalistische, semiotische, systemtheoretische und poststrukturalistische Ansätze sind gleichermaßen vertreten.Mit Beiträgen von Karl Eibl, Ulrich Gaier, Eckhardt Meyer-Krentler, Gerhard Neumann, Hartmut Reinhardt, Jürgen Schröder, David E. Wellbery und Marianne Wünsch.
Die vorliegende Textauswahl versammelt die wichtigsten Forschungsbeiträge der letzten zwei Jahrzehnte zu Goethes Roman und auch zu seinen theoretischen Schriften. Sie gibt zugleich einen Überblick über die aktuellen methodischen Zugänge. Eine ausführliche, kommentierte Bibliographie rundet den Band ab. Mit Beiträgen von Toni Bernhart, Elizabeth Boa, Heinrich Detering, Martina Eicheldinger, Ulrike Landfester, Gerhard Neumann, Terence James Reed, Ernst Ribbat und Josef Simon.
Goethe soll in seiner Weimarer Uraufführung Kleists Zerbrochnen Krug gewissermaßen kaputtinszeniert haben – jedenfalls sah das der überempfindliche Autor so und reagierte heftig: mit bösartigen Epigrammen und mit dem Umschreiben des Schlusses. Diese legendäre Episode der Theatergeschichte kann man aber auch anders sehen, als fatales, aber zwangsläufiges Missverständnis, das leider erst nach Kleists Tod in eine Wertschätzung dieser einzigartig witzigen Variation des Ödipus-Mythos vor ländlich-niederländischem und wie immer bei Kleist auch ganz ernsthaftem Hintergrund überführt werden konnte. Die neu erarbeiteten »Erläuterungen und Dokumente« kommentieren das Stück und dokumentieren seine Entstehungs-, Aufführungs- und Interpretationsgeschichte.
Johann Wolfgang von Goethe
- 256pages
- 9 heures de lecture
Weshalb ist Goethe für unsere Kultur noch immer wichtig? Die Gestaltung des Lebens war für Goethe der entscheidende Antrieb seines Schreibens. Diese Biographie begreift die Verbindung von Leben und Werk bei Goethe gänzlich neu. Sie zeigt zum ersten Mal, dass wir die Welt noch immer – und gerade heute – mit den Augen Goethes sehen können. Unser Leben folgt in vielen, auch problematischen Zügen den von ihm entworfenen Modellen. Bernd Hamacher deutet Goethes Lebensentwürfe als Krisen- und Katastrophenmanagement des modernen Lebens. Die zentralen Themen sind Elternhaus und Jugend, Mann und Frau, Mensch und Geschichte, Mensch und Natur.
Einführung in das Werk Johann Wolfgang von Goethes
- 160pages
- 6 heures de lecture
Goethes Leben und Werk hatten schon immer Modellcharakter: Galt sein Leben bereits im 19. Jh. als vorbildlich, entwickelte sich die Germanistik als Wissenschaft nach den Vorgaben ihres lange Zeit wichtigsten Autors. Diese Einführung verknüpft die Frage nach den historischen Kontexten von Goethes Werk mit aktuellen Rezeptionsinteressen. Sie erläutert Goethes schriftstellerisches Selbstverständnis und seine literaturpolitischen Bestrebungen. Zentrale Themen wie die Auseinandersetzung mit der Französischen Revolution oder die Beschäftigung mit der Natur werden ebenso behandelt wie die breite Vielfalt der Gattungen und Genres. Dieses Spektrum wird mit Blick auf die variierenden Schreibweisen in den unterschiedlichen Werkphasen literaturgeschichtlich ergänzt. Im Mittelpunkt stehen repräsentative Einzelanalysen von »Prometheus«, »Götz von Berlichingen«, »Die Leiden des jungen Werther«, »Iphigenie auf Tauris«, »Wilhelm Meisters Lehrjahre« und »Faust«.
Thomas Manns Mario und der Zauberer
- 240pages
- 9 heures de lecture
Auf beispiellose Weise fängt Thomas Manns Novelle Mario und der Zauberer die Stimmung im faschistischen Italien ein und konnte 1930 auch als Mahnung vor dem Nationalsozialismus in Deutschland gelesen werden. Thomas Mann behandelt eine für die Geschichte des 20. Jahrhunderts verhängnisvolle Problematik und zugleich ein zeitloses Thema: Die Verführbarkeit des Einzelnen und der Masse. Achtzig Jahre nach der Erstveröffentlichung des Textes nimmt dieser Band die viel diskutierte politische Botschaft in den Blick. Die Aufsätze zeigen aber nicht nur eine, sondern viele Lesarten dieses zentralen Textes: Philosophie und Psychologie, Ethik und Politik spielen ebenso eine Rolle wie das Italienbild Thomas Manns und die Problematik des Künstlers, die den „Zauberer“ Thomas Mann beschäftigte. Es zeigt sich auch, wie stark die Motive der Novelle im Werkkontext, im historischen und kulturgeschichtlichen Umfeld verwurzelt sind und wie eine Analyse der Rezeption für ihre Interpretation fruchtbar gemacht werden kann. Mit Beiträgen von Bernd Hamacher, Helmut Koopmann, Regine Zeller, Manfred Dierks, Elisabetta Mazzetti, Lena Ekelund, Holger Pils, Alexander Bastek und Peter Zander. Der Materialteil enthält Texte von Elisabeth Mann Borgese, Dino Buzzati und Klaus Maria Brandauer sowie eine Forschungsbibliografie.
