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Bettina Heyʾl

    Geschichtsdenken und literarische Moderne
    Der Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter
    Das Ganze der Natur und die Differenzierung des Wissens
    • Das Ganze der Natur und die Differenzierung des Wissens

      Alexander von Humboldt als Schriftsteller

      • 523pages
      • 19 heures de lecture

      Über 70 Jahre lang – von 1788 bis 1859 – verfasste Alexander von Humboldt zahlreiche Monographien, Hunderte von Aufsätzen und Tausende von Briefen. Erstmals untersucht diese Studie den literargeschichtlichen Kontext dieser schriftstellerischen Karriere. Wie Humboldt das Schreiben erlernte, welchen Vorbildern er nacheiferte, in welchen Gattungen (vom fiktionalen Brief über die didaktische Erzählung bis zum Reisebericht und der kulturhistorischen Abhandlung) er sich übte, welches Publikum er ansprach, welchen Problemen er als Autor in verschiedenen Sprachen und bei Übersetzungen begegnete und wie er schließlich, mit den Ansichten der Natur, den Ideen zu einer Geographie der Pflanzen und vor allem mit dem Kosmos seinen Ruhm als deutscher Nationalautor zu begründen suchte. Bis zuletzt blieb der prominente Kosmopolit den Traditionen der deutschen Aufklärung und Weimarer Klassik verpflichtet. Seine Bücher faszinieren bis heute, weil er versuchte, empirische Naturforschung und idealistische Bildung zu vereinbaren und bei aller Spezialisierung des Wissens die Natur als Ganzes zu fassen. Hinter diesen heroischen Versuchen – so macht das Buch plausibel – steht viel mehr als ein gedanklicher Entwurf, nämlich die unermüdliche literarische Praxis und die professionelle Arbeit eines „gelehrten Schriftstellers“, als der Humboldt sich zeitlebens verstand.

      Das Ganze der Natur und die Differenzierung des Wissens
    • Der Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter

      Lebenskunst und literarisches Projekt

      Der Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter von 1799 bis 1832 wurde lange Zeit vor allem wegen seines menschlichen Wertes geschätzt, galt jedoch im Vergleich zu anderen Korrespondenzen als intellektuell und künstlerisch unbedeutend. Diese Quellenstudie strebt eine Neubewertung an, indem sie den Austausch als autobiographischen und anthropologischen Text betrachtet. Die thematischen und ästhetischen Aspekte der Briefe werden nicht vorausgesetzt, sondern aus der Rationalität dieser ungewöhnlichen, aber gelungenen Freundschaft entwickelt. Es wird gezeigt, wie beide Partner die Korrespondenz als eine Form der Sprach- und Lebenskunst begreifen und sie bewusst gestalten. Nach Schillers Tod 1805 und den historischen Umwälzungen des Jahres 1806 nutzen die Freunde den Briefwechsel als Metapher ihres Lebens, als dialogische Autobiographik und ironisch-distanzierte Zeitzeugenschaft. Mit den gemeinsamen Erfahrungen von Verlust und dem Fortschreiten des Alters nehmen diese Merkmale zu. In den 1820er Jahren beschließen Goethe und Zelter, die vollständige Korrespondenz posthum zu veröffentlichen, was zu einem Dokument anthropologischer Selbstversuche wird. Die Briefe sollen ihre latente Folgerichtigkeit offenbaren und die zufälligen Lebenszeugnisse wieder zum 'Leben' zusammenfügen. Die Frage nach der natürlichen Grundlage von Sprache und Schrift bildet den Höhepunkt eines Briefwechsels, der sich von Anfang an selbst thematisierte.

      Der Briefwechsel zwischen Goethe und Zelter