Guido Haas Livres






Um nach Kartoffeln über Winter potentielle Nitratausträge zu mindern, wurden Untersaaten in Kartoffeln mehrjährig auf Praxisbetrieben getestet. In Anbauregionen mit regelmäßig frühem Krautfäulebefall sind Untersaaten in Kartoffeln anbauwürdig. Vor dem Reihenschluß der Kartoffeln mit dem letzten Häufelgang werden die geeigneten Arten Sonnenblume oder Mais in die Furchen oder später breitflächig Senf/Ölrettich ausgesät und wachsen nach dem Absterben des Kartoffelkrauts auf. Neben geringeren Nitratgehalten im Boden und einer effizienten Unterdrückung des Unkrautaufwuchses trägt die zusätzliche Biomassenbildung zur Versorgung des Bodens mit Humus bei und mindert in Hanglagen das Bodenerosionspotential. Mit blühenden Sonnenblumen oder Senf werden blütenbesuchende Insekten gefördert und die Landschaft bereichert. Die Forschungsergebnisse sind anschaulich mit vielen Fotos und Grafiken versehen. In einem gesonderten Kapitel werden die Empfehlungen für die innovative Praxis zur geeigneten Vorgehensweise behandelt.
Stickstoff stellt in der landwirtschaftlichen Flächennutzung das zentrale Element für die Ertrags- und Qualitätsbildung dar. Andererseits ist Stickstoff der Nährstoff mit den größten Umweltwirkungen. Durch Landbewirtschaftung verursachter Nitrataustrag in das Grundwasser stellt in vielen Trinkwasserschutzgebieten die Frage nach der gewässerschonenden Landnutzungsoption. Der Autor präsentiert und diskutiert auf Basis einer umfangreichen Literaturstudie in seiner Habilitationsschrift Forschungsergebnisse zu dem Vergleich von Aufforstung, Wiesen- und Ackernutzung und dem Vergleich von konventionellem, integrierten und Organischem Landbau. Die lange, oft polemische Vorgeschichte des Systemvergleichs zum Nitrataustrag wird dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand gegenübergestellt und das Management von Agrarökosystemen als zentrale Aufgabe zukünftiger pflanzenbaulicher Forschung herausgearbeitet.
In einem Forschungsprojekt, gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, wurden in einem Wasserschutzgebiet verschiedene Landnutzungsoptionen zur Reduzierung der hohen Nitratbelastung des Grundwassers am Niederrhein untersucht. Ziel war es, die unterschiedlichen Ansätze zur grundwasserschonenden Flächennutzung zu vergleichen. Der Fokus lag auf der Frage, ob konventionelle Landnutzungsmethoden durch integrierte Verfahren verbessert werden können oder ob der organische Landbau in sensiblen Gebieten bevorzugt werden sollte. Zwei faktorielle Feldversuche erfassten Wasserhaushaltsdaten, Nitratgehalte in Boden und Bodenwasser sowie das Verlagerungspotential von Pflanzenschutzmitteln. Ein weiterer Schwerpunkt war die Untersuchung, ob Ackerbau ausgeschlossen werden muss und ob Wiesennutzung oder Aufforstung Alternativen darstellen. Die Beibehaltung der bisherigen Ackernutzung ist unter Anpassungen an die Wasserwirtschaft möglich. Der organische Landbau zeigte die geringsten Nitratausträge und schloss Pflanzenschutzmitteleinträge aus. Die Reduktion der Nitratbelastung durch integrierten Landbau betrug lediglich 15%, während eine Umstellung auf organischen Landbau ein Reduktionspotential von 55% bietet. Eine Aufforstung sollte aufgrund unzureichender Kontrolle der Stickstoffakkumulation vermieden werden. Die Nitratgehalte im Boden und in der Sickerwasserzone waren teilweise sehr hoch, und Wiesennutzung sollte in Ackerbauregionen a
Bei heterogenen Bodenverhältnissen, die viele Regionen prägen, ist die Auswahl der Versuchsfläche entscheidend für den Erfolg von Feldversuchen. Der Auenboden am Untersuchungsstandort „Wiesengut“ in Hennef nahe Bonn zeigt innerhalb kurzer Distanzen variierende Bodenverhältnisse, was die Durchführung pflanzenbaulicher Feldversuche erschwert. Um geeignete Feldversuchsflächen gezielt auszuwählen, wurde ein Kriterienkatalog entwickelt, der verschiedene Datenbereiche umfasst: tachymetrische Vermessung, Karten zu bodenbedingten Bestandsunterschieden, multitemporale und multispektrale Luftbildaufnahmen sowie Uniformitätsernten zur quantitativen Beschreibung der Flächenheterogenität. Zukünftige Versuchsansteller können so die erzielbare Präzision in ihren Feldversuchen beurteilen und variierte Versuchsanlagen effizient auswählen. Die generelle Eignung der angewandten Verfahren und Techniken wie Landesvermessung, Fernerkundung und kulturspezifische Indikatoren zur Charakterisierung heterogener Bodenverhältnisse wurde hinsichtlich ihrer praktischen Anwendbarkeit für die Wahl von Versuchsflächen, das Management landwirtschaftlicher Betriebe sowie die Durchführung und Auswertung von Feldversuchen bewertet.