Teatime
- 248pages
- 9 heures de lecture
Over 45 case studies of the newest tea shop design trends from around the world - Europe, America, Australia, and Asia.






Over 45 case studies of the newest tea shop design trends from around the world - Europe, America, Australia, and Asia.
Musik, Literatur und Religion bieten Zugänge zur Beschäftigung mit den großen philosophischen Fragen, und sie ermöglichen vielfältige Erfahrungen von Selbst und Welt. Während unser Alltag von Technik und Wissenschaft geprägt wird, und damit von Systemsteuerungen, von Abstraktion und Funktionalität, geht es Hans Zender darum, tiefere Dimensionen unseres Lebens und Erlebens in den Blick zu nehmen. Dazu bedarf es eines mehrstimmigen Denkens, das aus einem Zusammenspiel von musikalischen, literarischen und religiösen Momenten entsteht. Werke von John Cage, Karlheinz Stockhausen und Bernd Alois Zimmermann, Hugo Ball, James Joyce und Friedrich Hölderlin, christliche und zenbuddhistische Vorstellungen sind für Hans Zender wegweisend.
»Das künstlerische Denken, das auf dem Denken der Sinne beruht, stellt sich seine Zeichen – in der Musik also: seine Klänge – nicht vor, sondern lebt unmittelbar in ihnen, badet, watet, schwimmt in ihrer Materie und gestaltet aus ihr neue geistige Lebensformen. Ich nenne das Musikdenken das ›flüssige Denken‹« – so Hans Zender in einer programmatischen Äußerung. Im Hintergrund seines vielschichtigen kompositorischen Werks stehen grundlegende philosophische Fragen: Wie ist das Verhältnis von Logos und Mythos? Was bedeutet Wahrheit in der Kunst? Wo liegen die Grenzen der Rationalität? Wie hängen Glaube und Liebe, Leere und Schweigen, Sagbares und Unsagbares zusammen? In neueren Aufsätzen und Aphorismen berührt Hans Zender diese und andere große Themen des Menschseins. Im Dialog mit Texten der religiösen und philosophischen Weltliteratur – vom I Ging bis zu Nietzsche, von der Bibel bis zum Herz-Sutra – zeigt er, dass es gerade die Paradoxa und Grenzgänge des Denkens sind, die Kunstwerk zum Elementarereignis machen.
Musikhören ist ein vielschichtiger Vorgang: Man will eine Komposition verstehen, darüber hinaus aber möchte man begreifen, was jenseits der Musik liegt und vielleicht nur durch sie ausgedrückt werden kann. Hans Zender ist einer der profiliertesten Komponisten der Gegenwart und gehört zu den wenigen, die regelmäßig über Musik schreiben. In diesem Buch geht es unter anderem um das Verhältnis von Musik und Sprache, um Anton Bruckner, Gedanken zur „Spirituellen Musik“ und um engagierte Einmischungen in die aktuelle Kulturpolitik. Eine Leidenschaft durchzieht diese Beiträge: Kunst soll uns berühren, und wir sollen unsere Sinne schärfen auch für heute entstehende Kunst. Jedwede Musik muss man wach hören.
Hans Zender gilt als einer der wichtigsten Komponisten und Dirigenten seiner Generation und ist auch als Musikschriftsteller vielfach hervorgetreten. Das Spektrum seiner Texte ist überaus breit – es reicht von theoretischen, analytischen und essayistischen Arbeiten bis zu Glossen und einem Hörspiel. Der Band versammelt alle wichtigen Texte und stellt nahezu eine „Gesamtausgabe“ dar. Er versteht sich als Basis für eine intensive Auseinandersetzung mit dem facettenreichen kompositorischen Werk und der vielschichtigen Gedankenwelt Zenders. Immer wieder wenden sich die Texte ins Grundsätzliche oder befassen sich mit Aspekten, die primär dem Schaffen anderer Komponisten zugeordnet sind. Einer der grundlegenden Texte des Bandes trägt den Titel „Gegenstrebige Harmonik“ und ist der Versuch einer neuen mikrotonalen „Harmonielehre“, die aus der Kompositionsgeschichte seit der Antike bemerkenswerte Konsequenzen zieht
Neue Musik reißt die Menschen aus den Sicherungen des Traditionellen und versetzt sie wieder in die Offenheit des Hörens. Hans Zender erschließt den fantastischen Reichtum von Klang und Farbe, der sich einem Hören auftut, das identisch ist mit der Freude des Schöpferischen.