Art
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This handy, pocket-sized volume includes 900 illustrations and takes the reader on a whirlwind tour of the most spectacular works of art around the world and throughout time






This handy, pocket-sized volume includes 900 illustrations and takes the reader on a whirlwind tour of the most spectacular works of art around the world and throughout time
Spielend Grenzen überschreiten. Vor dem Hintergrund der facettenreichen Geschichte des Surrealismus stellt dieser reich illustrierte Band zehn Künstlerinnen vor, die sich ab den 1930er Jahren der Pariser Avantgarde-Bewegung anschlossen. Als Musen, Geliebte und Schülerinnen waren sie in der Gruppe willkommen, als eigenständige Künstlerinnen mussten sie sich ihren Platz erst erkämpfen. Selbstbewusst und kreativ inszenierten die Malerinnen, Fotografinnen und Autorinnen ihre eigenen surrealistischen Spiele – mit der Kunst, mit den Männern und nicht zuletzt auch mit dem Publikum. In einer einzigartigen Zusammenstellung sind hier außergewöhnliche Künstlerinnen porträtiert, die dem Surrealismus entscheidende Impulse gaben und die Kunst spielend erweiterten.
Hannah Höch (1889-1978) hat sie alle verewigt in ihren Fotomontagen, mit federleichter Ironie oder gnadenlos seziert: Kapitalisten und Revolutionäre, starke Männer und schöne Frauen. Hybride Zwitterwesen und groteske Körper bevölkern ihren Bilderkosmos ebenso wie Gesichter voll dunkler Melancholie. In dem 1918 von ihr entwickelten Collage-Prinzip fand sie dafür ein kongeniales Medium. Stets aber hat Hannah Höch die größte Freiheit für sich reklamiert und auf der Vielfalt des Werks beharrt. Sie war nicht nur die einzige Frau im Berliner Club Dada, sondern hat die avantgardistische Bewegung aktiv mitgestaltet. Das Buch umfasst von 1918 bis 1933 die Jahre der künstlerischen Selbstfindung und Reife. Vor der schillernden Folie der Weimarer Republik entfaltet sich das leidenschaftliche Lebens- und Kunstabenteuer einer engagierten Zeitgenossin und überaus kreativen Künstlerin wie auch das einer ganzen Generation.
Was war das für eine Frau, die um 1900 mit der Kamera das ferne Amerika bereiste und als eine der ersten Künstlerinnen die Fotografie in den Werkprozess mit einbezog? In jungen Jahren war sie aufgebrochen in eine Männerdomäne, war ein »Malweib« geworden und hatte mit einem verheirateten Mann zusammengelebt. Gabriele Münter (1877–1962), Malerin, Zeichnerin, Grafikerin und Fotografin, zählt zu den Pionierinnen der frühen Moderne. Die Künstlerin hat um 1908 in Murnau die expressive Malerei maßgeblich mitentwickelt, war Mitbegründerin der Neuen Künstlervereinigung München und des Blauen Reiter. In Skandinavien feierte sie ab 1916 mit kühlen »großstädtischen« Gemälden Erfolge und schuf in den 1920er Jahren einzigartige Porträtzeichnungen. Das Spätwerk ist gekennzeichnet von einem kühnen Expressionismus und abstrakten Impressionen. 1955 nahm sie als eine von wenigen Frauen an der ersten documenta teil. Das vielgestaltige OEuvre von Gabriele Münter basiert auf der Linie als unverwechselbarer Ausdrucksform. Sie war die Künstlerin mit der »Zauberhand«. Der reich bebilderte Band würdigt dieses Künstlerinnenleben. - Eine der bekanntesten deutschen Künstlerinnen - Die bewegende Lebensgeschichte einer Malerin - Zum 50. Todesjahr 2012
Der russisch-jüdische Künstler Marc Chagall (1887–1985) schuf das Gemälde „Die Bettlerin mit dem Sack“ 1914, nachdem er aus Paris in seine Heimatstadt Witebsk zurückgekehrt war. Es zählt zu den Porträts, die er in jenem Jahr im realistisch-dokumentarischen Stil malte und befindet sich seit 2004 als Dauerleihgabe der BRD in den Kunstsammlungen Chemnitz. Im Zusammenhang von Chagalls Frühwerk der russischen Jahre von 1914 bis 1922 nimmt das Bild einen wichtigen Platz ein, denn es führt hin zu den großartigen Darstellungen alter Juden, in denen der Künstler aus Kubismus und Realismus eine ganz eigene moderne Bildsprache entwickelte. Im vorliegenden Katalog interpretiert Karoline Hille, Kunsthistorikerin und Chagall-Expertin, das Chemnitzer Gemälde erstmals umfassend und verortet es im äußerst produktiven Spannungsfeldes von westeuropäischer Avantgarde, russischer Kunst und jüdischem Selbstbewusstsein.
Als eine der ersten Frauen studierte die spätere impressionistische Malerin Senta Geißler 1919 an der Karlsruher Kunstakademie. Ihr intensiver Austausch mit der einheimischen Kunstszene und die Kontakte zu bedeutenden Künstlern, darunter Kurt Schwitters oder Hans Arp, machten sie zur Schlüsselfigur des kulturellen Lebens der Stadt. Zusammen mit ihrem Mann, dem Arzt und Sammler Dr. Albert Rohrbach, versteckte und rettete sie viele Werke zahlreicher Avantgardekünstler vor dem Naziregime: ihr „Schatz“, den sie in späteren Lebensjahren sorgfältiger hütete als ihre eigenen Werke.
Vor der Folie eines weit aufgefächerten zeit- und kulturhistorischen Panoramas lässt Karoline Hille die Beziehung Chagalls zu Deutschland sowie die Rezeption seiner Werke durch das deutsche Publikum von 1913 bis in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg lebendig werden. Dabei enthüllt sie den von tiefen Brüchen gekennzeichneten Blick der Deutschen auf Leben und Werk des Malers. Denn kein anderer Künstler war in Deutschland so extremen Positionen von höchster Bewunderung bis zu tiefster Verachtung ausgesetzt wie der russische Jude Marc Chagall (1887–1985). Von Deutschland aus verbreitete sich sein Ruhm als einer der bedeutendsten Künstler der Moderne. Hier lebten erste, von seinen Arbeiten begeisterte Sammler und Galeristen, Museumsleute, Dichter und Kunsthistoriker. Nach 1933 jedoch sollte Chagall durch die infamen Hetzkampagnen des Nazi-Regimes gegen die Moderne zu einem der meistgehassten jüdisch-bolschewistischen Künstler werden. Sein Werk verkörperte nun den Inbegriff der entarteten Kunst. Demgegenüber stand die Chagall-Rezeption nach 1945 ganz im Zeichen einer Verdrängung der jüngsten Geschichte. Seine Werke wurden nun als Symbol für die deutsch-jüdische Versöhnung in Anspruch genommen. Mehr noch, der Künstler selbst avancierte zum Lieblingsmaler der Deutschen.