Marlene Hübel Livres






„Am Rhein, am Rhein, da wachsen unsere Reben: Gesegnet sei der Rhein! Da wachsen sie am Ufer hin und geben uns diesen Labewein!“ (Matthias Claudius) Marlene Hübel hat bei ihrer literarischen Spurensuche durch fünf Jahrhunderte in Gedichten und Prosa fast nur höchstes Lob des Rheinweins gefunden. Einerlei, ob es sich um den „Ächten Nierensteiner“, um den Pfeddersheimer, den Bacharacher, die Liebfrauenmilch oder um den von Goethe so gerühmten „Eilfer“, den Jahrgang 1811, handelt – der Wein, er lebe hoch! Kenntnisreich kommentiert sie die Begeisterung der Romantiker für das Mitterheintal ebenso wie die (vor)revolutionären und patriotischeren Töne mancher Wein-Lyrik und entdeckt dabei viel Vergessenes zum Thema Wein und Rhein. Mit Texten von Clemens Brentano, Hoffmann von Fallersleben, Freiligrath, Goethe, Georg Weerth, Zuckmayer u. v. a. m. und mit 16 Abbildungen.
Zwischen 1804 und 1813 besuchte Napoleon Mainz mehr als zehn Mal. Begleitet wurde er dabei von seiner ersten Frau Joséphine und später von seiner zweiten Frau Marie Louise. Weiterhin bewegten sich in seinem Schatten Joséphines Tochter Hortense, die Königin von Holland, und seine Adoptivtochter Stéphanie, die mit dem badischen Erbprinzen Carl verheiratet war. Nicht zu vergessen die Mainzerinnen, die sich um ihn scharten: Gattinnen des aufstrebenden Mainzer Bürgertums bis hin zu sozial engagierten Mainzerinnen. Marlene Hübel führt uns mit einer Fülle von unveröffentlichten Tagebuchauszügen, Zeitungsberichten, Briefen und vielen Abbildungen mitten hinein in das napoleonische Mayence, eine von 36 Bonnes Villes de l’ Empire, und zeigt die Prachtentfaltung bei Bällen, Theateraufführungen und Empfängen, aber auch die unter den gewaltigen Abgaben ächzende Stadt bis hin zum Elend des geschlagenen Heeres nach der „Völkerschlacht“ von Leipzig 1813. Ausgangspunkt ist Marlene Hübels persönliche Erinnerung an ein Kinderlied, das 1811 zur Geburt des lang ersehnten Thronfolgers entstanden war und mehr als 140 Jahre überdauert hat: Der Kaiser von Rom, Napoleons Sohn. Er war noch zu klein, um Kaiser zu sein.

