Dr. Christian Naser erforscht die Geschichte von Zell a. Main und hat die Zeller Weinhändler und Handwerker in mehreren Publikationen dokumentiert. Dieser Bildband bietet Zusammenfassungen zu den Weinhändlerhäusern und dem einzigartigen Weinhändlerpalais von Balthasar Neumann, ergänzt durch zahlreiche Fotos und historische Kontexte.
Christian Naser Livres




Der Gesandtenbau der Würzburger Residenz
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Der Residenzplatz vor dem Würzburger Schloß wurde erst unter dem Fürstbischof Adam Friedrich von Seinsheim zu seiner bis heute erhaltenen repräsentativen Form umgestaltet. Die letzte große Baumaßnahme bildete die Errichtung des »Neuen Baus«, des sogenannten »Gesandtenbaus«, an der südlichen Seite des Residenzplatzes in den Jahren 1765 bis 1768. Die Baugeschichte des »Gesandtenbaus« ist außergewöhnlich. Denn Balthasar Neumann erhält zweimal den Auftrag, die »alte Kammer« bzw. deren Ruine zu beseitigen und die südliche Randbebauung des Residenzplatzes in Angriff zu nehmen. Doch der unerwartete Tod von Friedrich Karl von Schönborn und von Anselm Franz von Ingelheim in den Jahren 1746 und 1749 verhindert den Baubeginn. Aufgrund der Auswertung von Archivalien und Baubeobachtungen muß der Baubeginn des »Gesandtenbaus« neu beurteilt werden. Es gibt Hinweise, daß Balthasar Neumann auf dem Gelände des »Gesandtenbaus « bereits unter dem Fürstbischof Karl Philipp von Greiffenklau (1749–1754) ein Gebäude errichtete, das im heute zu sehenden Bau integriert wurde.
Das vergessene Schloß
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Daß Balthasar Neumann in Zell am Main ein Schloß erbaut hat, ist in Vergessenheit geraten. Das Bauwerk ist ein Hinweis auf die einstmals große Bedeutung Zells für den überregionalen Weinhandel. Die Zeller Weinhändler agierten aufgrund ihres geschäftlichen Könnens und ihrer geschickten Heiratspolitik sehr erfolgreich. Sie waren direkt oder indirekt mit den übrigen führenden fränkischen Weinhändlern verwandt und kontrollierten mit ihnen den Frankfurter Weinmarkt in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die ab 1715 errichteten Zeller Palais sind Zeugnisse des Erfolges und des Selbstbewußtseins der Zeller Weinhändler. Höhepunkt dieser Entwicklung war die Errichtung eines Palais im Jahre 1744 durch Balthasar Neumann für den Weinhändler Andreas Wiesen. Auf der Grundlage der nicht ausgeführten Pläne des Jagdschlosses Mädelhofen und unter Verwendung des bisher in Franken singulären Bautypus des Heilgersdorfer Schlosses schafft Neumann ein architektonisches Novum, indem er Manufakturbetrieb, Geschäftshaus und Wohngebäude unter einem Dach vereint. Im Vergleich mit weiteren fränkischen palaisartigen Weinhändlerhäusern wird die Raumkonzeption dieses Gebäudetypus beschrieben.