Die Einführung bietet wertvolle Perspektiven zur Analyse und Beschreibung von visuellen Kunstwerken wie Gemälden, Grafiken und Skulpturen. Sie beleuchtet die historische Grundlage der Kunstbeschreibung und deren Relevanz anhand von Beispielen aus dem 11. bis 20. Jahrhundert. Zudem werden bildkünstlerische Erzählstrukturen sowie Stil- und Rezeptionsästhetik thematisiert, was ein umfassendes Verständnis für die Kunstwerke fördert.
Diese Sammel-Ausgabe enthält die Short-Stories "...Fläche hängt..." und "Abwesenheitsagent" von Thomas Noll. Sie bieten satirische Einblicke in den Alltag, von skurrilen Gurken bis zu Kulturschocks in einem nordischen Land. Nolls Witz und Humor machen die Geschichten unterhaltsam und empfehlenswert für Fans von Jan Weiler und Tommy Jaud.
Michelangelos Deckenfresken in der malerischen Gesamtausstattung von Sixtus IV. bis Paul III.
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Die Forschungsliteratur über Michelangelos Deckenfresken in der Sixtinischen Kapelle füllt inzwischen eine Bibliothek; vielfach auch sind diese berühmtesten Fresken der Welt im Zusammenhang mit den Wandbildern von Perugino, Botticelli, Ghirlandaio und Rosselli sowie mit Michelangelos späterem Jüngsten Gericht untersucht worden. Trotzdem besteht erstaunlicherweise über die Deutung der Bilder noch immer keine Einigkeit. In der Auseinandersetzung mit zum Teil gewagten Thesen der Forschung unternimmt Thomas Noll eine eindringliche Gesamtinterpretation des Bildprogramms der Sixtinischen Kapelle. Erstmals interpretiert er konsequent sämtliche Motive vor dem Hintergrundeiner langen Tradition der Bibelexegese, der Christologie und der Ekklesiologie sowie im Kontext jeweils der kirchengeschichtlichen Situation. Deutlich wird damit der Wahrnehmungshorizont der zeitgenössischen Betrachter. Daraus ergibt sich ein schlüssiges Verständnis der drei Ausmalungsetappen und von deren Gesamtzusammenhang. Die Bilder erweisen sich zuletzt als Manifestation des päpstlichen Selbstverständnisses und Herrschaftsanspruchs. Die bildliche Ausstattung der Kapelle im Ganzen wird verständlich als zielgerichtete kirchenpolitische Geschichtsmalerei.
Eingebettet in die Weltgeschichte, geschrieben in amüsant-lockerem Stil, erzählt der saarländische Autor Horst Grewenig von seinem bewegten Leben voller Höhen und Tiefen, das ihn als Fliesenleger, Abenteurer und Unternehmer um den halben Globus führte. Grewenigs Memoiren handeln unter anderem vom Bauboom der sechziger Jahre an der Côte d'Azur, von den „moosgrünen“ Bädern der Siebziger, vom Zerfall der UdSSR in den Neunzigern, vom aufstrebenden China der Endneunziger, von einem DTM-Rennstall und vom Kampf gegen eine schwere Krankheit. Alles beginnt mit der Kinderzeit im Saarland, im beschaulichen Riegelsberg… Mit 25 Schwarzweiß- und 3 Farbabbildungen. Das Vorwort stammt von Prof. Meinrad Grewenig, UNESCO-Weltkulturerbe Völklinger Hütte.
Das Leben hinter Gittern unterscheidet sich in vielen Aspekten von der Freiheit. Der Autor, als Gerichtspsychiater und Leiter der größten Schweizer Justizvollzugsanstalt, hat zahlreiche Situationen erlebt, die die Besonderheiten des Gefängnislebens verdeutlichen. In diesem Buch werden exemplarisch Problemfelder behandelt, die in der Fachwelt zu kontroversen Diskussionen führen. Beispielsweise wird die Frage erörtert, ob sexuelle Handlungen zwischen Insassen verboten, geduldet oder erleichtert werden sollten. Zudem wird diskutiert, wie man Gewalt in einem Umfeld mit hochgefährlichen Personen verhindern kann und wie mit suizidalen Insassen umgegangen werden sollte. Es wird auch die Rolle des Staates bei der Verhinderung von Suiziden thematisiert und die Herausforderungen, die ein Hungerstreik mit sich bringt. Darüber hinaus wird erläutert, wie man Simulanten im Gefängnis erkennt. Dieses Buch richtet sich nicht nur an Fachleute, sondern bietet auch interessierten Laien einen Einblick in die Parallelwelt des Strafvollzugs. Es wird als sehr empfehlenswert beschrieben für alle, die sich für das Thema abseits gängiger Klischees interessieren, und als hilfreich für Studium, Wissenschaft und Praxis angesehen.
