Alfred Hilprecht Livres





Schwäne sind als Bewohner der Parkgewässer bekannt, in Wirklichkeit wissen wir aber nur wenig aus ihrem so interessanten Leben. Besonders die Eigenarten und Gewohnheiten der in den Einöden und Tundren des hohen Nordens wohnenden Sing- und Zwergschwäne sind uns bislang in vielem unbekannt geblieben. Unter Einbeziehung der Forschungsergebnisse bis 1970 gibt Alfred Hilprecht eine umfassende Übersicht über die Lebensweise, das Verhalten und die Brutbiologie der drei in Europa vorkommenden Wildschwanarten. Mit Hilfe der inzwischen vorliegenden umfangreichen Beringungs- und Beobachtungsergebnisse wird eine Darstellung des Zugverhaltens dieser Vögel gegeben und es werden letzte Schlüsse gezogen. Über die 1. Auflage schrieb Günther Niethammer in den 'Bonner Zoologischen Beiträgen': 'Die Schwäne werden von einem Kenner behandelt, der seine bedeutenden eigenen Erfahrungen mit diesen Vögeln und ein großes und gut ausgewähltes Schrifttum zu einem wohlabgewogenen Ganzen zu gestalten weiß und damit dem Naturfreund einen ausgezeichneten Einblick in das Leben und Vorkommen dieser Großvögel gibt.' Und Erwin Stresemann bemerkt im 'Journal für Ornithologie', das Büchlein rage 'durch die Vielfalt der erörterten Gesichtspunkte, gründliche Berücksichtigung der Literatur und viele eigene Zutaten hervor' und würde 'auch von der anspruchsvollen Fachwelt als eine Bereicherung unseres Schrifttums begrüßt werden'.
Die Nachtigall hat seit Urzeiten die Menschen mit ihrem herrlichen Gesang begeistert und spielt seit langem in Sagen, Mythen und Märchen eine Rolle. Sie bewohnt in der Hauptsache Mittel- und Südeuropa, auch in Nordwestafrika und Kleinasien ist sie verbreitet. Weiter östlich wird sie von dem ihr nahe verwandten Sprosser abgelöst, dessen Verbreitungszentrum im europäischen Teil Rußlands liegt, von wo er in die Grenzgebiete der Ostsee vordrang. Nachtigall und Sprosser sind Vögel des dichten Unterholzes; sie lieben Halbdunkel im schattigen Laubwald. Dort bauen sie ihr Nest auf vorjährigem Laub oder Gestrüpp nahe dem Boden. Die Fauna des Fallaubes, Raupen, Puppen, Kerbtiere, bilden ihre Nahrung. Die Jungen entwickeln sich sehr schnell und verlassen noch flugunfähig das Nest. Bei Gefahr verstecken sie sich einzeln, eine Schutzanpassung gegen die vielen tierischen Feinde, wie Wiesel, Marder, Iltis, Eichhörnchen und Elster, denen sonst die ganze Brut zum Opfer fallen würde. In der Nähe menschlicher Ansiedlungen sind es auch besonders Katzen, die alten und jungen Vögeln gefährlich werden. Nachtigall und Sprosser sind heute selten geworden- in vielen Gebieten, in denen sie früher heimisch waren, kommen sie überhaupt nicht mehr vor. Heute wird viel Mühe aufgewendet, um die Nachtigall in Landstrichen, aus denen sie verschwunden war, wieder anzusiedeln, und es ist zu hoffen, daß diese Versuche bleibenden Erfolg haben werden.