Geschichte wiederholt sich nicht. Und doch … Eine Liebe des Jahres 1934 in Berlin, eine jüdisch-christliche Familiengeschichte, Vertreibung und Exil, zwei Generationen später die Realität zwischen Israel und Palästina anfangs des 21. Jahrhunderts, verwobene Wirklichkeiten deutscher Geschichte und Gegenwart, Spannungen aushalten und Brüche überwinden: Nichts ist zu Ende.
Der Autor Georg Winkler feiert seinen 80. Geburtstag - es soll sein letzter sein, denn er plant, in der darauffolgenden Nacht Suizid zu begehen, da eine fortschreitende Demenz sein Lebenselixier - das Schreiben - zerstört. Mit ihm feiern seine Lebensgefährtin Viola und seine Ex-Frau Hanna. Eingeladen ist nur noch Hannas und Georgs Adoptivsohn Martin, der allerdings den Kontakt zu Georg abgebrochen hat. Dessen dringlichster Wunsch ist es, mit Martin über den Grund für sein Verhalten zu sprechen und sich mit ihm zu versöhnen. Hanna und Viola hoffen mit ihm, dass Martin der Einladung zu diesem besonderen Geburtstag nachkommen wird. Während sie auf Martin warten entsteht ein Erinnerungspanorama, das aus drei Perspektiven Einblick in ihre prägende Kindheit - Georg als Pimpf, Viola im Zirkusmilieu, Hanna als Tochter eines KZ-Arztes - sowie den Einfluss der 68er-Bewegung und nicht zuletzt die Höhen und Tiefen ihrer Dreierbeziehung gewährt. Es geht auf Mitternacht zu ...
Jana adoptiert 1975 ein dunkelhäutiges siebenjähriges Mädchen aus Bogotà, von dem sie nicht mehr als den Namen weiß: Maria Grisales. Von deren früher Kindheit, in der sie Hunger, Gewalt und Missbrauch erlitten hat und die für ihr weiteres Leben prägend bleibt, erfährt Jana erst später. Davon erzählt die Mutter ebenso wie von Marias oft selbstzerstörerischer Suche nach Identität und dem ihr bestimmten Platz in der Welt. Als junge Frau vagabundiert Maria für mehr als ein Jahrzehnt durch Europa und Amerika, bevor sie versucht, in Berlin sesshaft zu werden. Immer wieder tun sich Abgründe auf, doch es entstehen auch Freundschaften und Liebesbeziehungen, die allerdings an Marias Selbstzweifeln zerbrechen. Ihre Mutter ist in all den Jahren für sie da – soweit ihre Adoptivtochter das zulässt. Nur dieses eine Mal nicht ... Marias Lebensgeschichte beruht auf wahren Begebenheiten.