Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen entstehen häufig nach Gehirnschädigungen oder -erkrankungen. Betroffene zeigen oft gereiztes Verhalten, Schwierigkeiten mit sozialen Regeln oder wirken apathisch, was nicht nur die Therapeuten herausfordert, sondern auch Partnerschaften und soziale Beziehungen gefährdet. Dieses Buch bietet eine begriffliche Einordnung des Verhaltens und leitet differenzierte Diagnostik- und Therapieempfehlungen aus den zugrunde liegenden neuronalen Mechanismen ab. Es beschreibt typische Verhaltensauffälligkeiten und schlägt eine Einordnung in fünf Verhaltenscluster vor: Verletzen sozialer Regeln, gestörtes Kommunikationsverhalten, mangelnde Empathie, Apathie und reduzierte Impulskontrolle. Darauf basierend werden diagnostische Verfahren und Dokumentationshilfen präsentiert. Der Fokus liegt auf der Erklärung therapeutischer Methoden, wobei Verhaltensmodifikation und Ressourcenorientierung an neuropsychologische Besonderheiten angepasst werden. Typische Strategien werden pragmatisch für die wichtigsten Verhaltensstörungen erläutert und durch wissenschaftliche Evidenz untermauert. Neuropsychologen und Fachkräfte in der neurologischen Rehabilitation oder in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen erhalten so ein vertieftes Verständnis für hirnorganisch bedingte Störungen und verbessern ihre therapeutische Kompetenz im Umgang mit diesen Patienten.
Angelika Thöne-Otto Livres



Gedächtnisstörungen gehören zu den häufigsten kognitiven Störungen nach einer Hirnschädigung und können für die Frage der Wiedererlangung der Selbstständigkeit der Patienten von größerer Bedeutung sein als z. B. motorische Störungen. Daneben sind sie inzwischen eines der am besten untersuchten Gebiete der klinischen und kognitiven Neuropsychologie. In diesem Band wird zunächst eine Einführung in die verschiedenen Arten von Gedächtnisstörungen, in Modelle zu ihrer Differenzierung sowie in funktionell neuroanatomische Zusammenhänge gegeben. Diagnostische Verfahren werden im Überblick vorgestellt und bewertet. Schließlich wird das therapeutische Methodeninventar detailliert vorgestellt und anhand eines Fallbeispiels verdeutlicht. Als weitere wertvolle Orientierungshilfe für den Therapeuten wird für jedes Verfahren dargelegt, für welche Behandlungsphase, bei welcher Zielsetzung und bei welchem Schweregrad der Störung der Einsatz besonders zu empfehlen ist.