Aspekte der Wahrnehmung in Kunst, Literatur, Musik und Naturwissenschaft
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Die Wahrnehmung von Landschaft als bildhaftem Welt- und Naturausschnitt gewann in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts an Bedeutung. In dieser Zeit vollzogen sich tiefgreifende Veränderungen in der Landschaftswahrnehmung, die bis heute prägend sind. Besonders hervorzuheben ist die Vorstellung einer affektiven Beziehung zwischen dem Charakter der Landschaft und dem betrachtenden Subjekt. Landschaften wurden nun als lebendige Entitäten betrachtet, die sowohl emotional ansprechend als auch wissenschaftlich erkundbar sind.
Der Inhalt umfasst verschiedene Perspektiven: Thomas Noll beleuchtet die Theorie der Landschaftsmalerei, während Marianne Klemun die Verbindung zwischen Landschaftswahrnehmung, „Naturgemälden“ und Erdwissenschaften untersucht. Uwe Hentschel diskutiert die Darstellung von Landschaft in Literatur und Malerei, und Hansjörg Küster widmet sich dem Gartenreich Dessau-Wörlitz. Gerhard Kaiser analysiert Sehnsuchtslandschaften in Goethes „Wahlverwandtschaften“ und in der Literatur um 1800. Urte Stobbe betrachtet gebildete Reisende in Landschaftsgärten, während Barbara Schaff einen neuen Blick auf Schottland in der romantischen Reiseliteratur wirft. Andreas Waczkat thematisiert die idealisierte Landschaft in Beethovens „Pastorale“, und Christian Scholl beschäftigt sich mit der Theorie und Praxis der Landschaftsmalerei bei Carl Gustav Carus.
Die Stadt Göttingen besitzt eine beachtliche Zahl an Altarretabeln des späten Mittelalters, die zum Teil von hochqualitätvollem und ikonographisch exzeptionellem Rang sind. Einige der Werke befinden sich noch heute an ihrem ursprünglichen Aufstellungsort. Der vorliegende Aufsatzband, basierend auf einer vielbeachteten Vorlesungsreihe, stellt sämtliche vollständig oder größtenteils erhaltene Altarbilder vor. Sie umfassen den Zeitraum vom ausgehenden 14. bis zum frühen 16. Jahrhundert. Neben hochkarätigen Einzelbeiträgen umfasst das Werk einen aufwendigen Farbteil, der diese bisher zum Teil noch nicht publizierten Altarbilder detaillreich und vollständig zeigt. Das Buch bietet somit Grundlagenwerk und lenkt den Blick auf eine Kunstregion, deren spätmittelalterliche Kulturschätze des bisher wenig beachtet wurden.
Auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzung zwischen Kaiser und Papst im hohen Mittelalter, dem erbitterten Kampf zwischen dem Staufer Friedrich II. und Innozenz IV. um die Vormachtstellung, entstanden in Rom um 1246/47 die Wandbilder der Silvester-Kapelle in SS. Quattro Coronati. Der umfangreiche Bildzyklus gehört zu den berühmtesten kirchenpolitischen Bildprogrammen überhaupt. Besondere Bedeutung hat dabei die Wiedergabe der legendarischen Vita des heiligen Silvester, die im Konflikt zwischen weltlicher und geistlicher Macht den Anspruch der Papstkirche legitimieren soll. Ergänzt wird die Ausstattung durch Medaillonbüsten alttestamentlicher Gestalten und einer Darstellung vom Jüngsten Gericht. Thomas Noll begreift alle Teile der Kapellenausstattung als eng aufeinander bezogen und bringt sie inhaltlich in einen schlüssigen Zusammenhang. Deutlich wird, wie der Papst sich hier als bereits im Alten Testament angekündigter Weltenherrscher versteht.
Wie wird die Rückfallgefahr von Gewalt- und Sexualstraftätern eingeschätzt? Ist das überhaupt möglich? Eine wachsende Bedeutung kommt bei dieser Evaluation statistischen Risk-Assessment-Instrumenten zu - eine Entwicklung, die insbesondere im angelsächsischen Sprachraum seit Längerem zu beobachten ist. Dieses Buch soll forensischen Psychiatern, Staatsanwälten, Verteidigern, Strafrichtern, Vollzugsbeamten, Mitgliedern von Fachkommissionen, aber auch interessierten Laien auf verständliche Art einen Überblick über die verschiedenen Methoden der Risikoeinschätzung und die wichtigsten Risk-Assessment-Instrumente geben. Es wird beschrieben, wie ihre Gültigkeit für unseren Sprach- und Kulturraum anhand verschiedener Straftäterpopulationen überprüft wurde. Daneben werden die Schnittstellen zum revidierten Strafgesetzbuch aufgezeigt und aktuellste Entwicklungen in der entsprechenden Forschung skizziert.