Das Verhältnis der Franzosen zu Paul Klee ist die Geschichte einer verpassten Liebe wie umgekehrt Klees Bezug auf die französische Kunst und Kultur von starker Anziehung und Reserve zugleich gekennzeichnet ist. Mit dem Surrealismus fand der Künstler in Frankreich schlagartig Beachtung, die in ihrer Wirkung allerdings im Wesentlichen auf einzelne Intellektuelle beschränkt blieb. Gelegentliche Anknüpfungsversuche, die von der École de Paris in den fünfziger und sechziger Jahren ausgingen, reichten nicht aus, Paul Klee in Frankreich dauerhaft einen herausgehobenen Platz im Kanon der Moderne zu verschaffen. Der vorliegende Band versammelt deutsch- beziehungsweise französischsprachige Beiträge, die das Ziel haben, jenes schwierige Verhältnis von Paul Klee und Frankreich auszuloten und dabei zugleich eine Bilanz zu ziehen, die nicht nur die Rezeption Klees in Frankreich betrifft, sondern grundsätzlich fragt, wie im Hinblick auf Klee die Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts zu schreiben ist.
Gregor Wedekind Livres






Géricault
- 223pages
- 8 heures de lecture
Hundreds of Géricault’s paintings, reproduced in stunning colour reproductions, show how his emphasis on the suffering inherent in modern existence represented a completely new way of depicting life. Marrying the Romantics’ fascination with horror and the unsentimental perspective of science with his images of madness and death, Géricault played a key role in the deliberate visualisation of the modern, existentially isolated, individual. When placed in context with his contemporaries, such as Goya, Fuseli and Adolph Menzel, Géricault’s work upends the traditional opposition of realism and Romanticism, presenting them as interrelated, sharing approaches.
Pictor Doctus. Paul Klee und die Dialektik der europäischen Moderne
- 304pages
- 11 heures de lecture
Die umfassende Analyse von Paul Klees Werk durch Gregor Wedekind beleuchtet dessen tiefgreifende Auseinandersetzung mit Philosophie, Literatur und der politischen Zeitgeschichte. Die Forschungsbeiträge bieten einen kritischen Blick auf Klees künstlerische Radikalität und sein Spannungsfeld zwischen Mystik und Rationalität, besonders im Kontext des Ersten Weltkriegs. Zudem werden die Verbindungen zu anderen Künstlern des Blauen Reiters sowie zentrale ästhetische Kategorien wie das Groteske thematisiert. Wedekinds Arbeiten eröffnen vielfältige Perspektiven auf Klees komplexes Œuvre und situieren ihn intellektuell in den Debatten seiner Zeit.
Max Slevogt (1868-1932) gehört mit Max Liebermann und Lovis Corinth zu den großen Künstlern des „Deutschen Impressionismus“. Der Band bietet eine Bestandsaufnahme bisheriger Forschungspositionen und fragt zugleich nach neuen Perspektiven in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem künstlerischen Schaffen des Malers.
Erstmals hielt Géricault psychisch kranke Menschen in großformatigen Ölporträts fest. Bis heute ist unklar, ob der Maler sie auf eigene Faust oder als Auftragsarbeit geschaffen hat. Ursprünglich dem medizinischen Kontext der französischen Psychiatriereform zu Anfang des 19. Jahrhunderts zugehörig, wurden sie später als Meisterwerke der Porträtgattung hochgeschätzt. Gregor Wedekind synthetisiert und vertieft erstmals in deutscher Sprache die verschiedenen Hypothesen zur Funktion der Bilder zwischen Medizin und Kunst. Er schlägt eine Interpretation vor, die den Porträtcharakter der Werke in den Mittelpunkt der Betrachtung rückt, wobei der Künstler in den Porträts die körperliche und moralische Konstitution des Menschen verhandelt. Die Grenze zwischen dem Normalen und dem Pathologischen ist beunruhigend unklar geworden.