In der Zeit der Naziherrschaft in Deutschland erzählt Agnes-Marie Grisebach von den Schicksalen von Frauen. Eine Krankenschwester erwartet ein Kind von ihrem jüdischen Freund, während die Frau eines Gestapobeamten von ihrem Mann verachtet wird, da sie keine Kinder bekommen kann.
Agnes Marie Grisebach Livres






Eine Frau im Westen
- 308pages
- 11 heures de lecture
Die Autorin schildert wie die Frau Jahrgang 13 als Republikflüchtling mit vier kleinen Töchtern, fünf Rucksäcken, zwei Koffern und ohne Geld nach Heidelberg kommt. In einer Fabrik nimmt sie eine Stelle als Hilfsarbeiterin an, sie muß für fünf Personen eine materielle Existenz aufbauen. Die Sorge für ihre Kinder schließt ein, daß sie ihnen Wertmaßstäbe vermitteln muß, die sie selbst erst neu gewinnt. Wir erfahren, wie die Arbeiterin die großen Tagesereignisse zwischen 1952 und 1965 registriert. Unverschuldet verliert sie schließlich ihren mühsam erworbenen Arbeitsplatz. Wieder einmal muß sie von vorn beginnen. Eine bewegende Lebensgeschichte, beispielhaft für eine ganze Generation von Frauen, die die Jahre des Wiederaufbaus 'von unten' erlebte.
Erika Kernrebe muß von frühester Kindheit an lernen, das, was sie hat, wieder zu verlieren: die Mutter, die Ersatzmütter, sich selbst, die Karriere, die Wohnung, die Verwandten, das Geld, den Besitz, den Ehemann und endlich die Heimat. Scheinbar wurzellos treibt sie im Strudel der geschichtlichen Ereignisse. Dann aber wächst ihr allmählich durch die Sorge um ihre Kinder und durch die Verantwortung für viele hilflose Menschen in großen Notzeiten die Kraft zu, sich zu behaupten und gegen den Strom zu schwimmen. Ihre spannende Lebensgeschichte, führt durch die Weimarer Republik, durch Nazideutschland und die Deutsche Demokratische Republik bis zum Jahr 1952. Sie führt zwischen Berlin, München, Pommern und Mecklenburg in das Milieu fast aller Schichten: der Gutsbesitzer und der Landarbeiter, der Groß- und der Kleinbürger, der Juden und der »Arier«, der Gastwirte und der Bettler, der Soldateska und der Flüchtlinge. Am Ende steht sie mit vier Kindern, zwei Koffern, fünf Rucksäcken, ohne Geld in der Bundesrepublik und fängt, 38 Jahre alt, noch einmal ganz von vorn an.
Frauen im Korsett
- 287pages
- 11 heures de lecture
In dieser Biographie zweier Bürgertöchter entwirft die Autorin ein Bild vom Frauenschicksal im 19. Jahrhundert. Einfühlsam erzählt sie die Geschichte einer tiefen Freundschaft und schildert dabei mit Detailkenntnis das ganz alltägliche Leben dieser Zeit. Louise Grisebach, die Urgroßtante der Autorin, und Amalie Hassenpflug, Schwester des kurfürstlichen Ministers Ludwig Hassenpflug, waren sehr begabte Frauen. Doch sie lebten in einer Gesellschaft, die ihnen den Zugang zu Bildung und geistige, geschweige denn sexuelle Freiheit verweigerte. Es ist nicht verwunderlich, daß solcherart erzogene Frauen sich ob ihrer verbotenen Gefühle mit Selbstvorwürfen quälten. So belegen der umfangreiche Briefwechsel der beiden Freundinnen aus den Jahren 1846/47 und die Tagebücher und Manuskripte, die Agnes-Marie Grisebach ausgewertet hat, vor allem das Leiden der jungen Frauen an dem Korsett aus Zwängen und Tabus, die ihnen die bürgerliche Erziehung auferlegte. Die ausführlichen Zitate dokumentieren jedoch auch geheime Wünsche und Sehnsüchte, Hoffnungen und gedankliche Rebellion.
Eine Reise in eine versunkene Welt Agnes-Marie Grisebach nimmt die Leser mit in eine vergangene Zeit. In den Geschichten, die sie meist selbst erlebt hat, beschreibt sie unbeschwerte wie düstere Tage, fröhliche Zeiten und Schicksalsstunden. Anrührend, mit gefühlvollem Blick für die Menschen und mit Humor ist sie dem Leben auf der Spur. Ein wunderbares Lese- und Vorlesevergnügen!
Von Anfang zu Anfang
Eine Frau Jahrgang 13 erzählt vom Ende des letzten Jahrhunderts
2003 wird Agnes-Marie Grisebach 90 Jahre alt. Im dritten Band ihrer Autobiographie blickt sie zurück auf die letzten 30 Jahre des 20. Jahrhunderts, erzählt, wie sie mit 70 ihr erstes Buch schrieb, das zu einem Bestseller wurde, beschreibt, wie sie die Wende erlebte und schließlich in ihr Heimathaus in der ehemaligen DDR, in Ahrenshoop an der Ostsee, zurückkehren konnte. Stationen eines bewegten Lebens.
