Reinhard Johler Livres






World War I marks a well-known turning point in anthropology, and this volume is the first to examine the variety of forms it took in Europe. Distinct national traditions emerged and institutes were founded, partly due to collaborations with the military. Researchers in the cultural sciences used war zones to gain access to »informants«: prisoner-of-war and refugee camps, occupied territories, even the front lines. Anthropologists tailored their inquiries to aid the war effort, contributed to interpretations of the war as a »struggle« between »races«, and assessed the »warlike« nature of the Balkan region, whose crises were key to the outbreak of the Great War.
Where is Europe?
- 247pages
- 9 heures de lecture
Kultur_Kultur
- 627pages
- 22 heures de lecture
Kultur ist seit über vier Jahrzehnten die zentrale Kategorie der Volkskunde und ihrer Weiterentwicklungen in Deutschland und darüber hinaus. Sie stellt eine der einflussreichsten Ordnungsvorstellungen der Moderne dar. Als Konzept der Selbstauslegung hat Kultur heute eine beispiellose Reichweite und Anziehungskraft, beschreibt ein wachsendes ökonomisches Feld und ist weltweit Gegenstand politischen Handelns. Zudem fungiert sie als Schlüsselbegriff für viele sich als Kulturwissenschaften verstehenden Disziplinen. Der erweiterte Kulturbegriff, der seit dem „Abschied vom Volksleben“ aus Tübingen eine zentrale Rolle im disziplinären Selbstverständnis einnimmt, betont die alltägliche und lebensweltliche Dimension. Die jüngste Wendung hin zu einer prozessualen und relationalen Vorstellung von Kultur betrifft den Kern der volkskundlichen Kulturwissenschaft. Die gegenwärtige Konjunktur, gepaart mit einer Krise des Kulturbegriffs, stellt eine besondere Herausforderung für das Fach dar. Der 38. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde hat sich daher zum Ziel gesetzt, die kulturelle Wende im Fach kritisch zu evaluieren und zu erörtern, wie sich eine Kulturwissenschaft positionieren sollte, die sowohl selbstkritisch als auch reaktionsfähig auf die veränderten Bedingungen des Verständnisses der kulturalen Dimension der sozialen Welt ist.
Konfliktfeld Fluchtmigration
Historische und ethnographische Perspektiven
Migration ist in den letzten Jahren zu einem der zentralen Felder gesellschaftlicher Selbstverständigung avanciert. Das unvorhergesehene Eintreffen von Flüchtenden im Spätsommer 2015 hat sowohl neue Formen der Regulierung von Migration angestoßen als auch Dynamik in politische Positionierungen und Bewegungen gebracht. Die Migrationsforschung steht aktuell vor der Aufgabe, Flucht nicht als isoliert zu erforschendes Phänomen, sondern als konstitutives Element von Gesellschaft sichtbar zu machen. Der Band versammelt Beiträge verschiedener Disziplinen, die diese Herausforderung in der Rekonstruktion gegenwärtiger und historischer gesellschaftlicher Aushandlungen annehmen.
Studierende der EKW organisierten mit Unterstützung des Diversity-Audits „Vielfalt gestalten“ am 6. und 7. Dezember 2016 ein Fotoshooting unter dem Motto „We are diversity!“ an der Uni Tübingen. Die dabei entstandenen Fotografien sind als eine von „13 Momentaufnahmen“ in der gleichnamigen Ausstellung des Studienprojekts „Universität. Diversität. Wir!“ im Bonatzbau der Universitätsbibliothek zu sehen gewesen. Parallel zum erfolgreichen Abschluss des Audits wird in diesem Buch nun ein Großteil der Fotos veröffentlicht. Sie alle zeigen, was mit Diversität gemeint ist. Mit den hier abgedruckten 166 Fotografien soll ein Archiv der Diversität an der Eberhard Karls Universität Tübingen eröffnet werden. Denn Diversität geht – soll sie Zukunft haben – alle an.
