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Fredi Lerch

    10 avril 1954
    Alles bestens, Herr Grütter
    Lilly Keller
    Therapeutischer Wille unter Strom
    Der leergeglaubte Staat
    Begerts letzte Lektion
    Müllers Weg ins Paradies
    • Der Nonkonformismus der sechziger Jahre: Jugendszenen haben literarische Ambitione, in den Kellern der Berner Altstadt entstehen Lese- und Diskussionspodien, so die legendäre 'Junkere 37'. Sehr zum Ärger des Establishements, das die 'Keller-Poeten' als 'Nonkonformisten' beschimpft. Diese verstehen das als Ehrentitel und beginnen fortan, laut und deutlich gegenzureden – an heissen Themen fehlt es nicht: die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg, das bernische 'Asozialengesetz', die Expo in Lausanne. Man demonstriert in Ins und Witzwil gegen die Inhaftierung von Militärdienstverweigerern, trifft sich konspirativ am Bieler See, povoziert den Burgdorfer Literaturskandal, hisst die Vietconflagge auf dem Berner Münster. Als kundiger Führer duch den non-komformistischen Untergrund fungiert der Gammlerpoet René E. Mueller. Als Kind ein administrativ versorgter Unerziehbarer, später von Friedrich Dürrenmatt und Dieter Bührle finanziell unterstützter Schriftsteller, schliesslich Asche im Indischen Ozean. Auf seinem Weg durch die Sechziger Jahre hat er als Bürgerschreck kein Fettnäpfchen ausgelassen.

      Müllers Weg ins Paradies
    • Auf der Suche nach der Berner Subkultur nach dem Zweiten Weltkrieg stößt der Autor auf den Reformpädagogen Fritz Jean Begert, um dessen „Kerzenkreis“ sich eine idealistisch gesinnte Jugendszene bildet, die „Volkskultur“ leben will. Fredi Lerchs kulturhistorische Reportage schildert die Suche dieser jungen Leute nach einer selbstbestimmten Subkultur - wie sie fündig wurden, wie sie sich in Widersprüche verstrickten.

      Begerts letzte Lektion
    • Therapeutischer Wille unter Strom

      Die Geschichte des Elektroschocks in der Heil- und Pflegeanstalt Münsingen

      Der Elektroschock ist wohl die umstrittenste psychiatrische Therapie des 20. Jahrhunderts. Unter dem Direktor Max Müller gehörte die Heil- und Pflegeanstalt Münsingen ab Spätherbst 1939 zu den ersten Institutionen weltweit, die damit Behandlungen durchführten. In den ersten zehn Jahren gehörten Knochenbrüche und ausgerenkte Gelenke zu ihren nicht seltenen Nebenwirkungen, später verhinderte man diese durch Kurznarkosen, Muskelentspannungsmittel und künstliche Beatmung. Umstritten blieb in den folgenden Jahrzehnten die Frage, ob die Stromstösse das Hirn schädigen. Wegen öffentlicher Kritik und der wachsenden Palette von chemischen Substanzen, die sich als Alternative anboten, wurde der Elektroschock immer seltener angewendet – in Münsingen letztmals im Sommer 1988. – Nach einer Pause von 29 Jahren kommt er nun seit dem September 2017 unter dem Namen Elektrokonvulsionstherapie (EKT) wieder zum Einsatz. Dieses Buch ist keine medizinhistorische Fachschrift. Wer zu lesen beginnt, begibt sich auf den Fersen eines recherchierenden Journalisten auf den Weg durch die Geschichte des Elektroschocks in Münsingen. Man begegnet Ärzten, die gegen den «therapeutischen Nihilismus» der Langzeitverwahrung durch neuartige Therapien zur Wiedereingliederung in die Gesellschaft verhelfen wollten. Und man begegnet den Lebens- und Leidenswirklichkeiten damaliger Patientinnen und Patienten, wie sie sich in ihren Krankengeschichten spiegeln. Ein abschliessendes Gespräch ist der Frage gewidmet: Warum ist die EKT vor Kurzem in die Klinik zurückgekehrt?

      Therapeutischer Wille unter Strom
    • Lilly Keller

      Literarisches Portrait Fredi Lerch

      Der Berner Journalist und Schriftsteller Fredi Lerch hat über einen langen Zeitraum hinweg viele Gespräche mit Lilly Keller geführt und die authentischen und schonungslosen Aussagen der eigenwilligen und mutigen Künstlerin festgehalten. Entstanden ist ein eindrückliches und authentisches literarisches Porträt über eine legendäre Künstlerin, die 1929 geboren wurde und 2018 verstorben ist. Das Buch ist ein wichtiges Zeugnis von weiblicher Selbstbestimmung, unbändig gelebter Kreativität und einer feinfühligen Reflexion des Zeitgeschehens durch Kunst.

      Lilly Keller
    • Es gibt einen wachsenden öffentlichen Raum, der vom Scheinwerferlicht der Medien nicht erfasst wird. In diesem Raum hat Fredi Lerch die zwei Männer und die zwei Frauen gefunden, die ihm über Monate in langen Gesprächen ihre Geschichten erzählt haben. Geschichten von Arbeitslosigkeit und vom Weg in die Sozialhilfe; von Internet-Kinderpornografie, die einen Ehemann vors Gericht und seine Frau in die psychiatrische Klinik bringt; von einem Automechaniker, der als erfinderischer Generalist zu viel kann und nirgends mehr reinpasst; von einem spanischen Migranten, der bei der UBS als IT-Spezialist überzählig wird; von einer Kleinkindererzieherin, die vom Suizid einer älteren Schwester, von Jahren in den Drogen, von Jahren in einer Freikirche und von einer Kampfscheidung erzählt, die sie um Haus, Kinder und in die Schulden gebracht hat. Heinrich Heine hat gesagt, unter jedem Grabstein liege eine Weltgeschichte. Lerch beweist, dass in jedem Menschen eine Weltgeschichte heranwächst. Seine vier Geschichten in der Mitte zwischen journalistischer Langzeitreportage und literarischer Erzählung schildern mehr als vier Schicksale: Sie porträtieren das heutige Leben im schweizerischen Mittelland jenseits der medialen Scheinwerfer.

      Alles bestens, Herr Grütter