Kunstsammlung Jutta und Manfred Heinrich
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Eine Frau sucht in einer unscheinbaren Kleinstadt nach Neuem und wird in ein Netz aus Schweigen und Gewalt verwickelt. Auf der Flucht vor der Wahrheit droht sie, selbst Opfer zu werden. Jutta Heinrich führt uns auf eine unheimliche Reise ins Herz der Dunkelheit und spielt mit unseren tief verwurzelten Ängsten.
Die übersteigerten Bilder legen in rücksichtsloser Offenheit die Erfahrungswelt der Ich-Erzählerin bloss, die von Kindheit an mit Ekel und Abwehr die i. d. Sexualität gipfelnde Unterdrückung der Frau erlebt.
Hrsg. von Wieskerstrauch, mit Beiträgen von Gronewold, Heinrich und Samasow. 154 Seiten.
Einen Roman wollte Jutta Heinrich schreiben, eine positive Utopie. Die Beinahe-Katastrophe von Harrisburg im März 1979 aber verstörte sie so tief, daß sie nicht mehr weiterschreiben konnte. Die Angst wurde ihr nun zum beherrschenden Thema, die Angst vor der Zukunftslosigkeit der Menschen. Was aus dieser Angst und Verzweiflung entstand, sind Texte, die unter die Haut gehen. In Briefen, Romanfragmenten, Traumprotokollen, Gedichten und Tagebuchnotizen will Jutta Heinrich die »Deiche vor der psychischen Verdrängung« atomarer Bedrohung einreißen, sie beantwortet die mögliche Menschheitsvernichtung mit einem verzweifelten Schrei. »Diese Texte sind Ausdruck meiner körperlichen und seelischen Reaktionen auf ein Leben unter dem Atompilz, es ist die rebellische, irrende Suche nach einer Heimat meines Lebens, unser aller Leben, in einer Zeit, die immer zeitloser wird, in einer Zukunft, die explodiert.«(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)