Gesellschaften werden immer pluraler – Universitäten auch. Kein Zufall ist es daher, dass allerorten an Universitäten eigene Diversity-Stellen eingerichtet werden. So ist etwa vor kurzem an der Tübinger Eberhard Karls Universität ein eigenes Zentrum für Gender- und Diversitätsforschung ins Leben gerufen worden. Aber was ist Diversität überhaupt an der Universität – ein Potenzial oder ein Problem, eine Chance für ein neues akademisches Selbstverständnis oder doch nur ein leeres Versprechen auf Chancengleichheit? Und: Welche neue Normalität in der universitären Kultur wird damit im Kontext aktueller Exzellenzbemühungen angestrebt? Wie zeigt sich somit Diversität und wo wird sie im studentischen Alltag gerade praktiziert (oder auch nicht)? Diesem doing Diversity ethnografisch nachzugehen, lohnt sich jedenfalls gerade besonders. Denn die Tübinger Universität hat nicht nur Diversität zentral in ihr Leitbild eingeschrieben, sondern beteiligt sich auch engagiert am Diversity-Audit „Vielfalt gestalten“. Vor diesem Hintergrund haben 15 Student*innen in ihrem dreisemestrigen EKW-Masterprojekt ihren Blick auf ihre Universität gerichtet und dabei in 13 Momentaufnahmen die Frage gestellt, ob und wie Diversität bereits die (studentische) Wirklichkeit an der Universität bestimmt.
Die Etablierung der Volkskunde als akademische Disziplin im deutschsprachigen Raum - so die These dieses Buches - hängt ursächlich mit dem vielfach getätigten Blick auf das östliche Europa zusammen. Die politischen Entwicklungen nach 1945 veränderten die fachlichen Voraussetzungen, und heute spielen in der Europäischen Ethnologie Untersuchungen über Ost- bzw. Südosteuropa - mit bedeutenden Ausnahmen - keine große Rolle mehr. In diesem Buch wird daher Bilanz gezogen, aber ebenso wichtig ist es, den Autorinnen und Autoren Forschungsziele und Forschungsvorhaben für die Zukunft vorzustellen. Mit Beiträgen von: Carl Bethke, Karl Braun, Daniel Drascek, Elisabeth Fendl, Jurij Fikfak, Silke Göttsch-Elten, Reinhard Johler, Heinke M. Kalinke, Gabriela Kilianova, Klara Kuti, Christian Marchetti, Klaus Roth und Martin Zückert
Heimatsachen
Donauschwäbische Grüße zum baden-württembergischen Geburtstag
2012 feiert das Land Baden-Württemberg seinen 60. Geburtstag. Dies war der Anlass für ein ungewöhnliches Projekt: Eine Tübinger Studierendengruppe hat die donauschwäbischen Heimatortsgemeinschaften gebeten, dem Land Baden- Württemberg ein symbolisches Geschenk – eben „Grüße zum baden-württembergischen Geburtstag“ – zu überreichen. Dieses sollte den Dank der Flüchtlinge, Heimatvertriebenen und Aussiedler für die von Baden-Württemberg übernommene Patenschaft für die Donauschwaben zum Ausdruck bringen. Umgekehrt sollten die Geschenke aber ebenso zeigen, wie die donauschwäbischen Flüchtlinge, Vertriebenen und Aussiedler zum Zusammenwachsen des Landes und zu seinem Wohlstand beigetragen haben. Die Resonanz war überwältigend: Knapp hundert donauschwäbische Heimatortsgemeinschaften und Vereine sind der Bitte der Projektgruppe nachgekommen. Die über 500 Geburtstagsgeschenke sind Erinnerungsstücke aus der alten Heimat in Ungarn, Rumänien, Serbien und Kroatien, aber auch Dinge, die die Verbundenheit der Geschenkgeber zu ihrer neuen Heimat Baden-Württemberg ausdrücken. Sie sind damit im besten Sinne des Wortes „Heimatsachen“.
Abfahren, ankommen, Boschler sein
- 372pages
- 14 heures de lecture
In diesem Ausstellungskatalog wird die Geschichte von neunzehn Männern und Frauen gezeigt. Als „Gastarbeiter“ sind sie zwischen 1960 und 1980 aus Italien, Griechenland, dem früheren Jugoslawien und der Türkei nach Deutschland gekommen. Sie gehören damit zur „ersten Gastarbeiter-Generation“ – und sie sind im Laufe ihres Lebens im Werk in Stuttgart-Feuerbach zu „Boschlern“ geworden. Dieser Weg wird in Lebensgeschichten, in Bildern und in Abhandlungen vorgestellt und analysiert. Dabei steht als leitende Frage im Vordergrund, was der Robert Bosch GmbH als Wert wichtig ist: Wie kann kulturelle Vielfalt in der Arbeitswelt, „unten“ – am Fließband sozusagen – produktiv gestaltet werden und von Nutzen sein? „Abfahren. Ankommen. Boschler sein. Lebensgeschichten aus der Arbeitswelt“ ist ein gemeinsames Projekt der Historischen Kommunikation der Robert Bosch GmbH und des Ludwig-Uhland-Instituts für Empirische Kulturwissenschaft der Eberhard Karls Universität Tübingen.