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Martin Büchsel

    Die Entstehung des Christusporträts
    Intellektualisierung und Mystifizierung mittelalterlicher Kunst
    Albrecht Dürers Stich Melencolia, I
    Die Geburt der Gotik
    The atrium of San Marco in Venice
    Das Porträt vor der Erfindung des Porträts
    • Der Band versteht sich als Anstoß zu einer von Archäologen und Mediävisten seit langem geforderten Diskussion über das Problem des Porträts, die über die eingefahrenen Bahnen der Beschäftigung mit Antikenrezeption hinausgeht. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf methodischen Fragestellungen, die Grundlage der systematischen Beschäftigung mit dem Themenkomplex ist. Die in der Porträtforschung für die Neuzeit entwickelten Interpretationsansätze lassen sich kaum auf die Bildnisse des Mittelalters anwenden. Dagegen vermitteln die in der Klassischen Archäologie erarbeiteten Methoden ein schlüssiges Konzept für die Erklärung der mittelalterlichen Bildnisse, die somit näher an den antiken Horizont heranrücken. Die Definition des Porträts durch Jacob Burckhardt als einfache Entsprechung von Porträt und Individuum, das sich seiner selbst bewußt ist, erweist sich vor diesem Hintergrund als zu eng. Der Titel des Bandes bezeichnet deshalb Bildnisse, die nichts vom Charakter des Dargestellten und keine Charakterzüge des Individuums wiedergeben möchten. Der somit weit gesteckte Rahmen wird ausgefüllt mit einzelnen Beiträgen zur allgemeinen Entwicklung des Porträts und spezifischen Problemen der Interpretation von griechischer Zeit bis in das späte Mittelalter.

      Das Porträt vor der Erfindung des Porträts
    • The atrium of San Marco in Venice

      • 280pages
      • 10 heures de lecture

      Die Mosaiken in der Vorhalle von San Marco in Venedig folgen frühchristlichen Illuminationen der Cotton-Genesis, einer Handschrift, die nur in verkohlten Resten bewahrt ist. So überliefern sie den verlorenen Bilderschatz und sind Beispiel für die mittelalterliche Rezeption eines frühchristlichen Konzeptes. Jedoch wurde in der Forschung bisher die mittelalterliche Intention auf eine Größe der Kopienkritik, des späteren Zusatzes reduziert. Außerdem spielten die Mosaiken eine zentrale Rolle bei der Rekonstruktion der Handschrift, die Herbert L. Kessler und Kurt Weitzmann 1986 publizierten und die nicht unhinterfragt blieb. Die Diskussion der unterschiedlichen Positionen im Jahr 2012 basiert auf neuesten Ergebnissen der Bauforschung und thematisiert Funktion der Mosaike sowie die Inschriften. Die methodischen Fragen lassen die Vielschichtigkeit der Transformation antiker Vorstellungen in schließlich mittelalterliche Konzepte deutlich werden. Mit Beiträgen (in Deutsch und Englisch) von Beat Brenk, Herbert Broderick, Martin Büchsel, Thomas E. A. Dale, Rudolf Dellermann, Herbert L. Kessler, Karin Krause, Henry Maguire, Kathrin Müller und Rebecca Müller.

      The atrium of San Marco in Venice
    • Albrecht Dürers Stich Melencolia, I

      • 240pages
      • 9 heures de lecture

      Ohne an die generalisierende Kritik der Ikonographie und Ikonologie anzuknüpfen, zeigt die Studie, dass Panofskys Vorstellung, der Stich repräsentiere das neuzeitliche Künstler-Gelehrten-Bewusstsein, die saturnisch-melancholische Genialität, in die Irre geht. Die Literatur zu dem bekannten Stich der Melancholie von Dürer erweckt den Eindruck, dass die Interpretationsbemühungen unabschließbar sind; beispiellos ist der Bücherberg, der zu diesem Stich angehäuft worden ist. Aber gerade die Frage, wieso der Stich zu immer neuen Interpretationen anregt, hat die vorgelegte Studie zum Ausgangspunkt gewählt. Das Ergebnis ist eine kritische, die Grenzen der ikonographischen Methode überschreitende Analyse des Zeichensystems und eine Neubewertung der Melancholie im Zuge der noch jungen Disziplin der historischen Emotionsforschung.

      Albrecht Dürers Stich Melencolia, I
    • Intellektualisierung und Mystifizierung mittelalterlicher Kunst

      'Kultbild' – Revision eines Begriffs

      • 235pages
      • 9 heures de lecture

      Der Band will eine kritische Überprüfung der kunstwissenschaftlichen Diskussion zum 'Kultbild' anstoßen. Denn der Begriff des 'Kultbildes' verfestigt die überkommene Vorstellung von der naiven und abergläubischen Seele im Mittelalter: Paraliturgische Funktionen, die jedoch keineswegs nur im Mittelalter auftreten, werden zum einzigen Medium erklärt, in dem im Mittelalter Bilder ihre Wirkung entfalten können. Der Begriff des 'Kultbildes', in der kunstwissenschaftlichen Forschung längst etabliert und zum Epochenbegriff erhoben, bezeichnet das Bildkonzept eines vormodernen Subjekts, dem selbstbewusste Intellektualität und Eigenständigkeit abgehen. Eine solche Begriffsbildung erweist sich jedoch als anachronistisch zur aktuellen mediävistischen Forschung. In der Kunstwissenschaft wird zu wenig berücksichtigt, dass mittelalterliche Quellen das Bild als Adressat paraliturgischer Funktionen von seiner Rolle unterscheiden, die es innerhalb der Liturgie spielt. Die Devotion von Laien kann den Vorwurf der Idolatrie provozieren, während zugleich Bildern aufgrund der Einbindung in den geregelten Kult die Glaubwürdigkeit des Ritus attestiert wird. Hier eröffnet sich der Blick auf das entscheidende historische Konfliktfeld. Noch größer wird der Abstand zum Begriff des Kultbildes, wenn die häufig intellektuellen Illustrationen der Allegorese der Bibelauslegung mitbedacht werden. Die vorgelegten Beiträge bemühen sich um Präzisierung des Begriffes. Das Verständnis des Verhältnisses von Liturgie zum Bild wird zur Schlüsselfrage.

