Die fast schon sprichwörtliche Gen-Tomate ist beileibe nicht der einzige Anwendungsfall gentechnischer Verfahren bei der Erzeugung von Nahrungsmitteln. Eine ganze Reihe anderer Produkte wird bereits mit gentechnischer Hilfe hergestellt, und national wie international arbeitet man mit Hochdruck an der Erweiterung von Anwendungsmöglichkeiten. Wie konfliktträchtig 'Gen Food' ist, läßt sich anhand des Falles Gen-Tomate ebenso wie am aktuellen Streit um die Reichweite der Kennzeichnungspflicht leicht erkennen; dabei ist dies nicht nur ein Thema des Verbraucherschutzes, sondern - was oft übersehen wird - auch eine Frage der Konsequenzen für die betroffenen Arbeitnehmer/innen und ihrer Interessenvertretungen in der Nahrungsmittelbranche. Diese Studie bietet einen Überblick über den aktuellen Stand der 'Gen Food'-Problematik in der Lebensmittelindustrie, einer sehr heterogenen Branche, die hier insgesamt sowie anhand zweier vertiefender Fallstudien im Braugewerbe (gentechnisch veränderte Bierhefe) und in der Backwarenindustrie (gentechnisch hergestellte Backenzyme) unter die Lupe genommen wird. Der Untersuchung liegt ein konflikttheoretischer Ansatz zugrunde, der nicht nur Prozesse und Strategien in Konflikten nachvollzieht, sondern auch nach Gestaltungsperspektiven für sozialverträgliche Anwendungsformen fragt, die sich in Konfliktkonstellationen identifizieren lassen.
Maria Behrens Livres




Globalisierung als politische Herausforderung
Global Governance zwischen Utopie und Realität
Der Band setzt sich kritisch mit dem Konzept der Global Governance auseinander. Ausgehend von dem Problem einer scheinbar unkontrollierten Globalisierung gehen die AutorInnen der Frage nach, ob und wie die politische Handlungsfähigkeit im internationalen System durch multilaterale Koordinationsmechanismen zurückgewonnen werden kann. Damit liefert der Band eine umfassende Einführung in das Thema und ermöglicht ein tieferes Verständnis von Global Governance.
Die staatliche Gentechnikpolitik steht in einem Spannungsverhältnis: Einerseits gilt die Gentechnik als Schlüsseltechnologie, die zur Erhaltung internationaler Wettbewerbsfähigkeit staatlich gefördert wird. Andererseits wird sie als Risikotechnologie bewertet, deren möglichen Gefahrenpotentialen rechtlich vorzubeugen ist. Systematisch wird an den Länderbeispielen Deutschland und den Niederlanden aufgezeigt, welchen Verlauf der gesellschaftliche Gentechnikdiskurs in den letzten 20 Jahren genommen hat und wie die staatliche Politik darauf reagierte. Es wird deutlich, daß in der technischen Innovationsphase viele Gemeinsamkeiten in der staatlichen Gentechnikpolitik beider Staaten bestehen, die Handlungsspielräume im Prozeß der gesellschaftlichen Einführung der Gentechnik jedoch unterschiedlich genutzt werden.
Der Band gibt einen umfassenden UEberblick uber die zahlreichen bei der Einfuhrung der Gentechnik zur Erzeugung von Nahrungsmitteln zu loesenden Probleme. Die Herausgeber fassen den aktuellen Stand der Diskussion zusammen und zeigen Wege auf, wie die Einfuhrung der Gentechnik im Bereich der Nahrungsmittel sozialvertraglich gestaltet werden koennte.