Der Sammelband bietet einen Einblick in die Perspektiven aktueller Zeitschriftenforschung. In zahlreichen Aufsätzen werden von namhaften Literaturwissenschaftlerinnen und Literaturwissenschaftlern (aus Österreich, Deutschland, Frankreich, Irland, Israel und Tschechien) zum einen einzelne Publikationsorgane monographisch vorgestellt und damit ein Überblick zur Aufgabe und Funktion von Literaturzeitschriften im literaturgeschichtlichen Kontext geboten, zum anderen werden anhand spezifischer Fragestellungen die Notwendigkeit und die Bedeutung der Zeitschriftenforschung für die Literaturwissenschaft verdeutlicht. Beiträge zur Zeitschriftenforschung aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht oder zur Nutzung neuester Technologien - schließlich gehören die Dokumentation von Zeitschriften oder Zeitschriftenbibliografien zu den zentralen Aufgaben der Zeitschriftenforschung - runden den Sammelband ab.
Wolfgang Hackl Livres






Sprache - Literatur - Erkenntnis
- 508pages
- 18 heures de lecture
Das Thema „Sprache – Literatur – Erkenntnis“ beleuchtet die Herausforderungen der Germanistik und deren öffentliche Legitimation. In den Eröffnungsvorträgen wird Robert Musil von Norbert Christian Wolf als Autor vorgestellt, der grundlegende Überlegungen zum Verhältnis von Literatur und Erkenntnis anstellt. Die Beiträge sind nach den Sektionen der Tagung gegliedert: In „Literatur – Erkenntnis – Poetik/Ästhetik“ werden gattungspoetische und ästhetische Konzepte hinsichtlich ihrer Erkenntnisfunktion untersucht. Dabei wird das „Erzählen als Erkenntnisweg“ bei Ernst Weiß, Hofmannsthals Goethe-Inversionen und das Wissen der Satire bei Antonio Fian und Helmut Qualtinger thematisiert. Auch das Verhältnis zwischen literarischer Erkenntnis und medialen Bildern sowie die Vermittlung von Literatur in Comics werden behandelt. Das Verhältnis von „Literatur und Wissenschaft“ spannt einen historischen Bogen von der Naturphilosophie im 13. Jahrhundert bis zu modernen Werken wie Hans Magnus Enzensbergers Mathematik-Roman und Felix Mitterers feministischer Theologie. Zudem wird untersucht, was Autorinnen und Autoren über ihre Werke wissen, mit einer breiten Themenpalette, die von Heinrich v. Kleist bis Elfriede Jelinek reicht. Schließlich wird in „Sprache – Wissen – Medien“ die Medienberichterstattung hinsichtlich ihres Erkenntnisgewinns über Sprache und die Analyse von Werbetexten in Bezug auf Denk- und Textmuster untersucht.
Germanistik im Spannungsfeld von Regionalität und Internationalität
- 365pages
- 13 heures de lecture
Das Buch enthält die Beiträge der Jahrestagung der ÖGG 2009 an der Universität Innsbruck aus Anlass des Jubiläums '150 Jahre Germanistik in Innsbruck' zum Thema 'Germanistik im Spannungsfeld von Regionalität und Internationalität'. Behandelt werden Aspekte der Standortbestimmung der Germanistik und ihrer öffentlichen Relevanz in unterschiedlichen gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Räumen. Sie bieten einen interessanten Querschnitt von Grundsatzfragen zu künftigen Aufgaben der Germanistik im regionalen wie internationalen Kontext sowie zur Theoriediskussion und zur Geschichte des Faches in verschiedenen nationalen Konstellationen. Darüber hinaus werden Fragen der Fachdidaktik in einer von Kultur- und Sprachenvielfalt geprägten Gesellschaft und der Literaturvermittlung in einer ausdifferenzierten Medienlandschaft reflektiert sowie Autorinnen und Autoren im Fokus gegenwärtiger germanistischer Forschung präsentiert.
Eingeborene im Paradies
Die literarische Wahrnehmung des alpinen Tourismus im 19. und 20. Jahrhundert
Am Wandel vom locus horribilis zum locus amoenus in der Wahrnehmungsgeschichte der Alpen hat die Literatur seit dem 18. Jahrhundert großen Anteil. In der Folge von Albrecht von Hallers Gedicht »Die Alpen«, das als Prototyp der literarischen Alpensehnsucht diente, wurde die alpine Landschaft dabei zum sehr unterschiedlich funktionalisierten Sujet und zur Projektion zeitgebundener Wünsche, Gefühle oder Erkenntnisse, etwa bei Ferdinand Raimund, Adalbert Stifter, Johanna Spyri, Arthur Schnitzler oder Ödon von Horvath. Im 20. Jahrhundert dagegen interessieren die Alpen vermehrt als Ort der Begegnung im Spannungsfeld zwischen Sehnsuchtslandschaft und modernem Massentourismus. Literarische Bedrohungsszenarien bei Reimmichel oder Ludwig Thoma, die satirische Überzeichnung der Exotik der Nähe im Aufeinandertreffen von Einheimischen und Fremden in der Zeitschrift »Simplicissimus«, Sozialkritik und der Blick hinter die Kulissen der heilen Welt der Tourismuswerbung in Felix Mitterers »Piefke-Saga« oder in Norbert Gstreins Erzählung »Einer« sind daher genauso Gegenstand der literatur- und kulturwissenschaftlichen Analysen wie die Kritik an der Vereinnahmung der Landschaft durch die Tourismusindustrie in der Lyrik n. c. kasers, das Sprachspiel und der Sprachwitz von Ernst Jandl und Walter Pilar oder die Dekonstruktion der medialen Inszenierung bei Elfriede Jelinek.