Der vorliegende Sammelband analysiert die Komplexität und Aktualität der Nouvelle Vague unter neuen Perspektiven einer intermedialen Medienanalyse und integrierten Mediengeschichte. Mit Blick auf einzelne Regisseure und ihre Filmproduktionen ebenso wie auf die kultur- und diskursgeschichtlichen Kontexte der Zeit werden die innovativen und kombinatorischen Spiel- und Denkfiguren eines Film- und Mediendiskurses durchschaubar, dessen Bedeutung bis in die gegenwärtige Medientheorie, Literatur- und Filmästhetik reicht. In den Mittelpunkt rücken die Begriffe Körper, Ästhetik und Spiel als konzeptuelle Spielmarken, mit denen sich zentrale Faszinationsmuster im Kino der Nouvelle Vague neu bündeln lassen. In dem Maße wie diese Trias hinter den Beiträgen des Bandes als offene Struktur gleitender Begriffe durchscheint, können diese Konzepte als Kondensationsmomente einer Ästhetik fruchtbar gemacht werden, mit der sich die Nouvelle Vague in der Variabilität ihrer Schreibweisen und den Strategien einer reflektierten Intermedialität neu erschließt.
Scarlett Winter Livres



Robbe-Grillet, Resnais und der neue Blick
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Die vorliegende Studie analysiert Kategorien und Spielformen einer neuen Blick- und Imaginationsästhetik, die sich im Kontext der Mediendiskurse und Medienumbrüche der Nouvelle Vague herausbilden und deren Bedeutung bis in die gegenwärtige Medientheorie, Literatur- und Filmästhetik reicht. Das Modell eines stilprägenden nouveau regard, der literarische und filmische Schreibweisen verknüpft, wird hierbei zum Indikator für eine Ästhetik der Intermedialität und Imagination, die mit Robbe-Grillet und Resnais zur künstlerischen Darstellung und Reflexion gelangt. Ihre Texte und Filme zielen auf eine Schaulust, die zum einen die Grenzverschiebungen einer neuen intermedialen Bildersprache entdeckt, zum anderen die Kehrseite der Bilder als Schauplatz unserer Einbildungen beleuchtet. Jenseits der Ordnungen der Repräsentation erschließt sich das Imaginarium eines kulturellen Gedächtnisses, die Mischung der inneren und äußeren Sinne, der erinnerten, erblickten und erfundenen Bilder, und indiziert den Prozeß einer fortschreitenden Medialisierung des Blicks.