Das Buch „Verbindungen-Connections“ thematisiert die tiefen Verbindungen zwischen Menschen, der Welt und dem Universum. Es betont, dass nichts verloren geht und Gedichte die unausgesprochene Sprache zwischen den Worten sind, die sowohl verbinden als auch trennen können.
Ulrike Melzer Livres






VERLOREN & GEFUNDEN erkundet die Macht der Liebe durch archetypische Räume wie Städte und Wüsten. Die Autorin kombiniert Sentimentalität mit Humor und Sarkasmus, während sie die Facetten der Liebe seziert. Mit kraftvollen Illustrationen zeigt das Buch, dass Liebe selbst tiefste Verletzungen heilen kann.
Im Jahr 1996 begegnen sich in Berlin sechs Menschen unterschiedlicher Generationen. Alle verbindet die DDR-Vergangenheit und der Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben. Hauptfigur ist die 17jährige Rena, die mit ihren Freunden auf der Suche nach kreativer Selbstverwirklichung und Liebe ist. Der Leser begleitet die Protagonisten bei ihrer Reise durch das Berlin der späten 1990er: Technoclubs und Kreuzberger Bars, WG-Küchen, Lesebühnen , Sekten und Hip-Hop-Jams. Durch verschiedene Subkulturen, Liebeskummer und Drogenerfahrungen, hin zur eigenen Geschichte und Identität. Ob das Leben einem Film gleicht, den wir selbst, ohne andere für uns drehen, ist die zentrale Frage des Romans.
Zeitenbeugung
Am Anfang bleibt Zofia
Als Kind wurde sie vollgestopft mit den Erinnerungen der Anderen, mit gehaltvollen, zart schmelzenden Erinnerungen, heimtückisch wie verstecktes Fett in Kartoffelchips. Nun ist der Großvater gestorben, und die Erzählerin lässt ihre polnisch-deutsche Familiengeschichte aus dem Ruhrgebiet Revue passieren - die vom Hörensagen und die, an der sie als Kind teilhatte. Da ist die Geschichte von Zofia, Ururgroßmutter der Erzählerin, die kurz vor dem Ersten Weltkrieg voller Hoffnung mit ihrem Mann aus Polen ins Ruhrgebiet kommt. Und die von Minna und Wanda, den beiden anderen starken Frauen der Familie, die inmitten dramatischer Zeiten versuchen, das Schicksal der Familie in ruhige Gewässer zu steuern. Oder die Geschichte von Karl, der als überzeugter Nazi die ‚Eindeutschung’ der Familie betreibt. Oder der fettleibige Norbert, der in den fünfziger Jahren als Beleuchter mit einer Wandertheatergruppe durch die westfälische Provinz tingelt und sich rettungslos in die einbeinige Souffleuse Marga verliebt. All diese Lebensgeschichten sind geschickt miteinander verwobenen und verknüpft durch ein Band aus unausgesprochenen Schuldgefühlen und verlorengegangener Identität, von dem sich die Erzählerin befreien will. Der Tod der Großeltern, die mit ihren Geschichten und Anekdoten die Erinnerung an längst verstorbene Verwandte und Familienereignisse wach gehalten haben, bietet ihr Gelegenheit, eine Ordnung grammatischer Art in ihre Erinnerungen zubringen, eben eine „Zeitenbeugung“. Ulrike Melzer gelingt es mit ihrer kunstvoll-schlichten Sprache, diese Familiensaga aus dem Ruhrgebiet zu einer hypnotisch fesselnden Lektüre zu verdichten.