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Erhard Schüttpelz

    Figuren der Rede
    Die Moderne im Spiegel des Primitiven
    Deutland
    Begeisterung und Blasphemie
    • Begeisterung und Blasphemie

      Zeitschrift für Kulturwissenschaften, Heft 2/2015

      Begeisterung und Verdammung, Zivilisierung und Verwilderung liegen nah beieinander. In Heft 2/2015 der ZfK schildern die Beiträger_innen ihre Erlebnisse mit erregenden Zuständen und verletzenden Ereignissen. Die Kultivierung von »anderen Zuständen« der Trance bei Kölner Karnevalisten und italienischen Neo-Faschisten sowie begeisternde Erfahrungen im madagassischen Heavy Metal werden ebenso untersucht wie die Begegnung mit Fremdem in religiösen Feiern, im globalen Kunstbetrieb und bei kolonialen Expeditionen. Der Debattenteil widmet sich der Frage, wie wir in Europa mit Blasphemie-Vorwürfen umgehen - und diskutiert hierfür die Arbeit der französischen Ethnologin Jeanne Favret-Saada.

      Begeisterung und Blasphemie
    • Von einer »Krise der Hermeneutik« kann keine Rede sein, denn das Interpretieren literarischer Werke hat seit fünfzig Jahren an Prestige und Unfang alle anderen Aufgaben der Philologien überflügelt. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts hätte diese Dominanz ungläubiges Staunen hervorgerufen, denn die Hermeneutik galt als Propädeutik der Quellenkritik und Textkritik, und diese als die eigentliche Bewährungsprobe aller historischen und philologischen Forschungen. Durch eine schlaglichtartige Anamnese umreißt Schüttpelz die wichtigsten Etappen dieses Paradigmenwechsels in Schule und Universität. Der erste Teil behandelt den Wandel von der Höheren Kritik als höchstem Wert der Philologie hin zur Hermeneutik als neuem Leitbild der Geisteswissenschaften. Der Zweite Teil charakterisiert die praktischen Voraussetzungen des Literaturinterpretierens und ihre literaturtheoretischen Folgen. Zusammen begründeten sie das Zeitalter der literarischen Hermeneutik, die sich bisher gegenüber jeder »Antihermeneutik« als immun erwiesen hat.

      Deutland
    • Die Moderne im Spiegel des Primitiven

      Weltliteratur und Ethnologie 1870-1960

      Die Auslegung der Moderne bleibt unvollständig, solange sie nicht die Bedeutung des sogenannten 'Primitiven' für die Moderne betrachtet. Anstatt den Primitivismus als bloße Aneignung und Unterwerfung des außereuropäischen Fremden zu sehen, sollte man die Praktiken und Erfahrungen der Moderne untersuchen, die aus der kolonialen Mobilität von Menschen, Zeichen und Dingen während der ersten großen Globalisierung entstanden sind. Ende des 19. Jahrhunderts waren weltweit mehr Menschen unterwegs als heute, was zu bedeutenden künstlerischen und musikalischen Synkretismen führte. Der Begriff der Weltliteratur war zwischen 1870 und 1960 ebenfalls im Umbruch. Der Inhalt beleuchtet verschiedene Perspektiven: Die Ashanti nutzen das Motiv der Kästchenwahl, um die schriftliche Überlegenheit der Kolonisatoren zu hinterfragen. Kabbo diktiert 1873 dem Linguisten Wilhelm Bleek, dass die Briefe der Buschmänner in ihren Körpern sind. Sam Blowsnake dokumentiert 1912 den Tricksterzyklus der Winnebago. Europäische Theoretiker befassen sich mit Totem und Tabu, während Aby Warburg 1923 über den Schlangentanz der Hopi spricht. Marcel Mauss begründet 1925 den Gabentausch, und Gregory Bateson entwickelt 1943 eine folkloristische Lesart von 'Hitlerjunge Quex'. Claude Lévi-Strauss rechtfertigt 1952 die symbolische Verbrennung eines Weihnachtsmanns, und Jean Rouch filmt 1954 in Accra einen Hund, der Europa repräsentiert.

      Die Moderne im Spiegel des Primitiven
    • Ein zentraler Begriff der Rhetorik und in ihrer Folge der Literaturwissenschaft sowie der modernen Sprachwissenschaft ist der Begriff der „rhetorischen Figur“. Trotz seiner mehr als 2000jährigen Geschichte läßt sich jedoch immer noch nicht davon sprechen, daß dieser Begriff eine überzeugende Klärung der Definition erfahren hätte. Erhard Schüttpelz' Buch untersucht Grundlagenfragen einer Theorie rhetorischer Figuren und bricht dabei mit geläufigen Vorstellungen. Der erste Teil beschäftigt sich mit traditionellen Begriffen der Figurendefinition, um im zweiten und dritten Teil der bisherigen, sprach-theoretischen Sicht, Figuren seien ein „sekundäres“ Sprachphänomen, zu widersprechen. Schüttpelz erbringt statt dessen anhand von ausführlichen Analysen von Einzelfiguren den Nachweis, daß rhetorische Figuren innerhalb der Sprache keineswegs eine sekundäre Funktion haben, sondern im Gegenteil eine primäre Eigenschaft der natürlichen Sprache darstellen können. Schüttpelz' Buch will vor allem provozieren: zu neuen Fragestellungen in Literatur- und Sprachtheorie, in historischer und theoretischer Rhetorik

      Figuren der Rede