      Intellektualisierung und Mystifizierung mittelalterlicher Kunst
    • Das Christusporträt hat eine bewegte und wechselhafte Geschichte. Bart, lange Haare, Mittelscheitel - all dies sind Kennzeichen, die bestimmten Traditionen entstammen und die sich seit konstantinischer Zeit über Jahrhunderte hinweg entwickelt haben. Aber auch die Funktion der Darstellung Christi hat sich in jener Zeit gewandelt - vom Anspruch der realistischen Wiedergabe über das Konzept des Porträts als 'Palladion', dem heiligem Schutzbild, und den byzantinischen Bilderstreit bis zur makedonischen Renaissance des 10. Jhs. Doch wie kam es zum Bilderstreit? Welche Struktur hatten die Auseinandersetzungen um die Darstellung Christi auf Ikonen? Wann und wieso wurden Bilder Christi überhaupt zu Porträts, und was war ihre Botschaft? Mit neuen Erkenntnissen und Methoden der Bildarchäologie vermag es der Autor, Probleme der Ikonographiegeschichte neu zu beleuchten, Lösungsansätze zu liefern und Ursprungslegenden zu entlarven.

      Die Entstehung des Christusporträts
    • Kunsttransfer und Formgenese in der Kunst am Mittelrhein

      1400 - 1500

      • 348pages
      • 13 heures de lecture

      Der mittelrheinische Stilpluralismus zwischen 1400 und 1500 entwickelte, verdichtete und vernetzte sich insbesondere im Austausch mehrerer urbaner Zentren der Region – etwa Mainz, Heidelberg, Speyer, Frankfurt und Koblenz. Gleichzeitig spielten externe Einflüsse umliegender Kunstzentren eine große Rolle. Dieses Phänomen ist auch als Ergebnis des ≫Kunsttransfers ≪ zu bewerten. Im vorliegenden Band werden Fragen der Formgenese, etwa in der Malerei, Glasmalerei, Skulptur und Architektur, an aktuelle Überlegungen der internationalen Kulturtransferforschung angebunden.

      Kunsttransfer und Formgenese in der Kunst am Mittelrhein
    • Bildmacht und Deutungsmacht

      Bildwissenschaft zwischen Mythologie und Aufklärung

      • 316pages
      • 12 heures de lecture

      Die Bildwissenschaft, so scheint es, steckt in einer Sackgasse: Teile von ihr sind zur antiaufklärerischen Ideologie geworden, die Interpreten erlaubt, autoritäre Positionen der Auslegung als Macht des Bildes zu beschreiben. Ziel ist es, sie vom Kopf auf die Füße zu stellen. Um dies einzulösen, rekonstruiert Martin Büchsel akribisch die wichtigsten bildwissenschaftlichen Theorien der letzten Jahrzehnte inklusive ihrer impliziten Ideologien und Mythen und kontrastiert diese mit aufklärerischen Positionen. Dabei bezieht die sorgsam ausgearbeitete Monographie alle international relevanten Theoretiker und Theorien in seine Überlegungen mit ein. Geleistet wird eine fundamentale Kritik der Bildwissenschaften, gleichermaßen kann das Buch aber auch als vertiefende Einführung in dieselben dienen. Womit das Potenzial dieser Studie noch keineswegs ausgeschöpft ist: In einem zweiten Teil entwirft Büchsel Eckpfeiler einer zukünftigen, vorstellungskritischen Bildwissenschaft, die Philosophie, Philologie und Kunstgeschichte höchst produktiv miteinander ins Gespräch bringt.

      Bildmacht und Deutungsmacht
    • Archaeologists and medieval art historians are debating the definition of 'realism' in art. Traditionally, 'realism' was seen as the opposite of 'idealism,' a distinction that shaped archaeological and art-historical terminology for a long time, such as ideal versus realistic portraits. Contributions in this volume illustrate how forms of realism can become stereotypes and how perception is influenced by the cultural conditioning of memory. The ongoing dispute in classical archaeology and medieval art history centers on what constitutes 'realism' in art. While realism has traditionally been contrasted with idealism, this distinction has long influenced the terminology used in these fields. Ideal representations are associated with forms of abstraction that diverge significantly from reality, whereas realism is characterized by a vocabulary that allows for the recognition of the depicted subject. However, this distinction becomes problematic as realistic depictions can be translated into stereotypes or influenced by them, leading to a situation where the realistic vocabulary serves more to construct a version of reality than to accurately represent it. Consequently, realistic representation intertwines notions of how reality should be with its depiction.

      Realität und Projektion