Matin Baraki Livres




- Afghanistan- Revolution, Intervention, 40 Jahre Krieg - Als westliche Truppen 2021 gleichsam bei Nacht und Nebel Afghanistan verließen, kamen Vergleiche mit der Niederlage der USA in Vietnam auf. Hatte sich unter dem Schutz der NATO und an der Seite von Warlords ein mafiöses System herausgebildet, so gelangten am Ende eines verheerenden »War on Terror« wieder jene an die Regierung, die man einst vertrieben hatte – in einem Krieg, der laut Bundesregierung zunächst nicht als solcher zu benennen war. Um die Entwicklung des geostrategisch umkämpften Landes einzuordnen, greift der Band die Revolution von 1978 auf, mit der sich ein nichtkapitalistischer Entwicklungsweg eröffnete. Afghanistan dürfe keine Schule machen, so US-Außenminister Henry Kissinger. Mit US-Hilfe wurden die islamistischen Mudjaheddin, die Taliban und Al-Qaida aus der Taufe gehoben und mit Waffen versorgt. Zur Beurteilung der daraufhin folgenden sowjetischen Intervention wertet Matin Baraki lange Zeit ›streng vertrauliche‹ Dokumente der KPdSU aus. Und er zeigt für die Zeit nach dem Ende der UdSSR, wer den Taliban warum zur Macht verhalf – und warum sie weichen mussten, bevor sie wiederkamen. 
- Die Region des Nahen und Mittleren Ostens war von je her Opfer ihrer geostrategischen Bedeutung. Schon zur Zeit der Pharaonen vor 3000 Jahren war diese Region zwischen den angrenzenden Mächten Ägypten und den Staaten des Zweistromlandes heftig umkämpft. Matin Baraki hebt die historische Dimension dieses Raumes hervor und zeigt die Kräfte und Interessen auf, die in neuerer Zeit diese Region geformt, dienstbar gemacht und oft genug auch deformiert haben. Es werden zum einen die aktuellen sozialen, politischen, kulturellen und religiösen Fronten und Konfliktlinien dieser Region und zum anderen die Interessen und Kampfmethoden der großen Mächte, die auf die Region Einfluß zu nehmen suchen, genauer untersucht. Schwerpunkte sind die Kriege gegen Afghanistan, Iran und Irak. 
- Die Geschichte der deutsch-afghanischen Beziehungen harrt noch ihrer Beschreibung, wie Prof. Chr. Jentsch feststellte. Bemerkenswert ist, daß sie bislang weder von bundesdeutscher noch von afghanischer Seite wissenschaftlich thematisiert wurde. Diese Arbeit stellt den ersten Versuch dar, die Beziehungen zwischen Afghanistan und der BRD anhand von neun verschiedenen Entwicklungsprojekten der Bundesrepublik unter Einbeziehung der politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen zu untersuchen. Nach einer kurzen Darstellung der deutsch-afghanischen Beziehung vom Beginn des Ersten bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges und im zweiten Teil der Beziehungen zwischen der BRD und Afghanistan, handelt der Hauptteil der Arbeit ausschließlich von der Entwicklungshilfe der BRD in Afghanistan. Ob diese eine «tödliche Hilfe» gewesen ist, wie Brigitte Erler konstatierte, sollen die Leserinnen und Leser selbst beurteilen.