Franz Metz Livres






Musikstadt Begapolis
Armin Rippka und die Musik der Banater Stadt Grossbetschkerek (Zrenjanin)
Zrenjanin, Petrovgrad, Veliki Bečkerek, Nagy Becskerek, Groß-Betschkerek, Becicherecul Mare oder einfach nur Becskerek – all dies sind die Namen der Stadt an der Bega im serbischen Banat. Auch noch Begapolis nannte man diese multiethnische Siedlung, deren erste urkundliche Erwähnung im Königreich Ungarn aus dem Jahre 1326 stammt. Die Musikkultur spielte in dieser Stadt schon immer eine große Rolle. Ob im Bereich der Kirchenmusik, Kammermusik, Blasmusik, Chormusik oder Instrumentalmusik, all diese Sparten der Musikkultur waren in Großbetschkerek ständig vertreten. Dies führte dazu, dass sich auch Musiker aus anderen Teilen Europas in dieser Stadt niederließen, nach dem Motto vieler Banater Gesangvereine: „Wo man singt da lass dich nieder, böse Menschen haben keine Lieder“. Dazu gehörte auch Armin Rippka, ein junger Musiker aus Wien, der sich ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in Großbetschkerek niedergelassen hat. Er und sein Sohn Imre (Emmerich) Ripka werden in der weiteren Entwicklung der Musikkultur dieser kleinen Metropole an der Bega noch eine wichtige Rolle spielen.
Hermann Klee
Von Hamburg bis Temeswar. Ein Musikerleben in Dokumenten und Bildern
Hermann Klee (1883 Rendsburg bei Hamburg – 1970 Timişoara/Temeswar) war ein bedeutender Komponist seiner Zeit. Die rumänische Presse lobte ihn als einen Musiker „echter deutscher Prägung“ und als ein Mitbegründer der rumänischen Nationaloper. Im Jahre 1909 gelangte er, aus Berlin kommend, nach Siebenbürgen, wurde 1919 Mitbegründer und erster Chormeister der Rumänischen Oper in Cluj/Klausenburg und 1946 in der gleichen Funktion an der neu entstandenen Rumänischen Staatsoper in Timişoara/Temeswar. In Hamburg, Dresden und Berlin trat er mit bedeutenden Persönlichkeiten seiner Zeit in Verbindung: Gustav Mahler, Arthur Nikisch, Richard Strauss, Ferruccio Busoni, Siegfried Ochs, Felix Draeseke, Leo Blech und Max Eschke. Seine Studenten an der Klausenburger Musikhochschule zählten später zu den bedeutendsten Namen der rumänischen Musikwelt: Sabin Drăgoi, Zeno Vancea, Sava Golumba, Eugen Cuteanu, Anton Ronai, Traian Grosavescu. Das Hauptwerk Hermann Klees sind seine zahlreichen Lieder nach Texten von Hermann Hesse, Joseph von Eichendorff, Goethe, Karl Stieler, Theodor Storm, Theodor Fontane u. a. Zu seinen Kompositionen zählen aber auch symphonische Werke, Chöre, Klavierstücke und nicht zuletzt mehrere Opern und Ballette. Richard Wagner, Gustav Mahler und Richard Strauss waren dabei seine geistigen Mentoren.
Banater Orgeln und Orgelbauer
Bilder einer europäischen Orgellandschaft
Die europäischen Orgellandschaften haben sich historisch entwickelt und reichen oft über Staatsgrenzen hinaus. Die Orgellandschaft des Banats, eine der östlichsten in Europa, blickt auf eine 300-jährige Geschichte zurück, die eng mit der der Banater Schwaben verknüpft ist. Die ersten Orgeln im Banat ertönten während der Großen Schwabenzüge, während das Handwerk nach der Auswanderung der Banater Deutschen ab 1970 vorübergehend verschwand. Zwischen den ersten Orgeln des Wiener Bauers Johann Hencke und den Werken Richard Wegensteins entwickelte sich eine erfolgreiche Tradition, geprägt von Orgelbauerfamilien wie Wälter, Josephy und Hromadka, die aus österreichischen und böhmischen Regionen stammten. Diese Tradition spiegelt sich in den historischen Instrumenten wider, die in Ländern wie Rumänien, Serbien und Kroatien erklingen. Die Orgeln begleiteten fast 300 Jahre lang das Leben der christlichen und jüdischen Bewohner des Banats bei Fest- und Trauergottesdiensten. Sie sind in verschiedenen Kirchen und Tempeln zu finden und haben die Klangvorstellungen der Menschen über die Jahrhunderte bewahrt. Die Werkstätten in Temeswar und Arad produzierten Orgeln, die international anerkannt wurden und selbst Kriegszeiten überstanden. Dies bietet einen tiefen Einblick in die kulturelle und historische Bedeutung der Orgeln im Banat.
Josef Brandeisz und das Temeswarer Musikleben
Zur Musikgeschichte eines europäischen Musikzentrums
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- 12 heures de lecture
Josef Brandeisz (1896-1978) veröffentlichte 1980 sein Buch über das Musikleben in Temeswar, das nun in einer kritischen Ausgabe neu herausgegeben wird. Die Publikation enthält eine umfangreiche Biografie des Violinisten, Pädagogen und Musikhistorikers. Der Inhalt umfasst ein Grußwort von Franz Metz, Konzerte von Brandeisz und dem Tomm-Quartett, sowie seine Rolle als Konzertmeister des Deutschen Symphonieorchesters. Es werden verschiedene Kirchenkonzerte und bedeutende Persönlichkeiten des Musiklebens in Temeswar vorgestellt, darunter Desiderius Braun, Fritz Pauck und Richard Oschanitzky. Die Publikation beleuchtet auch die Entwicklung der Musikszene in Temeswar mit Themen wie der ersten Mozart-Oper, den goldenen Jahrzehnten der Oper, und den triumphalen Konzerten von Franz Liszt. Zudem werden die Anfänge der Kammermusik und die Gründung der ersten städtischen Musikschule thematisiert. Zeitzeugenberichte von ehemaligen Schülern und Musikern bieten persönliche Einblicke in Brandeizs Einfluss und die musikalische Landschaft der Stadt. Die Veröffentlichung schließt mit einem Bildteil und Literaturangaben, die die Relevanz der behandelten Themen unterstreichen.
Das Kirchenlied der Donauschwaben
Eine Dokumentation des Kirchenliedes der deutschen Katholiken Südosteuropas
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- 24 heures de lecture
Zur Geschichte des Kirchenliedes der Donauschwaben. Bedeutende Liederkomponisten, Gesangbuchautoren und Kantoren. Dokumente. Vorwörter einiger Gesangbücher. Katalog der 30.000 Liedertitel. Statistik und Diagramme. Umfangreicher Bildteil. Bibliographie